Eintracht Frankfurt: Ein Titelkandidat im Herzen von Europa?

Frankfurt Fans – https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/deed.en Foto: Rupert Ganzer

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Eintracht Frankfurt gehört bislang zu den absoluten Überraschungen der noch jungen Spielzeit. Verantwortlich dafür sind kluge Transfers sowie ein Chefcoach, der die Courage besaß, sich nachhaltig weiterzuentwickeln. Platz zwei in der Bundesliga ist so nur als ein weiterer Meilenstein in der eigenen Entwicklung zu betrachten, die langfristig auch national schon bald in einem (weiteren) Titelgewinn münden könnte.

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Während Eintracht Frankfurt auf europäischer Ebene spätestens seit dem Euro-League-Triumph 2021 längst wieder auf der Landkarte präsent ist, hat man sich auch auf Bundesliga-Ebene innerhalb von wenigen Monaten wieder zu einem ernstzunehmenden Herausforderer gemausert. Die vielen Fehler der vergangenen Spielzeit wurden behoben, die Schwachstellen ausgemerzt.

Platz zwei nach sechs Spieltagen sowie ein grandioses 3:3-Torfestival gegen den FC Bayern vor Wochenfrist sind längst keine Eintagsfliege mehr, sondern ein Resultat der umgesetzten Learnings. Obwohl die Eintracht auch in dieser Spielzeit nicht immer die bessere Mannschaft ist, holt sie dennoch souverän ihre Punkte: Ein ganz zentraler Unterschied zur vergangenen Spielzeit, die durchweg im Konjunktiv durchlebt wurde. Doch am Main haben sie endlich dazugelernt.

Frankfurt feiert Toppmöller-Revival

Dass sie auch am vergangenen Sonntag dem in dieser Saison schier übermächtigen FC Bayern einen Punkt abluchsen konnten, lag mehr an geschlossener Disziplin als an einer überragenden Gesamtperformance. Dennoch ist es genau das, was die „neue“ Eintracht in dieser Saison auszeichnet. Eine gewisse Leidensfähigkeit, die nötige Cleverness sowie der absolute Killerinstinkt. Das alles waren Faktoren, die dem Team von Dino Toppmöller in der vergangenen Saison häufig noch abgegangen waren.

Ein hoch veranlagtes Kollektiv schaffte es zu oft nicht, das ohne Zweifel überdurchschnittliche Potenzial vollends auszureizen. Als Schuldiger galt besonders einer: Dino Toppmöller. Der Frankfurter Coach wirkte in seiner ersten Saison als Bundesliga-Cheftrainer zu unflexibel, zu verkopft und schlichtweg zu unreif, um langfristig die richtigen Entscheidungen zu treffen. Auch deshalb stand vor dieser Saison lange Zeit eine Trennung vom 43-Jährigen im Raum. Trotz unzähliger Spekulationen vertrauten Sportvorstand Markus Krösche und Kollegen weiterhin auf die nötige Weiterentwicklung ihres Trainernovizen. Zum jetzigen Zeitpunkt der Saison kann man getrost feststellen: Sie sollten Recht behalten.

Der Sohn von Eintracht-Legende Klaus Toppmöller ist einer der Hauptgründe des derzeitigen Erfolgslaufs der Eintracht. Besonders die Stabilisierung des vergangene Saison noch so fragilen Gebildes ist eine der größten Errungenschaften des ehemaligen Co-Trainers von Julian Nagelsmann. Auch deshalb, weil der große Umbruch in diesem Sommer ausblieb. Toppmöller hatte so genug Zeit, das Team nach einem Jahr der Findungsphase zu einer verschworenen Einheit zu transformieren.

Frankfurt im Taktik-Check

Auch die Taktik der zuletzt wiedererstarkten Eintracht 2024/25 ist ein zentraler Eckpfeiler des derzeitigen Erfolgs. Der entscheidende Unterschied zur vergangenen Saison am Main ist nämlich die eigene Flexibilität. Während die Frankfurter letztes Jahr oft noch aus einer statischen wie ideenlosen Dreierkette agierten, wechselt man in dieser Spielzeit immer wieder situativ zwischen verschiedenen Formationen.

Nach einem Schlüsselerlebnis im Spiel gegen Wolfsburg setzte Toppmöller zuletzt sogar eher auf eine Viererkette. Nachdem zuvor oftmals der nötige Zugriff auf das Spiel gefehlt hatte, sorgte ein einfacher, aber effektiver Schachzug nicht nur in Wolfsburg für die Wende. Was zunächst simpel klingt, ist ein Symbolbild für die neugewonnene Reife der Eintracht.

Auch die Frankfurter Neuzugänge, wie Arthur Theate oder Rasmus Kristensen, geben dem Team inzwischen die nötige Stabilität, um das Team perfekt ausbalancieren zu können. Von einer gut gestaffelten Defensive profitiert folglich auch eine wiedererstarkte Offensive, die unter Toppmöller in dieser Spielzeit die nötigen Freiheiten erhält. Als Paradebeispiel dient hier allen voran das Top-Duo Omar Marmoush und Hugo Ekitiké.

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Der Erfolgslauf der SGE, er könnte mit ausreichend Momentum und einer weiterhin konsequenter Herangehensweise möglicherweise schon bald in ernsthaften Titelambitionen münden. Wo sie in Leverkusen mit den eigenen Erfolgsansprüchen kämpfen, ist der zuletzt wiedererstarkte FC Bayern, wenn auch auf anderer Ebene, da, wo die Eintracht letztes Jahr stand. Fügen sich genügend Komponenten in ein optionales Gesamtbild ein, ist für die Eintracht mehr möglich als „nur“ die Qualifikation für Europa.

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