Bundesliga – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de Foto: Marco Verch
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Spieltag 22 stand ganz im Zeichen des mit Spannung erwarteten Topspiels zwischen Bayer Leverkusen und dem FC Bayern München. Was wir bekamen, war ein Mix aus alternativlosem Offensivfußball und einer Abwehrschlacht á lá José Mourinho. Beim BVB hingegen wird man fernab von der Tabellenspitze definitiv noch länger Albträume vom Bochumer Sirtaki haben.
Die heutige Episode Bundesliga Diaries kann eigentlich nur zwei große Themen haben: Das Topspiel in Leverkusen sowie die BVB-Schmach in Bochum. Beginnen wir doch mit dem Duell Meister gegen Rekordmeister. Wo sich ganz Fußball-Deutschland einen offenen Schlagabtausch erwartete, entwickelte sich schnell ein Spektakel der einseitigen Art. Alonsos Werkself, vor dieser Partie mit acht Punkten Rückstand zum Siegen verdammt, beeindruckte von Beginn an mit voller Spielkontrolle.
Beim ersten Blick auf die Aufstellung des Meisters war schnell klar: Hier soll es heute darum gehen, den deutschen Rekordmeister zu zermürben. Mit Tella im Sturm und dem kongenialen Duo Frimpong und Grimaldo auf den Flügeln ließ die Werkself schnell die Muskeln spielen. Muskeln, die der FC Bayern wohl vor der Busabfahrt in München vergessen hat.
Für den deutschen Rekordmeister verkam dieses Topspiel deshalb schnell zum sportlichen Überlebenskampf. Ohne Zweifel ein selbstgewähltes Schicksal. Null Torschüsse nach Halbzeit eins und ein schier übermächtiges Bayer drängten den deutschen Rekordmeister immer weiter in die Defensive. Doch ein Tor blieb Bayer bis zum Schluss versagt. Am Ende stand somit trotz riesiger Last-Minute-Chance des überragenden Florian Wirtz ein bitteres 0:0. Was sich für Bayer anfühlte wie eine Niederlage, werteten Kompany und Co. im Anschluss als großes Erfolgserlebnis.
Beim BVB hingegen heißt das Motto weiterhin: Pleiten, Pech und Pannen. Die Bilanz von Neu-Coach Niko Kovac in der Bundesliga ließt sich bislang verheerend. Einem 1:2 gegen den VfB Stuttgart folgte also am Samstag ein desaströses 0:2 beim Schlusslicht aus Bochum. So mancher würde diesen Auftritt wohl als peinlich bezeichnen. Ob die realitätsfernen Herren aus der Dortmunder-Führungsriege das wohl genauso sehen?
Wenn sie es mit Niko Kovac halten, gehört Julian Brandt aber auch in die Kategorie Jamal Musiala. Oder färbt zu viel Realitätsverlust einfach ab? Genauso wie Dortmunds Nummer 10 sang der neue Chefcoach vor wenigen Tagen ebenfalls ein Loblied auf Fastfood-Liebhaber Niklas Süle, der seine Vorschusslorbeeren gleich mal in Form eines Rückpasses der besonderen Art zurückzahlte. Giorgos Masouras bedankte sich und schenkte den Schwarz-Gelben den doppelten Sirtaki ein.
Während der VfL und Dieter Hecking, denen der Klassenerhalt mittlerweile wieder mehr als zuzutrauen ist, als zu Heidenheim und Kiel aufschließen, befindet sich der BVB weiterhin im absoluten Niemandsland. Und Niko Kovac ist im Grunde bei noch zwölf ausstehenden Partien ohne realistische Chance auf den Europapokal fast schon wieder verbrannt.