Bayer Leverkusen: Downfall oder Renaissance?

https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en – Foto: Александр Осипов

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Bayer Leverkusen steht vor einer sportlichen Zäsur. Der Abgang von Erfolgstrainer Xabi Alonso könnte eine Kettenreaktion in Gang setzen, die den deutschen Meister von 2024 vor große Herausforderungen stellen wird.

Xabi Alonso wird in Kürze als neuer Trainer von Real Madrid vorgestellt werden. Während die offizielle Vollzugsmeldung noch auf sich Warten lässt, ist der Abgang des Erfolgstrainers, der Bayer Leverkusen einst zur heißesten Aktie Europas formte, bereits seit vergangener Woche bestätigt. Weil neben dem 43-Jährigen im Sommer auch einige Schlüsselspieler den Verein verlassen werden, stehen Sportvorstand Simon Rolfes und Co. vor einem anspruchsvollen Personalpuzzle.

Zunächst einmal benötigt die Werkself einen neuen Trainer, der die wohl wichtigste Personalie auf dem Weg in die sportliche Zukunft darstellt. Hierbei wird laut diversen Medienberichten Welt- und Europameister Cesc Fabregas favorisiert, der noch bis 2028 bei Como 1907 unter Vertrag steht. Für die sportlich Verantwortlichen unterm Bayer-Kreuz stellt der 38-Jährige, einst Teamkollege Alonsos, fußballerisch wie menschlich die praktikabelste Lösung da. Um die etlichen Parallelen des Basken sowie dessen möglichen Nachfolger zu erkennen, braucht es nicht viel Fantasie.

Bayer und die Personalfrage

Doch die Verpflichtung des Ex-Arsenal-Stars ist längst nicht in Stein gemeißelt. Zwar befinden sich die Verantwortlichen seit Wochen in Gesprächen mit Como und Fabregas, doch eine Einigung ließ sich bis dato nicht realisieren. Während Transferexperten wie Fabrizio Romano Fabregas´ Verbleib in Norditalien zwischenzeitlich als perfekt meldeten, gilt eine Einigung weiterhin als möglich. Sollte Bayer in seinem Werben um den 38-Jährigen erfolglos bleiben gilt Erik ten Hag als wahrscheinlichste Option.

Anders als es auf den ersten Blick scheinen mag, ist die Philosophie der beiden Übungsleiter gar nicht so unterschiedlich. Beide favorisieren ein dominantes Ballbesitzspiel, fordern ein hohes Maß an Flexibilität und gelten als „Entwicklungtrainer“. Vor allem letzteres ist unter dem Bayer-Kreuz eine gern gesehene Qualität, die auch in Sachen Neuzugänge das Zünglein an der Waage darstellen kann.

Wie ersetzt Bayer den Tah-Abgang?

Egal wer schlussendlich das Ruder beim Doublesieger von 2024 übernimmt, er wird einen Umbruch auf mehreren Ebenen moderieren müssen. Mit dem ablösefreien Fortgang von Jonathan Tah sowie dem drohenden Abschied von Florian Wirtz, sieht sich das Team sportlich sowie menschlich mit dem Verlust von zwei Führungsspielern konfrontiert. Da auch Jeremie Frimpong unmittelbar vor einem Wechsel zum FC Liverpool steht und Patrik Schick sowie Victor Bonfiace ebenfalls Abschiedsgedanken hegen, werden CEO Fernando Carro und Konsorten einige Finanzmittel bereitstellen müssen.

Mit Ibrahim Maza von Hertha BSC verpflichtete Bayer bislang einen Akteur für das offensive Mittelfeld, quasi ein Schattennachfolger für Wirtz. Rolfes selbst bestätigte zuletzt, in allen Mannschaftsteilen etwas tun zu müssen. Mit Nico Paz (Como) sowie Arda Güler (Real Madrid) werden bereits vielversprechende Namen für die Offensive gehandelt.

Da im Mittelfeld auch die Zukunft von einigen Akteuren (Palacios, Andrich) offen ist, fahnden Rolfes und Kaderplaner Kim Falkenberg nach verschiedenen Profilen. Sowohl Fabregas als auch ten Hag präferieren hier Spielertypen, die technisch versiert als auch zweikampfstark auftreten. Da neben Tah auch Leihprofis wie Nordi Mukiele und Mario Hermoso den Verein wieder verlassen werden, ist im Abwehrzentrum ebenfalls mit einigen neuen Gesichtern zu rechnen.

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Auch wenn Bayer Leverkusen der sportliche Umbruch droht, ist es weiterhin der Anspruch der Verantwortlichen, um Title mitzuspielen, sowohl die Qualität der Trainerkandidaten als auch das Regal, in das man mittlerweile bei Neuzugängen greift, unterstreicht genau diesen Anspruch. Auch wenn vieles noch ungewiss erscheint, liegt genau hier die große Chance.

Die Werkself spielt nach dem Abschied von Erfolgstrainer Alonso wieder etwas unter dem Radar, die Erwartungen werden im Zuge der großen Umbaumaßnahmen nicht exorbitant hoch sein. Mit klugen Transfers, durch die sich die Werkself in den vergangenen Jahren stets auszeichnete, wird man dennoch allein aufgrund der überragenden Vorarbeit ein Titelkandidat bleiben.

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