Spanien – Ein inkonsequenter Gigant

Spanische Fans- https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ Foto: Nta3392

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Der Countdown läuft: Noch rund ein Tag ist es bis zur Fußball Europameisterschaft in Deutschland. Wir wollen uns in dieser Zeit vor dem Turnier einer neuen Serie widmen – Dem 4Ballers EM-Check, in dessen Rahmen wir diesmal (Geheim-) Favorit Spanien genauer unter die Lupe nehmen wollen.

Im Wandel der Zeit

Die Spanier, sie sind so ein wenig vom eigenen Kurs abgekommen in den letzten Jahren. Weg vom eigenen Selbstverständnis der unverwüstlichen Erfolgsmaschine getrimmt auf Ballbesitz hin zum wandelbaren Kollektiv voller junger Talente. Spanien steckt längst mittendrin, im Umbruch hin zur neuen Generation, die fortan auch trotz teils fragwürdiger Personalentscheidungen ihren ganz eigenen Weg gehen soll.

Trainer Luis de la Fuente, Nachfolger von Luis Enrique, ging nicht zuletzt im Vorfeld dieser EM besonders bei der Personalauswahl seinen ganz eigenen Weg. So strich der 62-Jährige formstarke Akteure wie Aleix García oder Barca Youngstar Pau Cubarsí, denen er Spieler wie PSGs Fabián Ruiz vorzog. Interessante Entscheidungen, die der iberische Chefcoach wohl selbst am besten versteht.

„Spanien steckt längst mittendrin, im Umbruch hin zur neuen Generation, die fortan auch trotz teils fragwürdiger Personalentscheidungen ihren ganz eigenen Weg gehen soll.“

Auch taktisch fährt der ehemalige Trainer der U-21 seinen ganz eigenen Kurs. In Spanien setzt man längst nicht mehr auf das alteingesessene Tiki-Taka, sonder orientiert sich an den Stärken des vorhandenen Personals. La Furia Roja gilt in seinem flexiblen 4-2-3-1 System als extrem wandelbar und anpassungsfähig, vertraut in der Sturmspitze zumeist auf die Präsenz eines echten Neuners.

Mit Joselu, Álvaro Morata oder Ayoze Pérez ist dieser Typus im spanischen Kader mehr als ausreichend vertreten und sorgt so dafür, dass die wendigen Einzelkönner wie Nico Williams oder Lamine Yamal ihre Stärken im Eins-gegen-Eins gewinnbringend einsetzten können. Dahinter sorgt zumeist eine spiel- wie zweikampfstarke Doppelsechs für die nötige Absicherung, die das Tempo des Spielaufbaus nach Belieben diktiert.

„In Spanien setzt man längst nicht mehr auf das alteingesessene Tiki-Taka, sonder orientiert sich an den Stärken des vorhandenen Personals.“

Die Iberer gelten als Außenseiter wie lange nicht mehr bei einem großen Turnier, sie gelten aber gleichzeitig auch als so unausrechenbar wie lange nicht. Zeichnete die letzte Generation sich durch eine klare sportliche Identität aus, bestechen Spaniens Youngster, flankiert von erfahrenen Anführern wie beispielswiese Dani Carvajal, durch ihre Variabilität.

Die heißblütigen Spanier, sie trägt vor allem der Hunger und die Leidenschaft ins Turnier, ihren Idolen nachzueifern. Gelingen soll das mit ihrer ganz eigenen Art und Weise den Fußball zu zelebrieren und im Optimalfall in rund vier Wochen im Olympiastadion von Berlin den ersten Titel seit 12 Jahren in die Höhe zu stemmen. Wie realistisch dieses Unterfangen tatsächlich ist, bleibt abzuwarten.

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