Ein designierter Meister – 4Ballers Karrieremodus

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Zugegeben, die alte Saison ist gerade erst um und doch lohnt es sich schon vorauszuschauen auf das, was uns die nächste Spielzeit so bringt. In diesem Fall soll es im heutigen Kommentar um Bayer Leverkusen gehen, die ich in der kommenden Spielzeit bereits auf dem deutschen Thron sehe. Kein FC Bayern, kein nach Rache dürstender BVB. Eine gewagte These, ich weiß. Leverkusen wird es trotzdem machen und das dank Xabi Alonso, tollen Transfers, von denen wir einige in der heutigen Ausgabe voraussagen werden und der Fähigkeit, andere Teams zu dominieren. Falls wir uns vor dem 34. Spieltag der kommenden Saison und der Übergabe der Meisterschale in Leverkusen nicht mehr sprechen, hier habt ihr es zuerst gehört!

X-Faktor Alonso

Alejandro Grimaldo ist schon da, Rechtsverteidiger Arthur ebenfalls und Arsenals Granit Xhaka dürfte ihnen bald folgen. Bayer Leverkusen hat frühzeitig Nägel mit Köpfen gemacht und der internationalen Konkurrenz zwei (bald drei) namhafte Spieler vor der Nase weggeschnappt, die in der kommenden Saison ohne Zweifel für Furore sorgen werden. Der Hauptgrund für den Wechsel ins Rheinland ist meiner Ansicht nach schnell gefunden: Xabi Alonso. Bei allem Respekt gegenüber dem Verein und seinen Fans ist der gebürtige Baske für mich aufgrund seiner Vita sowie seines Standings als Legende des Fußballs der X-Faktor im rheinischen Transfergeschehen. So könnte der ehemalige Mittelfeldspieler von Real Madrid durch sein Wirken in Leverkusen nicht nur dafür sorgen, dass einige umworbene Akteure noch ein weiteres Jahr bleiben, sondern diese Anziehungskraft auch auf potentielle Neuverpflichtungen ausüben. Angedacht sind dabei nicht nur gestandene Stars, sondern auch auch verheißungsvolle Talente, die in diesem Verein in den vergangenen Jahren ohnehin immer wieder brillant funktionierten. Alonso und Leverkusen fusionieren zu „Schlaraffenland Bayer 04“. Welche Namen, über die man in der Sommertransferperiode immer so gerne spekuliert, letztendlich beim diesjährigen Europa League-Halbfinalisten landen könnten, um dem ewigen „Vizekusen“ endlichen seinen schändlichen Titel abzunehmen, erfahrt ihr im Folgenden bei einer kleinen (oder auch großen) Kandidatenauswahl.

Punktuelle Verstärkungen im Defensivverbund

Namen kursieren im Rheinland bereits viele. Wir wollen uns heute teils Personalien widmen, die im Umfeld des Clubs schon kursierten und vielversprechend erscheinen und teils Namen einwerfen, die ich persönlich für einen überragenden Zug des Vereins halten würde. Rollen wir das Feld doch von hinten auf und beginnen im Tor. Lukáš Hrádecký hat sich in den letzten Jahren zumeist als souveräner Schlussmann präsentiert, doch auch immer wieder Fehler in sein Spiel eingebaut, weshalb es Zeit für einen gleichwertigen Konkurrenten im Tor der Werkself wird. Mein Wunschkandidat wäre hierbei Manchester Citys Pokaltorwart Stefan Ortega, der nicht nur eine Vergangenheit in der Bundesliga besitzt, sondern durch seine fußballerischen Qualitäten dem ballbesitzorientierten Aufbauspiel Alonsos extrem zugutekommen würde. Ortega wäre der „Perfect fit“ für diese Mannschaft, relativ günstig zu haben (≈5 Millionen Euro) und zudem ein erfahrener, charakterstarker Schlussmann. In der Zentrale sollen wohl Jonathan Tah sowie einer aus dem Duo Tapsoba/Kossounou abgeben werden, wenn das Geld stimmt. Optimaler Nachfolger wäre der ablösefreie Nacho Fernández, den Alonso aus seiner Zeit bei Real Madrid kennt und der direkt zum erfahrenen Abwehrchef aufsteigen könnte. Gehen wir weiter in der Abwehr, erscheint hier aufgrund des drohenden Abgangs von Shootingstar Frimpong vor allem auf der rechten Seite Handlungsbedarf. Setzt der Trainer weiterhin situativ auf eine 3er/5er Kette, würde sich ein offensiver Außenverteidiger anbieten, der flexibel als Schienenspieler einsetzbar ist und dem brasilianischen Neuzugang Arthur Konkurrenz macht. Der erste Name, der mir dabei in den Sinn kommt, ist Ridle Baku. Der gebürtige Mainzer saß beim VfL seltsamerweise in der Rückrunde mehr auf der Bank, als er von Anfang spielte und wäre als Nationalspieler und keiner astronomisch hohen Ablöseforderung seitens der Wolfsburger ein realistischer Neuzugang mit internationaler Erfahrung. Ließen sich diese Verpflichtungen realisieren, läuft Bayer 04 in der kommenden Saison im anvisierten 3-4-3 System mit folgender Defensive auf: Ortega-Grimaldo-Nacho-Hincapie-Tapsoba/Kossounou-Baku.

Vielseitiges Mittelfeld

Mit Granit Xhaka hat der Verein bereits einen erfahrenen Leader von Arsenal London an der Angel, der das Team in puncto Charakterstärke und Spielintelligenz extrem voranbringen wird. Der Schweizer vereint etwas, dass Alonso und sein Team händeringend suchen: Einen lautstarken, robusten Dirigenten mit Vorliebe fürs schöne Spiel. Im modernen Fußball auf diesem Niveau also praktisch ein Unikat. Zuzüglich Xhaka ist Leverkusen mit Andrich, Palacios und Wirtz, der häufig eine Reihe weiter vorn aufläuft, daneben doch, vor allem mit Blick auf die erneute Dreifachbelastung, recht dünn besetzt. Sollte Demirbay den Club wie erwartet verlassen und auch Amiri in den nächsten Wochen seinen Abgang vollziehen, könnte sich noch eine talentierte Lösung anbieten, die den Kader auf Sicht sinnvoll ergänzt, aber auch im Hier und Jetzt die Optionen für seinen Cheftrainer erweitert. Erste Name auf meiner Liste wäre hier der Mainzer Anton Stach, der mit den 05ern eine tolle Rückrunde spielte und mit seinem Profil den Typus verkörpert, den man bei Bayer 04 ergänzend bestens gebrauchen könnte: Jung, dynamisch, entwicklungsfähig. Kostenpunkt ca. 10-15 Millionen Euro. Greift man ein Regal höher, könnte man sich auch dem ablösefreien Youri Tielemans widmen, der allerdings deutlich mehr Gehalt fordern würde. Schaut man nun aufs Mittelfeldzentrum, welches von den hochstehenden Schienenspielern flankiert wird, stellt sich Leverkusen bis dato wie folgt auf: Tor: Ortega Abwehr: Grimaldo-Nacho-Hincapie-Tapsoba/Kossounou-Baku Mittelfeld: Xhaka-Palacios.

Pfeilschnelle Offensive

Kommen wir nun noch zum Sturm, in dem wohl kreative Lösungen gefunden werden müssen. Moussa Diaby wird den Verein wohl für viel Geld verlassen und auch Reservisten wie Sardar Azmoun, Hudson-Odoi und Karim Bellarabi dürften bzw. werden den Verein verlassen. Berücksichtigen wir zudem die enorme Vereltzungsanfälligkeit von Langzeitrekonvaleszent Patrik Schick, braucht man wohl mindestens 2-3 neue Offensivkräfte. Adli und Hložek dürfte somit auf den offensiven Außenbahnen wohl noch mindestens ein weiterer Konkurrent zur Seite gestellt werden. Geht man in Leverkusen auch dieses Mal wieder den Weg des Profils junger, hochtalentierter Tempodribbler, habe ich hier drei Namen für euch: Giovanni Reyna vom BVB, der in Dortmund mehr und mehr aufs Abstellgleis geriet und für Leverkusen zu haben wäre, Mathys Tel, den man per Leihe vom FC Bayern verpflichten könnte und Noni Madueke vom FC Chelsea, der im Kader der Blues ebenso unterzugehen droht, wie andere Karteileichen. Alle Drei halte ich für einen starken potentiellen Zugang. Letzte Planstelle ist der Sturm und damit der Toptransfer des Sommers: Ich gehe mit Bremens Niclas Füllkrug, der Bayer 04 um die 20 Millionen Euro kosten würde. Der Transfer scheint machbar und würde dem amtierenden Torschützenkönig die Perspektive auf internationalen Fußball ermöglichen, um sein Standing im DFB-Team weiter zu festigen und gleichzeitig den anvisierten Karrieresprung bedeuten. Berücksichtigen wir auch diese Zugänge, stellt sich das mögliche Line-Up der Mannschaft von Übungsleiter Alonso in der kommenden Saison insgesamt wie folgt dar: Tor: Ortega Abwehr: Grimaldo-Nacho-Hincapie-Tapsoba/Kossounou-Baku Mittelfeld: Xhaka-Palacios Sturm: Adli/Tel/Reyna/Madueke-Füllkrug-Wirtz. Starkes Team, oder?

So gibts den Titel

Wir fassen also nochmal zusammen: Agiert Leverkusen auf dem Transfermarkt derart clever, verstärkt man sich im Tor, im zentralen Mittelfeld und auf auf der Stürmerposition mit Schlüsselspielern und ergänzt den Kader sinnvoll um weitere Optionen in der Abwehr und auf den Flügeln. Oben beschriebenes Team wäre ohne Zweifel derart konkurrenzfähig, dass es die „Tyrannei“ des FC Bayern durchbrechen und sich selbst zum Titelträger aufschwingen könnte. Es wäre wie bereits erwähnt die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte und damit eine ganz Besondere, man kann nächste Saison somit definitiv etwas Einzigartiges schaffen. Die Verbindung Alonso/Leverkusen ist vom ersten Tag an märchenhaft gewesen, was nicht zuletzt der Durchmarsch von Platz 17 auf Platz 6 und der damit verbundenen Europa-League Teilnahme zeigt. Mit der Spielidee von Alonso, die auf eine abgewandelte Version des von Lehrmeister Pep Guardiola praktizierten Tiki Taka aufbaut, schnell umzuschalten und Tiefe ins eigene Spiel durch einen variablen Aufbau in der taktischen Grundordnung zu bekommen, ist die Mannschaft in dieser Liga ohne Zweifel vorne mit dabei. Mit Qualitätsspielern wie Xhaka, Grimaldo oder Füllkrug würde sich auch durch Charaktere und deren individuelle Klasse ein weiterer Punkt zum Gesamtbild hinzuaddieren, der Hoffnung auf den großen Wurf macht. Bayer ist bereit für den Angriff und wird in der Spielzeit 23/24 Deutscher Meister. Und denkt dran: Hier habt ihrs zuerst gehört!

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