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Gestern wartete die spanische Marca mit der Meldung auf, Real Madrid habe sich ab kommendem Sommer für Xabi Alonso als neuen Chefcoach entschieden. Egal wie sicher und wasserfest diese Meldung auch erscheint, klar ist eins: Der Weg Alonsos als Trainer im königlichen Kosmos scheint vorgezeichnet. Warum der charismatische Baske wie kein anderer nach Madrid passt, welche Spielidee er mitbringt und weshalb seine Wahl ein schlechtes Zeichen an ganz Europa wäre, erfahrt ihr in nachfolgender Analyse.
All the way up
Der Fußball, den Bayer Leverkusen unter der Regie von Xabi Alonso aktuell spielt, ist ein Produkt der überragenden Transferpolitik des Vereins sowie der unglaublichen Akribie, die der spanische Chefcoach sowie sein Trainerteam Tag für Tag vorleben. Sieben Pflichtspiele, davon sechs Siege und nur ein Unentschieden (2:2 beim FC Bayern) unterstreichen eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit der Mannschaft, der von Trainerseite ein echtes Siegergen implementiert zu sein worden scheint. Das hat natürlich auch längst die europäische Elite registriert. So zum Beispiel Real Madrid, dass im nächsten Jahr aufgrund Ancelottis Abgang nach Brasilien ohnehin auf der Suche nach einem neuen Dompteur für sein königlichen Ensemble ist. Wer würde da besser passen, als Mister Xabi Alonso, Vereinslegende und bis heute ausgestattet mit überragenden Verbindungen zu Vereinspatriarch Florentino Pérez und Co.?
Das Schicksal will es so
Alonsos Wahl ist ohne Zweifel naheliegend. So naheliegend, als dass es fast schon unverantwortlich wäre, den ehemaligen Mittelfeldabräumer nicht als zukünftigen Coach in Betracht zu ziehen. Der Kontakt der Trainerseite zu seinen einstigen (und zukünftigen?) Vorgesetzten riss ohnehin nie ab. Die enorme Wertschätzung die Real Madrid seinem ehemaligen Spieler entgegenbringt, beruht auf Gegenseitigkeit. Nicht zuletzt deshalb, da der 41-Jährige nach seinem Karriereende bereits rund ein Jahr als Nachwuchstrainer in der Jugendakademie des Vereins tätig war. Nun könnte sich nach der laufenden Saison für alle Parteien ein Kreis schließen. Die Rückkehr Alonsos ins Estadio Santiago Bernabéu scheint vorgezeichnet und würde nicht zuletzt aufgrund seines favorisierten Spielstils auch den spielerischen Glanz zurück nach Madrid bringen. Vielleicht ja sogar mit Kylian Mbappé.
Überragende Einflüsse
Die Spielidee Alonsos fußt auf den Einflüssen seiner Karriere als Spieler, in der er unter den besten Trainern lernen durfte. Die Dominanz im eigenen Ballbesitz hat er von Pep Guardiola, die defensive Organisation von José Mourinho und die großen Freiheiten, die er seinen Akteuren dennoch immer wieder einräumt, von Carlo Ancelotti, der Alonso zuletzt lobte. Dass er jene Einflüsse ab kommendem Sommer unter noch besseren Bedingungen mit Weltklassespielern in Madrid einbringen soll, erscheint wie die perfekte Symbiose zweier Parteien, die sich gesucht und gefunden haben. Die Spielidee vom dominanten Ballbesitzfußball, der vor allem in Reals Mittelfeld auf technisch außergewöhnliche Akteure wie Camavinga, Valverde oder Bellingham perfekt zugeschnitten scheint, harmoniert prächtig mit der pfeilschnellen Offensive der Blancos, die neben Vinícius Jr. und Rodrygo im kommenden Sommer wohlmöglich auch noch mit Frankreichs Weltmeister Kylian Mbappé verstärkt werden könnte. Rüstet Real auch noch auf der Problemzone „Außenverteidiger“ nach, findet Alonso ein Team vor, das unter seiner Führung zu allem bereit scheint.
Es scheint angerichtet
In Madrid würde der 41-Jährige somit auf eine Mannschaft treffen, die sicher auch aufgrund der Zusammenarbeit mit ihm, vor Freude Luftsprünge machen wird. Toptalente wie Arda Güler, Jude Bellingham oder Endrick könnten so einiges von Alonso lernen, während erfahrene Routiniers wie Nacho Fernández oder Dani Carvajal den ehemaligen Sechser sogar noch als Mitspieler kennen. Sowohl die flachen Hierarchien als auch die akribische Arbeitsweise des Basken, Spieler Tag für Tag ein Stück besser zu machen, erscheinen wie ein „Perfect Match“, das Reals Vereinslegende und den Club seines Herzens früher oder später auf jeden Fall zusammenführen wird. Und wer weiß, vielleicht ja schon im nächsten Sommer.