Welchen sportlichen Wert besitzt die FIFA-Klub-WM wirklich?

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Die FIFA-Klub-WM erlebte bereits am Sonntag ihren Startschuss. Nach dem 10:0-Auftaktsieg des FC Bayern gegen Auckland City sowie den Gegebenheiten vor Ort bleibt die Frage offen, welchen sportlichen Wert das Turnier eigentlich besitzt.

Auch aus der deutscher Sicht hat die FIFA-Klub-WM nun endgültig begonnen. Der FC Bayern startete in Cincinnati furios mit einem satten 10:0 gegen Auckland City aus Neuseeland, auch der BVB startet heute gegen Fluminense ins Turnier. Während den Westfalen gegen die Brasilianer eine anspruchsvolle Aufgabe erwartet, sorgte der deutschen Rekordmeisters gegen die Neuseeländer für ein erstes Ausrufezeichen. Auch wenn der FCB einen erfolgreichen Turnierstart erlebte, wirft ein derart hoher Kantersieg schnell fragen auf.

Die Geschichte der Amateure aus Auckland, die für ihre Teilnahme am Vereinsturnier teils sogar unbezahlten Urlaub nehmen mussten, wurde in den vergangenen Tagen medial bereits ausführlich beleuchtet. Fakt ist: Das Teilnehmerfeld bei der ersten Ausgabe der „neuen“ FIFA-Klub-WM ist bunt gemischt. Während Auckland City in Gruppe C antritt, gehen in Gruppe E mit den Urawa Red Diamonds (Südkorea) oder auch den Mamelodi Sundowns aus Gruppe F (Südafrika) zahlreiche Exoten an den Start.

Klub-WM ein weiteres Turnier der Europäer?

Auch wenn diverse Teams für den ein oder anderen Fußballfan definitiv Neuland darstellen dürften, ist zu erwarten, dass es am Ende auch in diesem Wettbewerb auf die üblichen Verdächtigen hinauslaufen wird. Mit Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain, Real Madrid oder eben dem FC Bayern gehen genug Größen des europäischen Fußballs an den Start.

Auch wenn der Vergleich zum bisherigen Ableger der Klub-WM, die bislang im Winter stattfand, hinkt, lassen sich auch aus jenem Turnierverlauf grundsätzliche Tendenzen ableiten. Zumeist bekam es der europäische Titelträger im Endspiel mit dem stärksten Team aus Südamerika, zumeist einer Mannschaft aus Brasilien oder Argentinien zu tun. Weil bei diesem Turnier sowohl mehr Europäer als auch mehr Südamerikaner teilnehmen, wird sich jenes Bild vermutlich bereits einige Runden früher bestätigen.

Deutliches Kräftemessen der Europäer

Doch auch Europas Elite trifft sich zeitweise bereits in der Gruppenphase. PSG, das vor rund zwei Wochen den CL-Triumph über Inter Mailand feierte, trat vorgestern bereits gegen Atletico Madrid an. Weil der französische Titelträger auch die Spanier mit 4:0 demontierte, stellt sich allerdings auch im inneneuropäischen Vergleich schnell die Frage nach der Aussagekraft dieser Duelle.

Weil sowohl das Faninteresse, gelinde gesagt, ausbleibt, als auch die Teams bislang eher im Urlaubs-Modus agierten, steht der Wettbewerbscharakter aktuell noch im Hintergrund. Auch wenn erst wenige Partien absolviert sind, dürfte sich dieser Trend vor allem in den Gruppenpartien unweigerlich fortsetzen. Während manche Spitzenklubs mit neuem Trainer daherkommen, sehen andere in den Spielen gegen vermeintlich unbekanntere Gegner schlichtweg Testspielcharakter.

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Der neue Wettbewerb der FIFA ersetzt somit für viele Topklubs auch die bisherigen PR-Reisen in die USA. Ein weiterer Indikator für die Intensität. Um nach einer, fraglos zu kurzen, Zeit der Regeneration körperlich wieder voll hochzufahren, braucht es eben auch seine Zeit. Bayern-Profi Joshua Kimmich bestätigte dies zuletzt ebenfalls.

Im weiteren Turnierverlauf wird dennoch mit hochklassigeren Partien zu rechnen sein als in der Gruppenphase, vor allem vor dem monetären Hintergrund dieses Wettbewerbs. Bis zu 150 Millionen Euro Preisgeld sowie eine Menge Prestige für den erstmaligen Titelträger dieses Wettbewerbs winken. Dennoch zeichnet sich bereits jetzt ab, dass dieser Wettbewerb sportlich vor allem bei seiner ersten Ausgabe wohl kaum den gewünschten Stellenwert erreichen wird.

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