5 Erkenntnisse der Gruppenphase

Lesezeit: 3 Minuten

Die Gruppenphase der Europameisterschaft 2024 in Deutschland ist absolviert und lässt somit einen ersten Blick zurück auf ein bis dato sehr erfolgreiches Turnier zu, das Highlights wie Enttäuschungen bietet und auf eine spannende K.o.-Phase hoffen lässt.

1. Gastgeber on Fire

Als Gastgeber stand die Deutsche Nationalmannschaft im Vorfeld dieser EM im eigenen Land natürlich besonders im Fokus. Dementsprechend war der Erfolgsdruck genauso wie die eigenen Ambitionen, ein erfolgreiches Turnier zu spielen, enorm hoch. Im Anschluss an die ersten drei Spiele des DFB-Teams lässt sich feststellen, dass die Mannschaft den Ansprüchen definitiv gerecht geworden ist.

Zwei starken Auftritten zum Auftakt gegen Schottland (5:1) und Ungarn (2:0) folgte ein hart erkämpfter Punkt gegen die Schweiz. So peformen Julian Nagelsmanns Schützlinge auch auf individueller Ebene größtenteils und konnten die nötige EM-Euphorie sicherlich in die nun anstehende K.o.-Phase mitnehmen. Einzig Kai Havertz reiht sich noch nicht ganz auf dem Niveau des stak aufspielenden Kollektivs ein. Auch wenn noch Steigerungspotential vorhanden ist, taktisch wie personell herrschen in der Mannschaft klare Hierarchien, die Ausdruck des Vertrauens in die eigene Stärke darstellen.

2. Turnierfavorit Spanien

Im Vorfeld des Turniers herrschte vielerorts Skepsis bezüglich der Leistungsfähigkeit des jungen spanischen Kollektivs als auch des Vertrauens in die eigene Stärke. Trainer Luis de la Fuente überraschte nicht zuletzt mit seiner Personalauswahl viele, belehrte die Kritiker aber mit fulminanten Auftritten in der Gruppenphase eines Besseren. Die Maximalausbeute aus drei Spielen kommt dabei nicht von ungefähr, sondern stellt zum einen das Vertrauen in die jungen Wilden wie Lamine Yamal oder Nico Williams unter Beweis und ist zum anderen als Ausdruck der eigenen Stärke zu interpretieren.

Die Spanier, sie haben sich innerhalb weniger Spiele zum absoluten Turnierfavoriten gemaustert und gelten formtechnisch wie spielerisch als die neue Benchmark bei dieser Euro. Mit einer äußerst starken linken Turnierhälfte, in der sich neben der Furia Roja auch die DFB-Elf befindet, werden wir mit Beteiligung der Iberer noch einige sportliche Leckerbissen bestaunen dürfen.

3. Enttäuschende Spitzenteams

Genauso wie wir bei dieser EM die positiven Überraschungen hervorheben wollen, müssen wir zugleich auch über die Enttäuschungen dieser Vorrunde sprechen. Neben limitierten Kroaten, die bereits vorzeitig die Heimreise antreten mussten, befinden sich zwei Enttäuschungen des bisherigen Turniers sogar im Achtelfinale. England wie Frankreich boten in den bisherigen Matches äußerst dürftige Leistungen dar und werden sich erheblich steigern müssen, wollen sie nicht bereits im Achtelfinale den Heimweg antreten.

Während die Three Lions auf unerklärliche Weise mit ihrer destruktiven wie unkreativen Spielweise sogar den Gruppensieg einfuhren, liefen die Franzosen nur durch ein Eigentor sowie einen Elfmeter auf Platz 2 ein. Beide Teams werden in ihren Fanlagern teilweise massiv kritisiert, die eigenen Trainer als Verantwortliche für derartige Offenbarungseide ausgemacht. Zählten beide im Vorfeld des Turniers zu den großen Favoriten, wirken sie drei Spiele später nur noch wie ein Abklatsch der guten Vorsätze.

4. Außenseiter machen Spaß

Den Entertainment-Faktor sowie das nötige Zutrauen in die eigene Fähigkeiten wird bisher von Mannschaften vorgelebt, die im Vorfeld des Turniers wohl nur die wenigsten auf der Rechnung gehabt hätten. Qualifikanten wie die Schweiz, Österreich, Fußballzwerg Georgien aber auch bereits ausgeschiedene Teams wie Albanien sorgten für Offensivschlachten und Fußballfeste, die bei einem solchen Großereignis kein Fan missen möchte.

Zur mutigen Performance auf dem Platz passte auch das Stimmungsbild auf den Rängen. Die Energie sowie die eigenen Sehnsüchte nach sportlichen Erfolgserlebnissen übertrug sich wie von selbst auf den Platz und ermöglichte beispielsweise Georgien ein sensationelles 2:0 über Topfavorit Portugal. Suchen wir nach positiven Schlüsselerlebnissen, finden wir diese besonders in der Blütezeit der Underdogs.

5. Unausgeglichener Turnierbaum

Konsequenz der sportlichen Darbietungen ist der nun vollständige Turnierbaum, der die Teams bis ins Finale von Berlin führen wird. Mit Blick auf alle angesetzten Matches sowie mögliche Folgetermine blicken wir auf eine starke linke Turnierhälfte, die Teams wie Portugal, Deutschland, Spanien sowie Frankreich beinhaltet. Zum einen bedeutet das, dass wir im Finale nur eins dieser vier Teams sehen werden, während sich auf der anderen Seite nur England als vermeintlich starke Mannschaft tummelt.

Die Chance auf einen aufstrebenden Außenseiter im Endspiel in rund zwei Wochen ist damit größer denn je und liefert die nötige Zuversicht bezüglich einer nervenaufreibenden K.o.-Runde. Bieten uns dann die Favoriten auch noch packende Duelle um den Einzug in die nächste Turnierphase, steht einer der besten Europameisterschaften aller Zeiten nur noch wenig im Wege.

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.

Für Dich

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert