Türkei Fans – https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ Foto: Arne List
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Mit Can Uzun hat sich nach Kenan Yildiz kürzlich ein weiteres Supertalent für die Nationalmannschaft der Türkei entschieden. Für den DFB ist dies der nächste Schlag, aber auch die Konsequenz der eigenen Versäumnisse, von denen nun schlussendlich der türkische Verband profitiert.
Triumvirat der Supertalente
Der junge Arda Güler von Real Madrid ist rein dem Namen nach sicherlich der bekannteste des türkischen Talent-Triumvirats bestehend aus Kenan Yildiz (Juventus Turin), Can Uzun (1. FC Nürnberg) und ebenjenem verheißungsvollen Supertalent. Neben seiner Zugehörigkeit zum Starensemble der Blancos glänzt der 19-Jährige Offensivmann vor allem durch seine überragende Technik und sein außerordentliches Spielverständnis.
In seinem Club wird er mit Lob von gestandenen Größen wie Kroos, Modrić oder seinem Trainer Carlo Ancelotti in schöner Regelmäßigkeit nur so überhäuft, gilt als der nächste große Stern am königlichen Firmament. Auch in der Türkei ist der Hype um seine Person grenzenlos, so zelebrierte man das Debütor Gülers am gestrigen Sonntag gegen Celta Vigo zum 4:0 Endstand vor allem in seinem Heimatland enorm. Allerdings steckt im Werdegang dieses jungen Talents wie überall im Leben auch eine Schattenseite: Seine enorme Verletzungsanfälligkeit sowie seine mangelnde Spielpraxis im Verein.
„In Madrid wird Güler mit Lob von gestandenen Größen wie Kroos, Modrić oder Trainerlegende Ancelotti nur so überhäuft, er gilt längst als der nächste große Stern am königlichen Firmament.“
Die „Konkurrenz“ punktet
Folglich rennt Güler seinen Ansprüchen hinterher, giert verzweifelt nach Spielzeit und muss sich seine Sicherheit über das Training sowie die mentale Komponente holen. Jene Dinge sind für seine beiden Mitstreiter Uzun und Yildiz bis dato kein Problem. So erzielte der Jungprofi des 1. FC Nürnberg bisher 13 Tore und steuerte eine Vorlage bei, während Yildiz für Juventus Turin in 18 Spielen je ein Tor sowie eine Vorlage verzeichnet. Beide gelten in ihren Clubs als Rohdiamanten und stehen längst bei der europäischen Elite auf dem Zettel. Besonders deutsche Spitzenvereine verfolgen die Entwicklung der „verlorenen Söhne“ aufgrund ihrer Verbindung (Yildiz kommt aus der Jugend des FC Bayern) zum Land mit Argusaugen.
Dass der DFB es wie bereits eingangs erwähnt verpasste, diese Nachwuchshoffnungen frühzeitig zu rekrutieren, könnte für die beiden Jungspunde eine zusätzliche Motivation beim kommenden Turnier in ihrer zweiten Heimat darstellen. Schaffen sie es dann auch noch, ihre Form bis zum Sommer zu konservieren, werden sich für die als Geheimfavorit geltenden Türken auch sicher noch ungeahntere Perspektiven auftun, um ihr Land endgültig in Ekstase zu versetzen.
„Dass der DFB es verpasste, diese Nachwuchshoffnungen frühzeitig zu rekrutieren, könnte für die beiden Jungspunde eine zusätzliche Motivation beim kommenden Turnier in ihrer zweiten Heimat darstellen.“
Goldene Generation 2.0
Der türkische Kader, angeführt von Trainer Vincenzo Montella, wirkt auch abseits seiner Supertalente enorm ausbalanciert, beinhaltet ebenso potentielle Leistungsträger wie Altay Bayındır (Manchester United), Ferdi Kadıoğlu (Fenerbahçe Istanbul) oder Kerem Aktürkoğlu (Galatasaray Istanbul).
Schaffen es die Männer vom Bosporus sich anders als 2021, als die aufstrebende Generation trotz Status als Geheimfavorit bereits krachend in der Vorrunde scheiterte, diesmal besser zu organisieren und eine gute Balance im eigene Spiel herzustellen, wird definitiv eine Menge für dieses Team möglich sein. Für das junge Triumvirat geht es in diesem frühen Stadium ihrer Karriere bereits darum, voranzugehen und zusammen mit ihrem Team eine Europameisterschaft im eigenen Land zu spielen, die ihren Fans auf ewig in Erinnerung bleiben wird.