Bundesliga – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de Foto: Marco Verch
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Spieltag 8 ist gespielt und auch an diesem Wochenende ist wieder einiges passiert. Einem hochintensiven Samstag folgte ein mindestens genauso ereignisreicher Sonntag inklusive wütendem Rekordmeister. Armes Bochum! Ansonsten bot sich uns ein gewohntes Bild: Emre Can ist auch weiterhin der Prügelknabe des Dortmunder Anhangs.
Der Bundesliga-Samstag bot uns am Nachmittag neben einigen erwartbaren Resultaten gleich mal eine erneute Kostprobe des aktuellen Dortmunder Unvermögens. Vor allem Emre Can erwies sich für einen erschreckend harmlosen BVB trotz früher Führung erneut als Sündenbock. Von Konstanz und Sicherheit ist bei den Borussen und besonders bei EM-Teilnehmer Can aktuell quasi nichts zu sehen. Die 1:2-Niederlage gegen effiziente Fuggerstädter ist nur ein weiteres Resultat des sportlichen Abwärtstrends.
Galt der BVB vor der Saison für mich noch als ernstzunehmender Titelkandidat, müssen sich Nuri Şahin und Co. mittlerweile eher mit internen Schlammschlachten auseinandersetzen, als den Fokus auf den größtmöglichen sportlichen Erfolg zu richten. Ob sie am Borsigplatz in der aktuellen Konstellation inklusive interner Reibereien in dieser Spielzeit noch einmal die Kurve kriegen, ist zum aktuellen Zeitpunkt mehr als fragwürdig.
Am Samstagabend gab sich dann in Bremen auch der Meister aus Leverkusen zum Topspiel die Ehre. Erwarten sollte uns dabei ein Spektakel, dass die Werkself trotz zweimaliger Führung dennoch nicht in einen Sieg ummünzen konnte. 2:2 hieß es am Ende im Weserstadion. Ein ungewohntes Bild für alle Liebhaber der letztjährigen Dauerdominanz verkommt in dieser Spielzeit mehr und mehr zur neuen Realität. Xabi Alonso und sein Ensemble wirken satt, fahrig und nicht mehr vollends motiviert. Was Bayer gegen die meisten Kontrahenten aufgrund der nach wie vor hohen individuellen Qualität oft trotzdem noch über die Zeit bringt, geht gegen so manchen Gegner gerne mal ins Auge.
Bundesliga am Sonntag: Die Bayern sollst du nicht ärgern
Am Sonntag waren dann auch endlich die Bayern dran. Und was wie so oft in der Bundesliga als ungeschriebenes Gesetz gilt, musste diesmal der krisengebeutelte VfL aus dem Ruhrpott leidvoll am eigenen Leib erfahren. Die Bochumer wussten es, der deutsche Rekordmeister wusste es, wir alles wussten es: Ein Kantersieg der gereizten Kompany-Elf war nach dem 1:4-Debakel gegen die Katalanen unausweichlich. Und genau so kam es dann natürlich auch.
Mit 5:0 zerlegten die Bayern die Bochumer in ihre Einzelteile und siegten trotz eines frühen Hochkaräters für den aktuellen Tabellenletzten auch in dieser Höhe verdient. Für die Bayern war es so etwas wie selbsttherapeutische Frustbewältigung. Auch hier wird sich zeigen, wie das bayrische Starensemble in den kommenden Wochen performen wird, wenn die Gegner wieder größer und wehrhafter werden. Fortsetzung folgt…
VAR-Drama in Berlin
Waren die Rollen an der Castroper Straße klar verteilt, folgte in Berlin-Köpenick trotz „nur“ zwei Toren im Anschluss ein weiteres VAR-Spektakel. Während man bei Union in Minute 93 schon voller Inbrunst den Last-Minute-Treffer gegen Eintracht Frankfurt zelebrierte, wollte einer dann doch noch den Spielverderber geben: Der allseits beliebte VAR. Die Entscheidung, dass Tor von Joker Tim Starke infolge einer Abseitsstellung doch noch zurückzupfeifen, sorgte im Anschluss der Partie nicht nur bei einem völlig bedienten Horst Heldt für Fassungslosigkeit.
Erneute VAR-Debatten sind da definitiv schon vorprogrammiert. Die Eintracht aus Frankfurt, die diese Entscheidung naturgemäß mit stoischer Ruhe zur Kenntnis nahm, erfreute sich still und heimlich am Punktgewinn und hält auch weiter den Anschluss zur Spitzengruppe der Bundesliga. Das macht in dieser Spielzeit bislang alles erstaunlich viel Bock!