Vizekusen adé

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In einem hochklassigen Pokalmatch der laut Bald-Nationalspieler Deniz Undav „zwei besten Mannschaften Deutschlands“ ging wieder einmal Bayer Leverkusen als großer Triumphator hervor. Wieder einmal bewies die Werkself trotz ungewohnter Schwächen im Abwehrverhalten vorne die nötige Kaltschnäuzigkeit und beförderte den VfB spät aus dem Wettbewerb. Xabi Alonso und Co. lassen sich dabei durch nichts beirren und sind auf dem besten Weg, den schändlichen Beinamen „Vizekusen“ endlich ins Jenseits zu befördern.

Sie hören einfach nicht auf

Dass die imposante Ungeschlagen-Serie der Werkself, die vor allem in den letzten Wochen in furchteinflößender Häufigkeit durch Last-Minute Tore in der Nachspielzeit aufrechterhalten werden konnte, längst nichts mehr mit Glück zu tun hat, musste der VfB Stuttgart gestern am eigenen Leib erfahren. Die nunmehr seit 30 Spielen ungeschlagenen Leverkusener ließen sich im DFB-Pokal-Viertelfinale auch von zwei Rückständen keineswegs einschüchtern und strahlten wie gewohnt pure Dominanz und Zuversicht aus. Wieder einmal hört der Erfolg in diesem K.o.-Spiel auch auf den Namen Xabi Alonso, der gegen einen ebenbürtigen Gegner aus dem Schwabenland personell die richtigen Schlüsse zog und so das Spiel maßgeblich mitentschied. Ein Bild, dass sich diese Saison bereits so oft schon offenbarte.

„Dass die imposante Ungeschlagen-Serie der Werkself auch durch Last-Minute Tore in der Nachspielzeit längst nichts mehr mit Glück zu tun hat, musste der VfB Stuttgart gestern am eigenen Leib erfahren.“

Alonso, Alonso, Alonso

Mittlerweile scheinen überzogen wirkende Lobeshymnen, besonders durch gewisse Transferinsider, auf den charismatischen Cheftrainer unterm Bayer-Kreuz durch die Medien schon zum guten Ton zu gehören. Dennoch stellte er auch gestern (wieder einmal) unter Beweis, welchen Impact dieser Coach, auch ohne selbst gegen das runde Leder zu treten, nach wie vor auf dem Platz hat. So bewies der Baske mit Joker Adli, der wenig später zum 2:2 traf, nicht nur personell ein goldenes Händchen, sondern sorgte durch kleine taktische Kniffe wie der Umpositionierung von Wirtz hinter den Spitzen und ein aggressiveres Anlaufverhalten gegen den Ball in der 2. Halbzeit für die endgültige Wende. Das Tor zum 3:2 durch Matchwinner Tah war ein Spiegelbild der letzten Wochen sowie eine logische Konsequenz der Spielintelligenz Alonsos.

„Auch gestern ragte wieder einmal heraus, welchen Impact dieser Trainer, auch ohne selbst gegen das runde Leder zu treten, nach wie vor auf dem Platz hat.“

So gibt es bald kein Vizekusen mehr

Sicher ist, dass zum jetzigen Zeitpunkt der Saison noch keine seriösen Endplatzierungen oder Titelwahrscheinlichkeiten herausposaunt werden können. Dennoch ist es schwer vorstellbar, dass diese aktuell in Leverkusen wirkende Einheit aus Trainerteam und Spielern am Ende der Saison ohne einen einzigen Titel dasteht. Taktische Geschlossenheit, Disziplin aber auch das nötige Spielglück sind zentrale Elemente des Spiels der Werkself, die sie auch in die kommenden entscheidenden Monaten der Saison an den Tag werden legen müssen. Schafft man das, werden Alonso und Co. in jedem Wettbewerb bis zum Schluss um Silberware mitspielen und dem lästigen Beinamen „Vizekusen“ endgültig überdrüssig werden.

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