Nicolas Jover – Arsenals geheimes Standardgenie

FC Arsenal – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Foto: Free Malaysia Today

Lesezeit: 5 Minuten

Beim FC Arsenal rückt Standard-Experte Nicolas Jover durch seine gesteigerte Präsenz an der Seitenlinie mehr und mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Dabei hat der 43-Jährige im Schatten seiner Lehrmeister bereits einen eindrucksvollen Karriereweg hinter sich.

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Der Name Nicolas Jover dürfte bis zuletzt den wenigsten Fans in Europa ein echter Begriff gewesen sein. Beim FC Arsenal arbeitet der 43-Jährige bereits seit Sommer 2021 unter Mikel Arteta offiziell als Techniktrainer. In den Aufgabenbereich des gebürtigen Berliners fallen dabei vor allem die berüchtigten Standardsituationen. In Nord-London gilt Jover längst als treibende Kraft hinter der beeindruckenden Effizienz nach ruhenden Bällen. Wer Spiele des aktuellen Tabellenzweiten der Premier League regelmäßig verfolgt, wird an der Erscheinung Jovers nur schwer vorbeikommen.

Wie Jover eine Schwäche zur Stärke transformierte

Doch Jovers Wirken in Nord-London ist in Sachen Standards bereits seit Jahren von Erfolg gekrönt. Seit Beginn seines Engagements unter Arteta sorgt der 43-Jährige für eine stetige Verbesserung bei ruhenden Bällen (Bericht im Detail). Bereits in seiner ersten Spielzeit steigerte der Standard-Spezialist die Torausbeute nach Eckbällen, Freistößen und Einwürfen von mageren sechs auf sechzehn Treffer. In der Saison 23/24 und 24/25 kommen die Gunners insgesamt bereits auf beeindruckende 22 Treffer. Bis heute bemerkenswert: Die benannte Stärke passt eigentlich nur bedingt zu einem Kader, dessen Hauptaugenmerk auf Attributen wie Technik und Spielstärke beruht.

Doch wie genau schaffte der 43-Jährige das? Besonders bei Ecken agieren die Gunners äußerst flexibel, visieren dabei oftmals den ersten Pfosten an. In den meisten Fällen werden die Standards dabei von Bukayo Saka oder Declan Rice zum Tor hingezogen (in England oft als „Inswingers“ bezeichnet). Besonders dem gegnerischen Fünfmeterraum kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, denn dieser wird konsequent von mehreren Spielern besetzt.

Das Ziel dabei: Das bewusste Stören des gegnerischen Torhüters. Um ihre Zielspieler Gabriel oder Saliba in Position zu bringen, nutzen die Gunners dabei klassische Mannblocker. Für die gegnerischen Verteidiger bedeutet dies vor allem einen Verlust der Lufthoheit, wohingegen die eigenen Mitspieler den direkten Weg in die gefährlichen Räume suchen können.

Stetig auf dem Weg nach oben

Auch die Schlüsselfiguren des FC Arsenal sind seit jeher voll des Lobes für Jover. Superstar Bukayo Saka sagte einst über den 43-Jährigen: „Wir arbeiten viel an Standardsituationen. Nico, unser Standard-Trainer, macht wirklich gute Arbeit. Er versucht, es unterhaltsam zu gestalten, und er genießt es. Was er macht, funktioniert offensichtlich, also werden wir es weiterhin tun.“ So etwas wie ein Ritterschlag für den ehemaligen Guardiola-Lehrling, der sich auch weiterhin in seiner akribischen Arbeitsweise bestätigt sehen wird.

In seiner Karriere kam der Franzose bereits viel herum, arbeitete neben Stationen beim FC Arsenal und Manchester City bereits für Brentford sowie als Spielanalyst für die kroatische Nationalmannschaft und den HSC Montpellier. Jover gilt als progressiver Entwickler mit Auge fürs Detail. Einflüsse eines Guardiola werden ohne Zweifel schnell sichtbar. Doch der 43-Jährige ist als integres Mitglied des Trainerstabs kein Mann, der ins große Rampenlicht drängt.

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Auch wenn TV-Experten wie Gary Neville die Präsenz des gebürtigen Berliners an der Seitenlinie in der jüngeren Vergangenheit zuletzt scharf kritisierten, bezeichnete Arteta seinen Co-Trainer immer wieder als „engen Verbündeten“. Der Katalane weiß um die Bedeutung eines funktionierenden Staffs, der sich untereinander ergänzt. Jover wurde dabei in den vergangenen Jahren schnell zum wichtigen Faktor in einer Erfolgsformel, die die Gunners irgendwann bis ganz nach oben führen soll.

Im Verbund setzt Arteta neben Jover mit Carlos Cuesta auf einen weiteren starken Co-Trainer, den bereits Granit Xhaka einst als zukünftigen Chefcoach adelte. Cuesta und Jover ergänzen sich dabei so gut, dass sie ihrem Chefcoach die Arbeit enorm erleichtern. Besonders Jovers revolutionärer Ansatz ermöglicht es den Gunners deshalb regelmäßig, durch die immer wichtiger werdenden Standardsituationen zum Erfolg zu kommen.

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