Bundesliga – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de Foto: Marco Verch
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Spieltag 20 der Fußball Bundesliga stand im Schatten gleich mehrerer Ereignisse. Während der FC Bayern gegen Holstein Kiel fast noch eine Vier-Tore-Führung verspielte, feierte Victor Boniface nach umstrittenen Verhandlungen mit Al Nassr erstmals wieder in der Leverkusener Startelf. Das alles gibts für euch heute in einer weiteren Episode Bundesliga Diaries.
Den Anfang machte am Freitag ein turbulentes Verfolger-Duell zwischen Werder Bremen und Mainz 05. Beide Klubs befinden sich auch weiterhin auf Tuchfühlung zu den Champions-League-Plätzen. Während die Rheinhessen seit Monaten die Überraschung der laufenden Saison darstellen, zeigten sich auch die Hanseaten zuletzt stark formverbessert. Und eins war so ziemlich jedem bereits nach wenigen Minuten klar: Diese Paarung sollte es definitiv in sich haben!
Während Marvin Ducksch früh einen umstrittenen Bremer-Elfer verschoss, gingen zu diesem Zeitpunkt hochüberlegene Bremer wenig später durch Leo Bittencourt in Führung. Bis zur Halbzeit gestaltete sich die Partie recht ausgeglichen, während bissige Mainzer in Halbzeit zwei die Kontrolle übernahmen. Was folgte, war eine hitzige Schlussphase die von einer fragwürdigen Schiedsrichterleistung gekrönt wurde.
Drei rote Karten für Bremen die trotz etlicher Diskussionen unerklärlicherweise keine Verlängerung der Nachspielzeit nach sich zogen, konnten den schmeichelhaften Sieg der Hanseaten am Ende auch nicht mehr gefährden. Martin Petersen war an diesem Abend im Bremer Weserstadion ohne Zweifel der Hauptprotagonist.
Bundesliga am Samstag: Wackelige Bayern & Vulkan Tullberg
Am Samstag dann durften wir gleich auf mehreren Plätzen Außergewöhnliches bestaunen. Angefangen in München, wo nach 54 Minuten inklusive 4:0-Führung alles nach einer weiteren Machtdemonstration des deutschen Rekordmeisters aussah. Doch da hatte die defensiv wieder einmal nachlässige Kompany-Elf die Rechnung ohne Holstein Kiel gemacht. Durch drei Tore ab Minute 62 ließ der Aufsteiger den FCB noch einmal zittern. Die klare Aufgabe für den belgischen Chefcoach: Der FC Bayern muss seine defensive Stabilität in Hinblick auf die anstehenden CL-Playoffs dringend stabilisieren.
In Dortmund hingegen sind die Probleme ganz anderer Natur. Auch wenn die Borussen ebenfalls in der CL-Zwischenrunde ran müssen, kämpft der Klub Bundesliga um den Absturz ins Mittelmaß. Das in Zukunft der umstrittenen Niko Kovac am Borsigplatz für die Wende sorgen soll, spielte beim 2:1-Auswärtssieg in Heidenheim noch keine Rolle. Die Bühne gehörte nach dem Spiel voll und ganz Interimscoach Mike Tullberg. Der Däne feierte nach der Partie ausgelassen vor den eigenen Fans. Was gewisse Experten als „lächerlich“ betitelten, ist für Tullberg wohl eher als nachvollziehbarer Brustlöser einzustufen.
Am Sonntag dann ging es zunächst in Frankfurt zur Sache. Die SGE zeigte sich gegen Wolfsburg noch ohne Marmoush-Ersatz Elye Wahi erneut zahnlos. Dass für ideenlose Hessen letztendlich noch ein Punkt beim 1:1 gegen die VW-Truppe zustande kam, hatten sie einem Geniestreich von Youngster Can Uzun zu verdanken. In Frankfurt werden bis zum Transferschluss heute um 18 Uhr die Stimmen nach einer weiteren Offensiv-Ergänzung wohl auch weiterhin nicht verstummen.
Eine solche Ergänzung benötigt die Werkself nach dem geplatzten Wechsel von Victor Boniface hingegen nicht. Der 24-Jährige feierte nach einer fragwürdigen Transferposse sein Startelf-Comeback. Dass der Nigerianer beim ungefährdeten 3:1-Erfolg gegen die TSG Hoffenheim in Unterzahl gleich wieder netzte, geriet aufgrund dessen fragwürdigen Ambitionen eher in den Hintergrund. Mit nur 24-Jahren einen Wechsel in die Saudi-League zu forcieren, muss wahrlich nicht jeder verstehen. Doch auch im Fußball wird immer deutlicher: Geld regiert die Welt.