Ein verdienter Sieger

Spanien Flagge – https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ Foto: Gerd Eichmann

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Die Europameisterschaft 2024 in Deutschland fand gestern Abend ein Ende und im gleichen Zug mit Spanien schlussendlich ihren verdienten Sieger. Eine Würdigung des Europameisters und ein Ausblick auf seine glänzende Perspektive.

Erfolg trotz Gegenwind

Ja, die Spanier sie gehörten vor dem Turnier höchstens zum erweiterten Favoritenkreis, die wenigsten rechneten mit einem Triumph der Furia Roja. Dass es schlussendlich doch so kam, hat der neue Titelträger einer ganzen Reihe von goldrichtigen Entscheidungen zu verdanken. Im Laufe des Turniers, aber auch auch im Vorhinein, zogen die spanischen Verantwortlichen rund um Nationaltrainer Luis de la Fuente trotz massiver öffentlicher Missbilligung überragende Rückschlüsse und straften ihre Kritiker folglich lügen.

Es herrschte im Vorfeld dieser Euro viel Unruhe im Lager der Selección. Die übermäßig kritische spanische Medienlandschaft, die ohnehin schnell zu massiven Übertreibungen tendiert, hatte seit Monaten ihr Hühnchen mit ihrem Auswahlcoach zu rupfen. Als dieser dann auch noch einen Kader nominierte, der außerordentlich formstarke Spieler wie Barças Pau Cubarsí oder Atléticos Marcos Llorente außen vor lies, war ein Sturm der Entrüstung nicht mehr fern.

„Das die Spanier schlussendlich Europameister wurden, haben sie einer ganzen Reihe von goldrichtigen Entscheidungen zu verdanken.“

Eine perfekte Symbiose

Bei den Iberern würde schon viel zusammenkommen müssen, um mit diesem Kader, der Spieler wie den 16-Jährigen Lamine Yamal beinhaltete, bei der EM in Deutschland etwas reißen zu können. Und das tat es. Schnell im Turnier wurde klar, dass der Coachingstaff bereits im Vorfeld die richtigen Rückschlüsse gezogen hatte und Kaderspieler wie Jesús Navas oder Fermín Lopez das Gesamtgefüge hervorragend und harmonisch ergänzten.

Nach einer fulminanten Gruppenphase und überzeugenden Siegen gegen Topnationen wie Italien und Kroatien, räumte Spanien vor seinem großen Triumph in Berlin ebenso Überraschungsteam Georgien, Gastgeber Deutschland als auch Topfavorit Frankreich aus dem Weg. Ein historischer Durchmarsch war geboren, angeführt von seinen Wunderkindern und Lenkern, die dem Team durch eine perfekte Symbiose die nötige Stabilität verliehen.

„Schnell im Turnier wurde klar, dass der Coachingstaff bereits im Vorfeld die richtigen Rückschlüsse gezogen hatte und das Gesamtgefüge von Außen hervorragend und harmonisch ergänzt wurde.“

Joker sind der Trumpf

Auf der Sechs angeleitet von Manchester Citys Rodri, der über die K.o.-Spiele hinweg nahe an der Perfektion agierte, schaffte es dieses Team auch in forderster Front durch seine Wunderkinder Yamal und Nico Williams durch seine Unausrechenbarkeit zu glänzen. Erstgenannter setzte sich mit gerade einmal 17 Jahren und einem Tag die Krone als jüngster Titelträger aller Zeiten auf, während sein kongenialer Partner Williams sich längst in die Notizbücher aller europäischen Topclubs gespielt hat.

Auch auf der Bank fanden sich hervorragende Ergänzungen für dieses Team wieder. Immer wieder beeinflussten Einwechselspieler das Geschehen in entscheidenden Spielphasen maßgeblich. So kommt es auch nicht von ungefähr, dass in Mikel Merino sowie Mikel Oyarzabal zwei Joker ihrem Team maßgeblich den Weg zum Triumph ebneten. Auch Finalstarter Dani Olmo lieferte von der Bank einen überragenden Impact. Das Ingame Coaching, welches sich neben einem ausgeklügelten Matchplan auf die situativ richtigen Maßnahmen verlies, ging stets auf und erwies sich ebenso als gewichtiges Faustpfand.

„Das Ingame Coaching ging stets auf und erwies sich auf dem Weg zum Titel als gewichtiges Faustpfand.“

Blick in die Zukunft

Auch in der Retrospektive ist der Triumph Spaniens bei dieser Euro ein verdienter. Sie schlugen so ziemlich jede große Nation in Europa, räumten mit Deutschland den Gastgeber und Mitfavoriten aus dem Weg und bewiesen auch im Endspiel die nötige Nervenstärke. Gepaart mit erfrischenden Geschichten und dem nötigen Selbstverständnis, es als so junge Truppe schaffen zu können, ist den Iberern auch in ihrem Land längst Heldenstatus sicher.

Schnell werden in diesem Zuge natürlich auch Vergleiche mit der einst goldenen Generation der 2010er Jahre laut, die dennoch erst einmal mit Vorsicht zu genießen sind. Nach einem Triumph wie diesen dem Fokus zu bewahren und sich im Anfangsstadium des Erfolgs weiter zu profilieren, war schon immer die größte aller Schwierigkeiten. Dennoch besitzen die Spanier ein gesundes Fundament, das sich ohne Zweifel zu einem weiteren Denkmal ausbauen ließe.

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