Bundesliga – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de Foto: Marco Verch
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Wie kann man ein Bundeliga-Wochenende besser fortsetzen als mit einem rotgetränkten Freitag-Abend-Krimi? Richtig, gar nicht! Doch vor allem am Sonntag zeigte sich die Liga von ihrer besten Seite. Unter anderem dabei: Ein gnadenloser BVB und der ganz normale Wahnsinn in Leverkusen.
Wie sagt man unnötiger Platzverweis eigentlich auf schwäbisch? Essende ja auch egal, der FC Augsburg weiß auf jeden Fall worauf ich hinaus will. Das Freitagsspiel in der WWK-Arena hatte es also definitiv in sich. Während lange in Unterzahl agierende Mainzer also einen (unverdienten) Dreier aus der Fuggerstadt entführten, waren die Augsburger gleich in mehrerer Hinsicht bedient. Eine unnötige Rote Karte des bis dahin überragenden Stoßstürmers sowie eine kuriose Elfmetersituation in Minute 97 brachten das Fass zum endgültig Überlaufen.
Aber der Reihe nach: Begonnen hatte dieses Bundesliga-Spiel mit einem schnellen Doppelschlag der Mainzer, dem Nadiem Amiri mit einer absolut unnötigen Gelb-Roten Karte schnell den Wind aus den Segeln genommen hatte. Nachdem wütende Augsburger inklusive Anschlusstor über eine Stunde lang intensiv anrannten, standen sie am Ende dennoch mit leeren Händen da. Bedanken können sie sich unter anderem bei Samuel Essende, seiner Streetfighter-Mentalität und dem Kölner Keller. Die Augsburger hatten vor allem aufgrund der umstrittenen Elfer-Szene tief in der Nachspielzeit den Hut auf.
Kompanyola – Bist Du es?
Machen wir doch jetzt mal einen harten Schnitt und springen aus Augsburg an die Weser. Und nein, wir wollen nicht über Ole Werners Terror-Fußball sprechen, sondern die wiedererstarkten Bayern lobpreisen. Was Vincent Kompany und Kollegen da aktuell veranstalten, ist nämlich der absolute Wahnsinn. Der Belgier, der seit kurzem den ehrfürchtigen Spitznamen „Kompanyola“ trägt, ist in der Tat auf dem besten Wege, seinem Mentor nachzueifern. Im Erfolg heiligt der Zweck bekanntermaßen alle Mittel, was auch das glückliche Händchen des 38-Jährigen bei der Personalauswahl erklärt.
Michael Olise befindet sich seit Wochen in herausragender Form, Jamal Musiala spielt die Abwehrreihen schwindelig und auch das defensive Wackel-Duo Kim und Upamecano legt inzwischen die nötige Stabilität an den Tag. Das ist mehr als nur ein Hauch von Guardiola im Gewand eines kahlen Belgiers. Das Spitzenspiel gegen die heißeste Aktie Europas, es kann kommen!
An der Tabellenspitze tummelt sich neben souveränen Bayern auch die Eintracht aus Frankfurt. Wiedererstarkt schickte die SGE ihren hoffnungslos unterlegenen Kontrahenten aus Gladbach mit 2:0 nach Hause und setzte sich so in der Spitzengruppe der Bundesliga fest. Großen Anteil am Sieg hatte Omar Marmoush, dem Trainer Dino Toppmöller im Anschluss an die Partie das Prädikat „Weltklasse“ verlieh. Auch der Frankfurter Coach selbst ist in meinen Augen maßgeblich für den Aufschwung der Eintracht verantwortlich. Durch taktisch kluge Entscheidungen sowie sinnvolle Personalauswahl, lässt der 43-Jährige im Vergleich zur vergangenen Saison eine klare Weiterentwicklung erkennen.
Bundesliga am Sonntag: „Laterkusen“ & Gnadenloser VfB
Auch die Sonntags-Spiele waren definitiv ein Leckerbissen des Spieltags. Begonnen beim ganz normalen Leverkusener Wahnsinn gegen den VfL Wolfsburg. So drehte die Werkself einen doppelten Rückstand am Ende noch um und siegte durch ein Last-Minute-Tor von Victor Boniface mit 4:3. Seine Hose angelassen hat er übrigens auch an diesem Wochenende nicht. Auch die Männer von Xabi Alonso scheinen dennoch gerüstet für das bevorstehende Gipfeltreffen in der Allianz Arena.
Zum krönenden Abschluss des Spieltags versohlte der VfB Stuttgart dem BVB zu Hause mal ordentlich den Hintern. Auf Seiten der Schwaben stellte sich nach dem 5:1-Kantersieg gegen Dortmund wohl sicherlich auch so etwas wie Genugtuung ein. Mit Waldemar Anton und Serhou Guirassy befanden sich nämlich gleich zwei Ex-VfB-Akteure in der Startaufstellung des Gegners.
Dass Trainer Sebastian Hoeneß und sein Team nach der punktlosen Gala im Bernabeu einen weiteren Champions-League-Finalisten derart herspielten, kommt nicht weniger als einer absoluten Machtdemonstration gleich. An diesem Team werden wir auch in dieser Saison wieder viel Freude haben.