Toppmöllers Defensivkrise

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Foto: Biso – https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en

Das 1:5 gegen Atletico Madrid bedeutete für die SGE nicht nur die dritte Saisonpleite, sondern für Dino Toppmöller und sein Team auch das nächste Gegentorfestival. In Frankfurt läuten längst die Alarmglocken.

In der Champions League bei einem Topteam wie Atletico Madrid zu unterliegen, ist in Frankfurt grundsätzlich nichts, wofür man sich schämen muss. Im Metropolitano auch mal fünf Gegentreffer kassieren zu können, musste am vergangenen Wochenende nicht zuletzt Real Madrid am eigenen Leib erfahren. Das, was bei der SGE derzeit Sorgen macht, ist das bereits seit Wochen desolate Defensivverhalten des Teams.

Die Toppmöller-Elf kassiert einfach zu viele Tore. Während man in der Bundesliga bereits bei 13 Gegentreffern steht, sorgte Atletico am Dienstag Abend beim 1:5 dafür, dass die Defensive in der Champions League nach zwei Spielen bereits zum insgesamt sechsten Mal überwunden wurde. Derartige Schwächen im Abwehrverbund wird auf Dauer auch die bislang überragend aufgelegte Offensive der Adlerträger nicht mehr kaschieren können.

Toppmöller fehlt es an defensiven Zuordnungen

Während Kapitän und Organisator Robin Koch zu Saisonbeginn noch als bester Verteidiger Deutschlands geadelt wurde, wirkt er genauso wie seine Nebenleute völlig neben sich. Weder aufstrebende Talente wie Nnamdi Collins noch gestandene Profis wie Arthur Theate befinden sich derzeit annähernd in Bestform. Neben dem schmerzlich vermissten Rasmus Kristensen wirkt die Defensivkrise der SGE vor allem wie eine Frage der Herangehensweise.

Coach Dino Toppmöller setzt in dieser Saison zumeist auf eine Viererkette. Mit Brown und Collins agieren auf den Außenbahnen zwei extrem hochstehende Akteure. Die offensive Herangehensweise des 44-Jährigen sorgt regelmäßig für eklatante Lücken im Defensivverbund. Eine Rückkehr zur defensiv stabileren Dreier- bzw. Fünferkette könnte für die Eintracht eine (temporäre) Lösung sein.

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Damit die arrivierten Stammkräfte zusätzlich dazu den nötigen Leistungsdruck verspüren, müssten auch die Reservisten den Konkurrenzkampf im Trainingsalltag anheizen. Dass dies derzeit kaum bis gar nicht der Fall ist, zeigt das übrige Personal. Mit Aurele Amanda, Aurelio Buta oder Timothy Chandler finden sich Akteure auf der Bank wieder, die in den letzten Jahren nur selten Bundesliga-Niveau vorweisen konnten.

In Sachen Kaderplanung muss sich der zurecht hochangesehene Sportvorstand Markus Krösche vorwerfen lassen, diese Problemzone verkannt zu haben. Ein bis zwei weitere Defensivspieler mit Startelfanspruch hätten dem Team vor allem in dieser Phase mehr als gut zu Gesicht gestanden. Im Winter bietet sich für die SGE die Möglichkeit, hier noch einmal nachzujustieren.

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