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Nach ewig langer Wartezeit steht Supertalent Arda Güler wohlmöglich schon am kommenden Wochenende vor seinem Pflichtspieldebüt für Real Madrid. Spannend zu beobachten wird sein, wie Carlo Ancelotti mit dem 18-Jährigen plant und wie er sich als spielerischer Freigeist ins Teamgefüge auf dem Platz integriert. Ein Gedanke herrscht aber auf den Fall vor: Die ganze Fußballwelt freut sich auf das Debüt des neuen Sterns am königlichen Firmament.
Zeit der Frustration scheint vorbei
Seit einem Vierteljahr gehört der junge Türke nun schon zum größten Verein der Welt. Ein Spiel für seinen neuen Club kann Güler allerdings bis dato noch nicht vorweisen. Das liegt vor allem an einem im Juni erlittenen Meniskusschaden, der operativ behandelt werden musste sowie einer Muskelverletzung, die ihn vor rund einem Monat erneut für einige Wochen aus dem Verkehr zog. Der Mittelfeldmann ist bis dato ein noch uneingelöstes Versprechen, mit dem man in Madrid dennoch enorm behutsam umgeht. Der türkische Jungnationalspieler wird bei Real als das verstanden, was er ist: Ein Rohdiamant, dem sie den nötigen Raum zur Entfaltung geben wollen. Dennoch erscheint zumindest sein Kaderdebüt gegen den FC Sevilla schon am Wochenende im Bereich des Möglichen. Güler könnte erstmals mit dem Team reisen und sein neues Umfeld auch im Ligabetrieb auf sich wirken lassen. Doch wie sieht das weitere Vorgehen, vor allem im Hinblick auf seine Position und seine Spielzeit, danach aus?
Spielzeit wirkt möglich
Als dieser junge Mann im vergangenen Sommer von Fenerbahçe Istanbul in die Hauptstadt Spaniens wechselte, war trotz seines Alters und der enormen Konkurrenzsituation im königlichen Mittelfeld schnell klar, dass Real Güler unter keinen Umständen verleihen wird. Sehr schnell zeigte sich nach den ersten Trainingseindrücken und viel öffentlichem Lob zum Beispiel von Weltmeister Toni Kroos, dass der Verein hier eine Entscheidung getroffen hatte, die viel Sinn zu machen schien. Der junge Novize sollte im täglichen Umgang mit Mentoren wie eben Kroos oder Modrić wachsen und so viel wie möglich von ihnen lernen, was er durch seine enorme Wissbegierde ohne Zweifel anstrebt. Trainer Carlo Ancelotti erkannte Güler schnell als enormes Talent und stellte ihm Spielzeit in Aussicht, die zunächst erst einmal als überzogenes Loblied für einen Neuzugang mit Vorschusslorbeeren daherkam. Doch auch für den 18-Jährigen gibt es im neuen 4-1-2-1-2, dass Madrid seit dieser Saison praktiziert, Wege und Möglichkeiten, auf Spielzeit zu kommen.
Offensiver Kampf
Güler ist ein vielseitig einsetzbarer Spieler, der sowohl im offensiven Mittelfeld als auch auf dem Flügel zum Einsatz kommen kann. Da das aktuelle Real-System allerdings keinen klassischen Flügelspieler hergibt, ist auch eine Positionierung auf der Acht zweifellos denkbar. Der technisch versierte Linksfuß bringt in jedem Fall die Anlagen mit, in Reals Mittelfeld im linken als auch im rechten Halbraum zum Einsatz zu kommen und zur Stelle zu sein, wenn Ancelotti sich dazu entscheidet, aufgrund der vielen englischen Wochen zu rotieren oder Platzhirsch Bellingham einmal ausfallen sollte. Dennoch wird Güler kämpfen müssen um seine Postion und vor allem durch Leistung im Training und die wenigen Minuten, die er zu Anfang erhalten wird, punkten müssen, um sich nachhaltig für mehr zu empfehlen.
Königlicher X-Faktor
Bei allen Stärken dieses jungen Mannes, wie sein technisches Geschick am Ball oder seiner hohen Lernbereitschaft, ist es ihm durchaus zuzutrauen, auf längere Sicht (vielleicht schon in dieser Saison) zu einer Art X-Faktor zu werden, der als „Supersub“ ähnlich wie Eduardo Camavinga in seiner ersten Saison bei Real Madrid die Dynamik eines Spiel maßgeblich verändern kann, um seinem Team durch spielerischen Input zum Sieg zu verhelfen. Denkbar ist es, wenn man auf die Anlagen Arda Gülers schaut und zusätzlich miteinbezieht, welch große Stücke die Vereinsscouts, seine Mitspieler als auch Trainer Carlo Ancelotti auf ihn halten. Der große Durchbruch bleibt unter der Voraussetzung, dass er verletzungsfrei bleibt, nur noch eine Frage der Zeit.