Manchester City – Das perfekte Team?

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Der Nimbus der Unbesiegbarkeit, die perfekte Symbiose, Tiki-Taka-Maschine… Über Manchester City haben wir in den letzten Wochen, Monaten, ja sogar Jahren schon so einige Superlative und Beschreibungen gelesen. Mal mehr zutreffend, mal weniger. Doch im Jahr 2023 ist vieles noch einmal mehr ins absolute Extrem gerutscht, weil das Team von Pep Guardiola in dieser Spielzeit auf einem anderen Level performt und das erste Triple der Vereinsgeschichte gewinnen könnte. Die Gründe für Citys Erfolg sind vielschichtig und ergründenswert zugleich: Weshalb ist diese Mannschaft gerade jetzt auf dem absoluten Höhepunkt ihres Schaffens angekommen, welche Rolle spielt die Metamorphose des katalanischen Masterminds Guardiola bezüglich der Weiterentwicklung des Teams und wie wurde Rekordmann Haaland zum X-Faktor? Das und vieles mehr wollen wir im Folgenden nun ausführlich ergründen.

Dieses Team scheint unschlagbar

Egal ob den nationalen Vizemeister FC Arsenal, den deutschen Rekordmeister Bayern München, Weltclub Real Madrid oder kürzlich den ewigen Rivalen Manchester United, City schlug sie alle. Dass Siege gegen die jeweiligen Kontrahenten teils in schwindelerregender Höhe zustande kamen und sich die Gegner vor allem im heimischen Etihad oftmals chancenlos ihrem Schicksal ergeben mussten, machte das Ganze nur noch um so eindrucksvoller. Dieses Gebilde, welches auch in den Vorjahren schon nahe der Perfektion agierte, allerdings in den entscheidenden Momenten (Halbfinal-Aus 2022 gegen Real Madrid) immer wieder versagte, scheint nun endgültig auf dem Zenit seines Könnens angelangt zu sein. Doch was steckt dahinter? Dieser Kader hat in diesem Jahr einen weiteren Entwicklungsschritt genommen, der Hand in Hand mit der imposanten Metamorphose seines Coaches einherging. Guardiola, Baumeister des Erfolgs, der über Jahre aufgebaut und akribischst von ihm vorbereitet wurde, verpasste dem Team mit hervorragenden Entscheidungen wie der Verpflichtung von Erling Haaland in Teilen nicht nur eine neue Identität, sondern gewährte Freigeistern wie Jack Grealish, der in seinem zweiten Jahr im Club nun so richtig durchstartete, enorme, für den katalanischen Chefanalytiker untypische, Freiheiten und Räume zur eigenen Entwicklung. In der Nachbetrachtung der so erfolgreichen Spielzeit definitiv etwas, das den uneingeschränkten Erfolg endgültig in den blauen Teil Manchesters brachte.

Festung Etihad

Gründe für die absolute Dominanz dieses Teams gibt es unzählige: Das Team, der Trainer, die Infrastruktur verbunden mit den enormen finanziellen Mitteln aber auch die wahnsinnige Heimstärke im Etihad Stadium. Nicht umsonst verlor ManCity in der laufenden Saison nur ein(!) einziges Heimspiel (1:2 gegen Brentford). Dass die Cityzens ansonsten derart dominant daherkommen, liegt nicht nur in der Spielidee ihres Coaches begründet, sondern auch im oftmals unterschätzten Support der eigenen Anhänger. Unzählige Gegner bissen sich die Zähne an den Pforten des Etihads aus und mussten ohne Punkte wieder nach Hause fahren, der breit lächelnde und herzliche Gastgeber City behielt am Ende stets die Oberhand. Schaut man auf den Weg zu einem möglichen Triple, liegt einer der Schlüssel definitiv in eben jener Performance vor den eigenen Zuschauern verborgen. Dieses City ist zu Hause einfach eine Macht und scheint beflügelt von der Atmosphäre noch einmal zu extremeren Höchstleistungen fähig, als dies ohnehin schon der Fall ist. Der Zusammenhalt, der trotz eines „künstlich“ hochgezüchteten Projekts, dem man ohne Frage kritisch gegenüberstehen kann, enorm ist, bringt dabei zweifellos enorme Vorteile mit sich. Einer davon sorgte dafür, dass diese Saison zu etwas Magischem werden konnte, weil er durch seinen schier nie enden wollenden Durst nach Rekorden und Erfolg die Symbiose aus Fans und Mannschaft personifizierte wie kein anderer.

Das Team ist der Star – Oder?

Erinnern wir uns doch nun einmal an das erste offizielle Pflichtspiel der Saison: Die Community Shield Partie zwischen dem FC Liverpool und Manchester City. Beide Teams, zugleich seit Jahren Dauerdominatoren der Premier League, hatten gerade viel Geld für zwei neue Offensivstars in die Hand genommen. Während der FC Liverpool Darwin Núñez für 75 Millionen Euro von Benfica Lissabon als Ersatz für Sadio Mané verpflichtete, ergänzte Manchester City seinen Luxuskader für 60 Millionen Euro mit Rising Baller (Format gerne auf Instagram abchecken) Erling Haaland. Nun stellte sich gefühlt die ganze Welt die Frage, welcher dieser beiden vielversprechenden Stürmer der Premier League wohl zuerst seinen Stempel aufdrücken würde. Das der erste Vergleich an Liverpool und Núñez ging (3:1), verstand City anschließend wohl als zusätzliche Motivation, die heimische Liga erneut in Grund und Boden zu dominieren. Haaland, von den englischen Gazetten im Anschluss seines ersten Auftritts verspottet und für „systemuntauglich“ befunden, stellte nicht nur bereits Anfang Mai einen neuen Torrekord in der Premier League auf, sondern steht mit seiner Mannschaft im Vorfeld des Champions League Finals gegen Inter Mailand vor dem ersten Triple der Vereinsgeschichte. Auch wenn das Team von Pep Guardiola auch ohne Haaland bereits hervorragend funktionierte, gewann es mit dem Norweger in dieser Saison einen absoluten X-Faktor hinzu, der dazu befähigte, für seine Gegner noch unausrechenbarer zu werden.

Jetzt das Triple?

Nun steht City also vor dem ersten Triple der Vereinsgeschichte und wenn sie dieses am morgigen Samstag gegen Inter Mailand gewinnen, würde sich auch keiner mehr wundern. Die Gründe? Vielschichtig. Zusammenfassend könnten wir an dieser Stelle festhalten, dass Manchester City, das Team mit all seiner individueller Klasse, seinem Trainer und der nötigen Infrastruktur, es verstand, den Fußball zur Kunstform zu erheben, ihn zu zelebrieren wie kein Zweiter und gleichzeitig auch noch die nötige Entschlossenheit in den richtigen Momenten an den Tag legte, um letztendlich zu triumphieren. Nach all den Misserfolgen und Jahren der Frustration würde sich an diesem Samstag, den 10.06, für alle Beteiligten, definitiv ein Kreis schließen. Für Torwart Nummer 3, Scott Carson, der den zweiten CL-Titel seiner Karriere gewinnen könnte, den Rest des City Kaders und den seit über einem Jahrzehnt „unvollendeten“ Josep Guardiola, der der Welt nun doch noch beweisen könnte, dass er besser ist als Messi. Dieses Team ohne jegliche Schwachstellen scheint gewappnet für den großen Triumph in Istanbul und die anschließenden Feierlichkeiten, wenn es heißt, auch den treuen Supportern im Etihad die nötige Dankbarkeit zu erweisen, wenn über die Stadionlautsprecher bei den Feierlichkeiten „Hey Jude“ ertönt.

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