Omar Marmoush – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Foto: Free Malaysia Today
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Omar Marmoush wechselt von Eintracht Frankfurt zu Manchester City. Was die meisten vor wenigen Wochen noch für unmöglich gehalten hätten, ist nun Realität. Während der Verkauf des nächsten Stürmer-Stars erneut einen Geldsegen für die Hessen bedeutet, könnte Marmoush am Ende der große Verlierer dieses Deals sein.
Rund 75 Millionen Euro lassen sich Pep Guardiola und Manchester City laut Informationen von Transfer-Insider Fabrizio Romano den Wechsel von Omar Marmoush kosten. Eine beträchtliche Summe für einen Spieler, den Eintracht Frankfurt im Frühjahr 2023 noch ablösefrei aus Wolfsburg verpflichtete. Dass der 25-Jährige in den vergangenen eineinhalb Jahren eine derart steile Entwicklung durchmachte, ist erneut Zeugnis der hervorragenden Arbeit von Sportvorstand Markus Krösche und seinen engsten Vertrauten.
Zunächst wirkt dieser Deal wie eine klassische Win-Win-Situation. Manchester City gewinnt bereits in diesem Winter einen der formstärksten Spieler Europas hinzu, der den kriselnden Skyblues dabei helfen soll, sportlich das Maximum aus einer komplizierten Saison herauszuholen. Wohl dem, der einen so prall gefüllten Geldbeutel hat.
Doch auch wenn Guardiola und Co. von den Fähigkeiten des Ägypters augenscheinlich überzeugt sind, wird er es schwer haben, sich im Haifischbecken Manchester zurechtzufinden. Marmoushs weiterer Erfolg steht auch deshalb auf Messers Schneide, da seine Rolle im System des Triple-Siegers von 2023 schlichtweg unklar erscheint.
Marmoush und Guardiola – Passt das überhaupt?
Die taktischen Vorgaben des Katalanen sind bekanntlich strikt und sehen für jeden Spieler eine feste Rolle im eigenen System vor. Marmoush, in Frankfurt unter Dino Toppmöller stets mit den nötigen Freiheiten ausgestattet, steht in Manchester damit vor der größten Herausforderung seiner bisherigen Karriere. Der 25-Jährige läuft Gefahr, sich in seinem voreilig erfüllten Traum von der Premier League zu verrennen.
Nicht weil der Ägypter die Fähigkeiten dazu nicht besitzt, sondern weil es neben der starren Rollenaufteilung Guardiolas auch Marmoushs Postion im System der Skyblues faktisch nicht gibt. In Frankfurt als zweiter Stürmer neben Hugo Ekitiké gesetzt, agieren die Cityzens in der Regel mit Weltstar Erling Haaland als einziger Spitze. Auf den Außen wäre die Spielintelligenz des Ägypters verschenkt, sein Weg zum Tor deutlich weiter.
Verfolgt Guardiola auch in der Rückserie weiterhin seine sportlichen Prinzipien, droht dem 25-Jährigen in den kommenden Wochen und Monaten die Rolle des Edeljokers. Marmoush, der in der zurückliegenden Halbserie an seinem sportlichen Maximum performte, wird in Manchester auf günstige Umstände hoffen müssen. Realistischer erscheint die Erkenntnis, das dieser Wechsel einfach der falsche war. Wohlmöglich sogar ein halbes Jahr zu früh kam.
Auch wenn dem Ägypter der Erfolg zu wünschen ist, stehen hinter der Fortsetzung seiner Erfolgsgeschichte noch einige Fragezeichen. Marmoush, Freigeist statt Systemling, wird sich in Manchester sportlich neu erfinden müssen. Fakt ist: Unter dem anspruchsvollen Katalanen gingen sportlich schon ganz andere Kaliber zugrunde.