Kylian Mbappé – https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ Foto: Кирилл Венедиктов
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Kylian Mbappé ist vom heutigen Tag an also endlich angekommen, beim Verein seiner Träume: Real Madrid. Von einem Jungen, der seinen Traum nun endlich verwirklicht hat und den Folgen seiner Personalie für den größten Club der Welt.
Träume werden wahr
Aus „Ici c’est Paris“ wurde nun also tatsächlich „¡Hala Madrid!„. Kylian Mbappé hat es geschafft, in den fußballerischen Olymp aufzusteigen und sich einen lang gehegten Herzenswunsch zu erfüllen. Von nun an ein Spieler von Real Madrid zu sein erfülle ihn mit Stolz, der Verein sei von Kindesbeinen an sein Schicksal gewesen. Trotz zwischenzeitlicher Querelen und fragwürdigen Entscheidungen in letzter Sekunde wirken Zitate wie diese glaubwürdig, der 25-Jährige bisweilen tatsächlich wie ein Kind, das endlich den Fesseln der Vergangenheit entkommen konnte.
Nicht nur mit Worten, sondern auch auf seiner vorangegangen Vorstellung durch seine Gestik und Mimik, vermochte Reals zukünftige Nummer 9 seine Aufregung gar nicht erst zu verbergen. Beeindruckend waren daneben auch sein überragendes spanisch, das Mbappé äußerst gekonnt fast akzentfrei zum Besten gab. Das alles wirkt wie ein Happy End einer Geschichte, die für den Franzosen im Trikot der Königlichen doch eigentlich nicht einmal richtig begonnen hat.
„Das alles wirkt wie ein Happy End einer Geschichte, die für den Franzosen im Trikot der Königlichen doch eigentlich nicht einmal richtig begonnen hat.“
Von Idolen und Beständigkeit
Doch „eigentlich“ stimmt das so gar nicht, denn Mbappés Geschichte mit Real Madrid geht tiefer. Tiefer als die bloße Hingabe zum größten Verein der Welt, tiefer als seine Bewunderung für die Errungenschaften Real Madrids. Die Zuneigung des Offensivmannes liegt in seiner Vergötterung für Idole vergangener Dekaden begründet. Zinédine Zidane war in seinem Land ein Nationalheld, zugleich der Grund für sein Probetraining in Madrid vor über einem Jahrzehnt. Dass „Zizou“ bei seiner galaktischen Vorstellung ebenfalls anwesend war und wie ein stolzer Ziehvater Beifall spendete, passt perfekt in eine derartige Bilderbuchgeschichte.
Und dann ist da noch ein gewisser Cristiano Ronaldo. Mbappés großes Idol, sein Jugendheld. Dass der 39-Jährige Portugiese ihm inzwischen als Freund und Ratgeber zur Seite steht, beweist den starken Willen eines Jungen aus Bondy, seinem Vorbild nachzueifern. Neben einer Hommage an die Vorstellung von CR7 im Jahr 2009 richtete Mbappé auch bei seiner Antrittsrede einige Worte an die anwesenden Kinder, die ihre Träume verfolgen und niemals aufgeben sollen.
„Die Zuneigung des Offensivmannes liegt in seiner Vergötterung für Idole vergangener Dekaden begründet.“
Alles bereit
Das alles passte in ein rundes Bild eines ambitionierten aber auch geläuterten Individuums, dass ziemlich genau weiß, wie viel Wert die Zuneigung des Madridismo nach jener Geschichte rund um seine nebulöse Vertragsverlängerung bei PSG im Jahr 2022 wert ist. Eine zweite Chance bei seinem Herzensverein zu erhalten, ist nicht selbstverständlich. Auch wenn der 25-Jährige im Zuge seiner Ankunft von Schicksal sprach, ist sie das für ihn ebenso wenig.
Sportlich ergänzt der pfeilschnelle Offensivmann ein unheimlich ausbalanciertes Kollektiv, das durch seine Ankunft noch stärker, noch besser, noch ausgewogener erscheint. Und auch an seiner charakterlichen Eignung für die eigenwillige Kabine eines solchen Starensembles hegt Mbappé offenbar keine Zweifel. Demütig sprach er auf der Pressekonferenz von seinem Willen, alles dem Erfolg unterzuordnen. Dass er dazu bereit ist, daran besteht nach diesem 16. Juli 2024 in Madrid längst kein Zweifel mehr.