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Borussia Dortmund treibt die personelle Umstrukturierung weiter voran. Vor BVB-Boss Hans-Joachim Watzke liegen viele Baustellen.
Bei Borussia Dortmund dreht sich derzeit alles um die bevorstehende Mitgliederversammlung am kommenden Sonntag, auf der Hans-Joachim Watzke, bisher Geschäftsführer der Borussia Dortmund GmbH & Co.KGaA, zum neuen Präsidenten des Klubs gewählt werden soll. Doch neben akuten Personalentscheidungen dreht sich bei Schwarz-Gelb auch viel um Zukunftsfragen.
Der börsennotierte BVB wird auch in den kommenden Jahren im internationalen Wettbewerb vor große Herausforderungen gestellt. Die eigene Liquidität zu sichern und gleichzeitig im Konzert der Großen weiterhin ein handlungsfähiger Marktakteur zu bleiben, gehört zu den Kernaufgaben der Verantwortlichen. Ein Gebiet, auf dem Watzke in der Vergangenheit viel Kompetenz zeigte.
Watzke und die Zukunft
Wenn Watzke im Zuge seiner wahrscheinlichen Ernennung zum Präsidenten des BVB zu diesen und anderen Themen Stellung bezieht, wird wohl auch die zukünftige sportliche Ausrichtung ein ganz zentrales Thema sein. Unter Niko Kovac geht es seit dessen Amtsübernahme vor etwas weniger als einem Jahr grundsätzlich in die richtige Richtung. Zuletzt sorgten spielerisch wacklige Auftritte sowie sportliche Nebenkriegsschauplätze in Westfalen allerdings für Unruhe.
Klar ist: Beim BVB sind die Ansprüche durch die überragenden Erfolge zu Beginn der 2010er Jahre unweigerlich hoch. Dass die Borussia in den vergangenen Jahren sportlich immer mal wieder taumelte und mit Kovac einen höchst umstrittenen Coach installierte, der zunächst Ruhe reinbrachte, sorgte im Vereinsumfeld für eine gewisse Genugtuung. Dennoch gilt es, Fehler aus der eigenen Zufriedenheit heraus nicht zu wiederholen.
In den vergangenen Spielen präsentierte sich das Team wiederholt anfällig und steht obendrein auf vielen Schlüsselpositionen vor einer ungewissen Zukunft. Während der Vertrag mit Nico Schlotterbeck im Sommer 2027 ausläuft, kokettiert auch der formschwache Topstürmer Sehrou Guirassy mit einem Abschied. Obwohl es sich hierbei um Probleme handelt, die theoretisch nicht mehr in den Aufgabenbereich Watzkes fallen, wird der 66-Jährige auch weiterhin seine Finger im Spiel haben.
Auch wenn Verkäufe den Fortbestand sichern, gilt es wie einst im Fall Robert Lewandowski abzuwägen, in wieweit das sportliche Risiko des Verlusts mehrerer Leistungsträger aufzufangen ist. Gut möglich, dass der BVB mit Innenverteidiger Schlotterbeck ins letzte Vertragsjahr gehen wird. Auch diese Entscheidung wird dann wieder durch die Hände Watzkes laufen.
