Bundesliga Diaries #003 – Bye Bye Neverlusen

Bundesliga – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de Foto: Marco Verch

Lesezeit: 5 Minuten

Die Ungeschlagen-Serie von Bayer Leverkusen hat also an diesem Wochenende tatsächlich ihr Ende gefunden. Nach 44 Spielen ohne Niederlage auf nationaler Ebene war es ausgerechnet der Dosenclub aus Leipzig, der die Fabelserie beendete. Doch wie geht es jetzt weiter und welchen Impact hat dieses Ereignis in naher Zukunft auf die Bundesliga?

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Houdini Xabi Alonso ist also entzaubert. Die Magie, die ohnehin schon zum Saisonstart irgendwie verpufft zu sein schien, ist durch das Ende der Fabelserie gegen Leipzig also endgültig dahin. Ich kann nicht sagen warum, aber schon im Vorfeld dieser Bundesliga-Saison hatte ich das Gefühl, dass es mit Leverkusen in diesem Tempo auf der Jagd nach Rekorden einfach so nicht weitergehen kann (Zur Saisonprognose).

Dass es ausgerechnet RB Leipzig sein musste, hat natürlich einen faden Beigeschmack. Dennoch ist der Sieg des Teams von Marco Rose ein verdienter. In Leverkusen einen 0:2-Rückstand aufzuholen, ist als Zeichen großer Klasse zu werten. Individuell als auch im Kollektiv. Mit Leipzig wird in dieser Saison zu rechnen sein. Ob es letztendlich für den Eingriff ins Meisterrennen reicht, kann ich zu diesem Zeitpunkt der Saison noch nicht seriös bewerten.

Leverkusen hingegen wird sich wieder aufrichten müssen, reagierte auf den sozialen Medien schon mit der Ankündigung einer weiteren Ungeschlagen-Serie. In wiefern diese Mannschaft erneut dazu in der Lage ist, solch eine Fabelserie ins Rollen zu bringen sei mal dahingestellt. Alonso und sein Team werden in den nächsten Tagen und Wochen ohnehin erstmal ihren Fokus darauf richten müssen, die Mannschaft auch mental wieder aufzurichten.

Auch wenn der Nimbus der Unbesiegbarkeit erstmal dahin ist, lässt sich aus der Erfahrung der vergangenen Saison feststellen: Wenn einer es schafft, den Fokus zu schärfen und der Mannschaft wieder den nötigen Glauben zurückzugeben, dann Xabi Alonso.

Drama in Stuttgart

Was für Bayer Leverkusen gilt, muss auch der VfB Stuttgart in dieser Saison in ähnlicher Form leidvoll am eigenen Leib erfahren. Nach einer überragenden letzten Spielzeit warten die Schwaben auch nach dem zweiten Spieltag noch auf den ersten Sieg dieser Bundesliga-Spielzeit. Beim 3:3 zu Hause gegen Mainz spielten sich in hochemotionalen 96 Minuten gleich mehrere Dramen ab. Sowohl eine strittige Szene vor dem 1:2-Anschlusstreffer als auch im Vorfeld des Ausgleichstreffers erhitzte in Stuttgart die Gemüter.

Während die Schwaben unverständlicherweise im Vorfeld des Mainzer Elfmeters mit wilden Protesten auf die Entscheidung des Referees reagierten, wollten sie vor dem 2:2 durch den Mainzer Jonathan Burkardt ein Handspiel gesehen haben. Woher sie im Schwabenland die Energie für derart aussichtslose Proteste nahmen, ist mir bis zum heutigen Tage schleierhaft.

Dennoch gehört zur ganzen Wahrheit auch, dass der VfB die Mainzer auf eigene Verantwortung hin zurück ins Spiel kommen lies. Der späte 3:3-Ausgleich durch Maxim Leitsch, im übrigen absolut unstrittig, setzte einem seltsamen Spielverlauf die Krone auf. In Stuttgart waren sie bedient – Aber eben auch selbst Schuld.

Rekordmann Müller

Beim FC Bayern hingegen hatten sie nach dem souveränen 2:0-Erfolg gegen den SC Freiburg gut lachen. Neben dem positiven Resultat sorgte vor allem das Rekordspiel Thomas Müllers für Partystimmung beim deutschen Rekordmeister. Während der 34-Jährige sein 710. Pflichtspiel bestritt, traf er als Joker auch noch zum spielentscheidenden 2:0-Endstand.

Neben Protagonist Müller sorgte auch Trainer Vincent Kompany mit seinen spieltaktischen Änderungen im Vorfeld der Partie für ein gelungenes Überraschungsmoment. So setzte der 38-Jährige erstmals in seiner Amtszeit auf eine Dreierkette und bediente sich so am Taktikrepertoire seines Förderers Pep Guardiola. Im 3-4-2-1-System agierte der FC Bayern gegen defensiv ausgerichtete Gäste aus Freiburg äußerst variabel und sorgte auch im eigenen Ballbesitz für die nötige Dominanz.

Tabellenführer ist der deutsche Rekordmeister übrigens damit trotzdem nicht. Nach dem 2. Spieltag grüßt von ganz oben nämlich der FC Heidenheim. Nach einem überzeugenden 4:0-Erfolg gegen den FC Augsburg grüßen Frank Schmidt und Co. nun von der Tabellenspitze – Und das alles nur, weil in Regensburg noch gespielt wird.

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Die Bundesliga, sie bot am 2. Spieltag der noch jungen Spielzeit 2024/25 wieder einige Geschichten und verspricht auch in den kommenden Wochen enorm viel Spannung. Ein ausgeglichenes Meisterschaftsrennen, kriselnde Topclubs und Underdogs mit Comeback-Mentalität. In dieser Liga wird es einfach nie langweilig.

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