Die heißeste Aktie Europas

Xabi Alonso – https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/ Foto: DONOSTIA KULTURA

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Bayer Leverkusen und Xabi Alonso stehen bereits als deutscher Meister fest, ein Triple ist weiterhin möglich. Eine rasante Entwicklung im Rheinland lässt diesen Verein und vor allem seinen Trainer längst zur heißesten Aktie der Fußball Bundesliga avancieren.

Voller Fokus aufs Triple

Als Durchbrecher der bayrischen Dominanz in der Bundesliga steht dieses so meisterlich agierende Kollektiv aus Leverkusen bereits seit Wochen fest. Auch in der Europa League sowie im DFB-Pokal steht die Werkself im Finale, sodass Alonso und Co. nach wie vor vom Triple träumen dürfen. All das trägt einer Entwicklung Rechnung, die im Rheinland vor rund 19 Monaten, genauer gesagt am 05.10.22, ihren Anfang nahm.

Alonsos Auftaktsieg gegen Schalke 04 (4:0) folgte in der Saison 22/23 eine rasante Aufholjagd, die schlussendlich vom 17. Platz noch in die Europa League führte. Ein Wettbewerb, den er und sein auch individuell überragend besetztes Kollektiv nach Belieben dominieren und am 22. Mai in Dublin nach Hause holen wollen. Seit Beginn der aktuellen Saison beherrschen der 42-Jährige und sein Team ebenso die Bundesliga, die sie bereits vor Wochen gewannen. Der DFB-Pokal Triumph gegen Zweitliga-Kellerkind Kaiserslautern scheint auf dem Papier ebenso nur noch Formsache zu sein.

„Auch in der Europa League sowie im DFB-Pokal steht die Werkself im Finale, sodass Alonso und Co. nach wie vor vom Triple träumen dürfen.“

Variabilität küsst Ballbesitz

Doch wie genau macht die Werkself das eigentlich im Detail? Betrachtet man den langanhaltenden Erfolg dieser Truppe aus verschiedenen Blickwinkeln, fällt mit Blick auf die taktischen Maßnahmen des Trainerteams besonders eines ins Auge: Sie sucht ihr Heil im Ballbesitz. Angelehnt an das Tiki Taka Pep Guardiolas, unter dem Alonso in München als Spieler zwei Jahre trainierte, gilt Leverkusen mit seinen passsicheren Akteuren wie Xhaka, Wirtz und Co. vor allem in der vertikalen Spielweise als das aktuelle Nonplusultra der Nation.

Auch in puncto Variabilität bedient sich Alonso verschiedener Grundordnungen, lässt mal mit Viererkette, mal mit Dreierkette operieren. Seine Spieler, die den hohen Anforderungen ihres Chefs auch in ihrer Entwicklung erst Stück für Stück gerecht werden mussten, bilden in ihren Fähigkeiten untereinander ein homogenes und doch höchst unterschiedliches Gebilde, das sich doch dem großen Ganzen fügt.

Die Außenverteidiger Frimpong und Grimaldo beispielsweise bilden auf den Flügelpositionen ein Schlüsselelement, dass sich in der Breite als extrem variabel gestaltet und so in der Mitte Freigeistern wie Wirtz, Hofmann oder Adli die nötigen Freiheiten verschafft. Zudem besitzt der neue deutsche Meister in Victor Boniface einen ballsicheren Wandstürmer, der wie gemacht für das System des 42-Jährigen ist.

„Seine Spieler, die den hohen Anforderungen ihres Chefs auch in ihrer Entwicklung erst Stück für Stück gerecht werden mussten, bilden in ihren Fähigkeiten untereinander ein homogenes und doch höchst unterschiedliches Gebilde, das sich doch dem großen Ganzen fügt.“

Was macht Alonso so besonders?

Auch auf menschlicher Ebene ist der gebürtige Baske natürlich durch seine Errungenschaften als Spieler eine Persönlichkeit, der die Spieler viel Beachtung schenken. Im Training beweist der Weltmeister immer wieder durch die Partizipation an verschiedenen Spielformen, dass er selbst mit Leichtigkeit noch dazu fähig wäre, die eigenen Anweisungen auf dem Platz umzusetzen.

Dazu lernte er auch menschlich von den Besten, erlebte mit Carlo Ancelotti und José Mourinho zu aktiver Zeit zwei Meister der Menschenführung hautnah mit. Der Einfluss seiner Mentoren wirkt bis heute im Wesen des gebürtigen Basken nach. So weiß er seine Spieler zu jeder Zeit anzupacken und den richtigen Ton zu treffen, um erfolgreich das Beste aus ihnen herauszukitzeln.

„Der Einfluss seiner Mentoren wirkt bis heute im Wesen des gebürtigen Basken nach.“

Der Ort an dem Wunder entstehen

So wurde aus „Vizekusen“ längst „Neverlusen„, ist Bayer doch bereits seit 51 Pflichtspielen (alleiniger Europarekord) ungeschlagen. Auch in der Bundesliga vermochte keiner diese Erfolgsmaschine zu stoppen, so konnte keiner der 17 Kontrahenten den neuen deutschen Meister schlagen. Ein historischer Erfolg für die Ewigkeit. Initiator dieser Träume ist Alonso, der mit seiner Vision nicht nur die Spieler, sondern längst auch das Umfeld angesteckt hat.

So sind auch die vielen späten Turnarounds der Männer unterm Bayerkreuz längst keine Zufälle mehr, sondern die logische Schlussfolgerung der eigenen Stärke. Leverkusen und Alonso, das passt einfach und wird auch mindestens in der kommenden Saison bei der Konkurrenz für einiges an Kopfschmerzen sorgen.

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