3 Transfers, die dem FC Bayern zu alter Stärke verhelfen

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Der FC Bayern hat eine extrem turbulente Saison hinter sich. Trainerwechsel hier, Vorstandsentlassungen da. Es ist viel passiert in den letzten 12 Monaten an der Säbener Straße, die extremen Umstände sind hinlänglich bekannt. Ausgewirkt hat sich die Chaossaison auch auf den Kader sowie diverse Personalentscheidungen, so mancher Spieler hat den FC Bayern schon verlassen (Hernández), so mancher Spieler will den FC Bayern noch verlassen (Pavard). Nicht zuletzt deshalb und auch deswegen, weil der FC Bayern personell dringend frischen Wind braucht, um zum alter Stärke zurückzufinden, widmen wir uns in der heutigen Ausgabe unseres Formats „3 Transfers für…“ den personellen Baustellen des Vereins und möglichen Neuzugängen, die dem Verein ohne jeglichen Zweifel eine rosige Zukunft versprechen würden.

Schlüsselpositionen

Probleme gab es beim FC Bayern wie gesagt in den zurückliegenden Monaten viele: Die Mannschaft schien mehr damit beschäftigt zu sein, die eigenen Befindlichkeiten sowie individuelle Diskrepanzen auszutragen, denn als Kollektiv auf dem Platz aufzutreten. Das hat natürlich nicht ausschließlich mit einer mangelhaften Kaderpolitik zu tun, ist aber größtenteils darauf zurückzuführen. Zu offensichtlich wurde die Schere zwischen Anspruch und Realität im Club, wenn es um die entscheidenden Titel in Meisterschaft, Champions League und DFB-Pokal ging. Was das personell bedeutet? Den Bayern fehlt vor allem in der Viererkette ein Mann, der mehrere Positionen bekleiden kann, vornehmlich aber auf Rechts die enorme Qualitätslücke schließt. Zudem fordert Trainer Tuchel intern nicht ohne Grund die Verpflichtung eines neuen Sechsers sowie einer klaren Nummer 9, die nach über einem Jahr endlich die entstandene Lücke durch den Weggang des langjährigen Erfolgsgarants Robert Lewandowski schließen soll. Diese drei Positionen haben wir also ausgemacht und wollen im Folgenden dazu übergehen, euch die geeignetsten Kandidaten dafür vorzustellen.

Variabler (Rechts-)verteidiger: Kyle Walker

Die Position des Rechtsverteidigers ist beim FC Bayern im Grunde schon seit Jahren ein Problem. Weder der aktuelle Platzhirsch Benjamin Pavard, noch sein Vorgänger Joshua Kimmich wollten diese Postion je wirklich bekleiden, taten dies aber von allen Akteuren am überzeugendsten und spielten sich dort quasi unfreiwillig fest. Während Kimmich schon vor Jahren ins Mittelfeld gerückt ist, sucht der chronisch unzufriedene Pavard nach vier Jahren eine neue Herausforderung. Weil Konkurrent Noussair Mazraoui besonders unter Tuchel bisher meist nur im absoluten Notfall eingesetzt wurde, braucht der Rekordmeister dringend einen neuen Platzhirsch auf dieser Position, der im Idealfall ebenso über Kompetenzen auf anderen verfügt. Die Lösung: Kyle Walker von Manchester City. Der 33-Jährige Routinier konnte sich mit Manchester City bisher noch nicht über eine Vertragsverlängerung einigen und gilt als erklärter Wunschspieler des Bayern-Trainers. Was der erfahrene Triple-Sieger mitbringt, ist im europäischen Fußball längst zur Seltenheit verkommen: Erfahrung, Mentalität, Schnelligkeit, Flexibilität, Offensivdrang. Abzüglich der (kleinen) Sprachbarriere ist Walker für den Verein ein „Perfect Fit“, um den Notstand auf Rechts zu lösen und gleichzeitig eine Führungsrolle in der runderneuerten Abwehr des Teams einnehmen zu können. Sollte sich das Gesamtpaket aus Ablöse (10-15 Millionen) und Gehalt gepaart mit seinen sportlichen Qualitäten als machbar erweisen, muss der FC Bayern hier zuschlagen.

Zweikampfstarker Sechser: Denis Zakaria

Diese Position wird medial zwar deutlich weniger thematisiert als intern, wo Thomas Tuchel intensiv auf die Verpflichtung eines neuen Mittelfeldabräumers drängen soll, dennoch benötigt der FC Bayern auch hier unbedingt ein Upgrade, um die defensiven Schwächen des Duos Kimmich/Goretzka ausgleichen zu können. Ein klassischer Staubsauger muss her: Jemand der die Löcher stopft, Räume zuläuft und seinen deutlich offensiveren Vorderleuten durch aufmerksames Verteidigen den Rücken freihält. Dass jener Spielertypus auf diesem Niveau im europäischen Spitzenfußball zumeist sehr teuer ist und der FC Bayern vermutlich den größten Teil seiner finanziellen Ressourcen auf einen Stürmer von Weltklasseformat verwenden wird, ist hinlänglich bekannt. Vor allem deshalb werden die Vereinsoberen, die der Verpflichtung eines solchen Mannes offenbar eine geringere Priorität zuzuordnen scheinen, bezüglich dieser Personalie kreativ werden müssen. Unser Vorschlag an Hoeneß, Rummenigge und Co.: Denis Zakaria. Der 26-Jährige Schweizer, aktuell nach seiner Leih-Rückkehr vom FC Chelsea wieder in Diensten von Juventus Turin, kennt die Bundesliga aus seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach bestens und weiß mit Thomas Tuchel zudem einen großen Förderer seines Spielstils beim FC Bayern. Denn der 49-Jährige war es, der den defensiven Mittelfeldspieler letzten Sommer kurz vor seiner Entlassung nach London holte, um mit Zakaria zusammenarbeiten zu können. In München könnte er durch seine defensive Orientierung, seine Athletik sowie seinen umsichtigen Spielstil mit einem überragenden Preis-Leistungs-Verhältnis dazu beitragen, eine massive Problemstelle zum lösen, ohne einen hohen finanziellen Aufwand zu betreiben. Juve will den 26-Jährigen loswerden und würde sich wohl bereits bei einer niedrigen siebenstelligen Summe gesprächsbereit zeigen.

Eine echte Nummer 9: Harry Kane

Die Königsdisziplin des diesjährigen Transfersommers scheint für so einige europäische Spitzenclubs darin zu bestehen, einen Stürmer von Weltformat für sich zu gewinnen. Manchester United ist auf der Suche einem solchen, Real Madrid fahndet nach einem Nachfolger für Karim Benzema und auch der FC Bayern befindet sich im Grunde seit dem letzten Sommer auf der Suche nach einem Nachfolger für Vereinslegende Robert Lewandowski. Choupo-Moting sowie eine kreative Offensivlösung aus vereinten Kräften sollten es für eine Saison richten, doch spätestens nach der völlig verkorksten Spielzeit 22/23 kam man im Verein unter neuer Führung zur Einsicht, dass es definitiv wieder einen echten Stürmer benötigt. Namen kursierten viele und doch gibt es für den FC Bayern nur eine logische Alternative: Harry Kane. Der Vertrag des 29-Jährigen läuft zwar bei den Tottenham Hotspurs im kommenden Sommer aus, würde den Verein im Zweifelsfall aber wohl trotzdem eine dreistellige Millionensumme kosten, was einen neuen Transferrekord für die Bundesliga bedeuten würde. Das Geld ist nach diversen Medienberichten aber vorhanden und bereit dafür, in einen Mann wie Kane investiert zu werden. Die Stärken des englischen Goalgetters sind in Europa hinlänglich bekannt: Enorme Knipserqualitäten treffen auf ein hervorragendes Verständnis für Raum und Ball. Die Nummer 9 der Spurs bietet alles, was sich ein Club, der um die ganz großen Titel mitspielen möchte, verspricht. Sollte der Spieler bereit zu einem Wechsel nach München und für eine erste große Herausforderung außerhalb seines Heimatlandes sein, muss der FC Bayern allen Kosten zum Trotz hier zuschlagen. Ein „Must-Do-Transfer“.

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