Deutschland – Die Bürde der Heim-EM

Deutschlands Fans – https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en Foto: Arne Müseler

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Heute ist es endlich soweit, die Fußball Europameisterschaft in Deutschland beginnt! Wir wollen uns ein letztes Mal vor dem Turnier unserer neuen Serie widmen – Dem 4Ballers EM-Check, in dessen Rahmen wir diesmal (Fan-) Favorit Deutschland genauer unter die Lupe nehmen wollen.

EM im eigenen Land

In Deutschland ist die Euphorie sowie die Vorfreude auf die Heim-EM inzwischen groß. Nach eher durchwachsenen letzten Jahren schaffte es die DFB-Elf, die Menschen durch gelungene PR-Kampagnen sowie überzeugende Länderspielauftritte gerade noch rechtzeitig zu emotionalisieren. Nagelsmann und sein Team, sie wirken bereit für einen gelungenen Auftakt.

Von Verbandsseite gab es stets die Bemühung, seinem Bundestrainer im Vorfeld des Turniers die nötige Rückendeckung zu verschaffen und ihn in Ruhe arbeiten zu lassen. Nagelsmanns Kader im März und bei der endgültigen Bekanntgabe vor rund einer Woche waren gewagt, aber letztendlich zielführend. Das Leistungsprinzip erhält wieder Einzug in Deutschland – Etwas, das sich auch auf die taktische Herangehensweise auswirkt.

„Nagelsmanns Kader im März und bei der endgültigen Bekanntgabe vor rund einer Woche waren gewagt, aber letztendlich zielführend.“

Taktik-Fuchs Nagelsmann

Der 36-Jährige war bei seinen früheren Stationen in Hoffenheim, Leipzig und München stets als innovatives Taktikgenie bekannt, das seine Spieler klug anzupacken weiß. Seine Schützlinge dann auch auf dem Feld in die richtigen Positionen zu bringen, ist auf Verbandsebene nochmal eine Aufgabe, die mit ganz anderer medialer Aufmerksamkeit verbunden ist.

In Deutschland wird unter dem akribischen Trainer-Youngster in einem 4-2-3-1 operiert, das mit Persönlichkeiten wie Tah und Rüdiger von hinten heraus aufbaut, flankiert von Joshua Kimmich und Maxi Mittelstädt auch in der Breite extrem variabel funktioniert.

Auch aus der Schaltzentrale heraus wirkt die Nationalmannschaft aufgrund des Comebacks von Toni Kroos im März wie ein extrem homogenes Gebilde. Neben dem scheidenden Rückkehrer läuft Robert Andrich auf, der für die nötige Aggressivität sorgt und den Freigeistern rund um Musiala und Wirtz den Rücken freihält. So kann sich die Offensive, die durch Gündoğan und Havertz komplettiert wird, entfalten und zugleich für die nötige Torgefahr sorgen.

„Seine Schützlinge dann auch auf dem Feld in die richtigen Positionen zu bringen, ist auf Verbandsebene nochmal eine Aufgabe, die mit ganz anderer medialer Aufmerksamkeit verbunden ist.“

Was sagt die Psyche?

Von psychologischer Seite wirkt die deutsche Mannschaft nach außen hin gefestigt, doch was eine derartige Drucksituation sowie eine gewisse Erwartungshaltung der Menschen letztendlich mit dem Team macht, ist derzeit noch unklar. Zum einen kann sich eine derartige Situation als Katalysator für eine Leistungsexplosion entpuppen, gleichzeitig aber auch für eine gewisse emotionale Hemmung der Spieler sorgen.

Der Auftakt gegen Schottland heute Abend wird dabei ein entscheidender Gradmesser sein. Das DFB-Team, es wirkt aufgrund der Kaderzusammenstellung homogen und wird zeigen müssen, in wieweit der Trend auch einen Indikator für das tatsächliche Leistungsvermögen der Mannschaft während eines Turniers darstellt. Klar ist eins: Der Wunsch und die Gier nach dem großen Wurf, sie ist riesig im Land des Gastgebers.

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