Logo Real Madrid – https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/ Foto: Mirek2621
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Für Real Madrid gibt es dieser Tage viele Superlative. Vor dem Starensemble rund um die neue Generation wie Jude Bellingham, Vinícius Junior und ab Sommer auch Kylian Mbappé liegt eine goldene Zukunft, die einem jedem Madridista auf Jahre freudige Emotionen bereiten dürfte.
Kollektive Ekstase
Die 91. Minute läuft im ohnehin schon emotionsgetränkten Santiago Bernabéu, Real hatte vor wenigen Minuten den 1:1 Ausgleich gegen Bayern München erzielt, der Stand jetzt die Verlängerung bedeuten würde. Und nun, wenige Zeigerumdrehungen später, standen alle Madridistas vor der Frage, ob das 2:1 von Joker Joselu tatsächlich zählt. Erneutes VAR-Drama, kollektives Bangen, dann ein Pfiff und die königliche Ekstase kannte kein Halten mehr: Das Tor zählt, Real steht im Finale von Wembley!
Und der königliche Triumphzug, er machte auch vor Überraschungsteam Borussia Dortmund kein Halt. Mit 2:0 gewannen Los Blancos in einem Endspiel, das in Toni Kroos, der das letzte Vereinsspiel seiner Karriere bestritt, Kapitän Nacho Fernández, Luka Modrić oder Dani Carvajal bereits zum sechsten Mal seinen Sieger fand. Diese Generation von Ausnahmekönnern, sie kreiert Wunder am laufenden Band, Geschichten, die diesen Mythos auch an die nächsten Generationen weitervererben wird.
„Diese Generation von Ausnahmekönnern, sie kreiert Wunder am laufenden Band, Geschichten, die diesen Mythos auch an die nächsten Generationen weitervererben wird.“
Ereignisse wie diese, sie stehen wieder einmal sinnbildlich für eine besondere Saison. Sie umgeben den Mythos der späten Vollstrecker, der nie aufgebenden Kämpfernaturen auch in dieser Spielzeit wieder. Dass es sich hierbei nicht um eine Frage des Glücks, sondern um den unbändigen Glauben in die eigene Stärke handelt, spiegelt seit jeher die DNA dieses sportlich so erfolgreichen Clubs wieder.
Egal wer die ganz persönlichen Helden eines jeden sind, ob sie auf den Namen Kroos hören oder in Zukunft Kylian Mbappé anfeuern, sie erkennen es Tag für Tag aufs Neue: Dieser Verein ist einfach etwas Besonderes. Spieler, die diesem Club beitreten dürfen, sind selbst nur Träumende, die sich einen lang gehegten Lebenstraum erfüllen. Sie selbst sind Madridistas, die nun auf dem Platz an der Seite ihrer Idole für die Erfüllung ihrer Träume kämpfen. Diese Chemie im Verein, sie ist einzigartig und der Schlüssel zum Erfolg, mit dem man nun bereits eine komplette Dekade prägt.
„Dass es sich hierbei nicht um eine Frage des Glücks, sondern um den unbändigen Glauben in die eigene Stärke handelt, spiegelt seit jeher die DNA dieses sportlich so erfolgreichen Clubs wieder.“
Eine neue Hoffnung
Der Wind an der Concha Espina hat sich im letzten Jahrzehnt still und heimlich gedreht, weg vom adretten Starensemble hin zu einer verschworenen Einheit, die gemeinsam ihren großen Traum verfolgt. Dass sich die individuelle Qualität im Kader Reals dabei nicht unbedingt verringert hat, musste die europäische Konkurrenz in den letzten Jahren oft genug am eigenen Leib erfahren. Auch gestern wieder.
Immer wieder schaffen es Präsident Florentino Pérez und Co. das charakterlich wie spielerisch unglaublich ausbalancierte Kollektiv noch eimal an Stellen zu verstärken, die von Außen für kaum möglich gehalten wurden. Entweder Chefscout Juni Calafat (Hintergründe hier) kramt mal eben das neueste Supertalent hervor oder Generaldirektor José Angel Sanchez plant die nächste PR-Erfolgskampagne. Von den Spielern bis zur Führungsebene: In Madrid passt es einfach.
„Der Wind an der Concha Espina hat sich im letzten Jahrzehnt still und heimlich gedreht, weg vom adretten Starensemble hin zu einer verschworenen Einheit, die gemeinsam ihren großen Traum verfolgt.“
Estamos juntos
Genau diese Erfolgsfaktoren sind der Grund dafür, warum der Erfolg an Real Madrid klebt wie der berüchtigte Kaugummi an der eigenen Schuhsohle. Estamos juntos (dt. Wir alle zusammen) predigen sie in Madrid Tag für Tag, ein mittlerweile ganz gewöhnlicher Anspruch. Für Neuzugänge, für Trainer und für jedes andere Individuum, ist das bei seiner Ankunft ein freundlicher Reminder dafür, das eigene Ego von nun an deutlich hintenanstellen zu müssen.
Geht man in Madrid auch in den nächsten Jahren weiter den Weg des Zusammenhalts, geht man auch weiter den Weg des Erfolgs. Von nun an zwar ohne Galionsfiguren wie Toni Kroos oder möglicherweise auch Kapitän Nacho Fernández, dafür aber mit diesem gewissen Etwas, das den Verein seit jeher umgibt. Von daher bleibt zum Schluss nur noch einmal mehr zu sagen: Europas Topmannschaften, nehmt euch in Acht!