Nationalmannschaft – https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en Foto: Arne Müseler
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Nachdem die deutsche Nationalmannschaft auch die beiden Nations-League-Partien erfolgreich hinter sich gebracht hat, findet ein turbulentes Länderspieljahr nun sein Ende. Doch was bleibt am Ende und welche Lehren kann Bundestrainer Julian Nagelsmann möglicherweise ziehen, um die gute Entwicklung des Teams auch im kommenden Jahr weiter erfolgreich voranzutreiben?
Das Länderspieljahr 2024 ist für die deutsche Nationalmannschaft also beendet. Nachdem man auch die letzten beiden Partien des EM-Jahres überzeugend über die Bühne brachte, wird auch Bundestrainer Julian Nagelsmann ein besonderes Jahr in Kürze revue passieren lassen. Auch der 37-Jährige wird in der Nachbetrachtung vor der Frage stehen: Was bleibt eigentlich von einem ereignisreichen Jahr 2024 und welche Lehren zieht man, um in Vorbereitung auf die WM 2026 die zuletzt positive Entwicklung auch weiterhin fortzusetzen?
1. Die Emotionalität ist zurück
Was zu Beginn des Jahres noch wie ein frommer Wunsch wirkte, realisierte die deutsche Nationalmannschaft in den folgenden Monaten in Rekordtempo. Wo von EM-Euphorie im Vorfeld eines Turniers im eigenen Land im Januar nur wenig zu spüren war, herrschte spätestens ab dem Auftaktspiel gegen Schottland die pure Euphorie. Julian Nagelsmann und sein Team hatten es innerhalb kürzester Zeit geschafft, durch gute Ergebnisse und die richtigen Personalentscheidungen wieder für etwas zu stehen, das dem DFB-Team lange Zeit abhanden gekommen war: Eine verschworene Einheit, die auch mit seinen Anhängern durch dick und dünn ging.
Bereits im Vorfeld des Auftaktspiels in München machte sich dies mehr als nur bemerkbar. Wo in den vergangenen Jahren der immer realitätsferne Slogan „Die Mannschaft“ ausgeschlachtet wurde, setzten Nagelsmann und Co. auf ein authentisches Mannschaftsgefüge mit dem nötigen Feingefühl. Die Entscheidungsträger beim DFB hatten erkannt, dass nur ein überzeugender Fußball sowie die richtigen Charakterköpfe die Leute wieder ins Boot holen können. Vor allem letzteres sollte sich als absoluter Volltreffer erweisen.
2. Klare Rollen stärken die Teamhierarchie
Zu Beginn des Jahres tat der Bundestrainer etwas, dass es so weder unter Joachim Löw noch unter Hansi Flick in den vergangenen Jahren so gegeben hatte. Der 37-Jährige schuf ein klares Rollenbild, dass es allen Spielern vereinfachen sollte, ihren Platz im Team zu kennen und aus dieser Perspektive heraus die nötigen Impulse zu setzen, um zum Teamerfolg beizutragen. Im Vorfeld des Turniers entschied sich das Trainerteam für ein klares Grundgerüst, an dem es bis zum dramatischen Viertelfinal-Aus gegen Spanien nur noch wenig veränderte.
Zentrale Eckpfeiler dieser Erfolgsformel waren beispielsweise der zwischenzeitlich reaktivierte Toni Kroos, Antonio Rüdiger oder auch das Offensiv-Duo „Wusiala“. Die Gesichter dieses Teams, die zu jeder Zeit ihre Aufgabe kannten, schulterten die Nationalmannschaft oft durch individuelle Klasse und sorgten so immer wieder für die nötige Zuversicht. Derartige Ankerspieler in einem durchorganisierten Gebilde werden auch im kommenden Jahr ein zentraler Erfolgsfaktor Richtung Weltmeisterschaft 2026 sein.