Vom Hoffnungsträger zum Nationalhelden: Amiris langer Weg nach oben

Foto: Silesia711 – https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

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In Mainz längst unumstrittener Stammspieler und nun auch in der Nationalmannschaft ein gefeierter Held. Für Nadiem Amiri könnte es dieser Tage kaum besser laufen.

Am Abend des 7. September 2025 wurde in der deutschen Nationalmannschaft ein neuer Held geboren. Nur acht Minuten nach seiner Einwechslung brachte Nadiem Amiri das im Vorfeld stark kritisierte DFB-Team um Trainer Julian Nagelsmann auf die Siegerstraße. Dass der 28-Jährige Mainzer sich nach dem hart erkämpfen 3:1-Erfolg als Matchwinner feiern lassen durfte, lag auch daran, dass er etwas auf den Platz brachte, was dem Team zuvor abging: Leidenschaft, Siegeswille und Kampfgeist.

Für Fans des 1. FSV Mainz 05, wo der Rechtsfuß seit seiner Ankunft im Januar 2024 mit Topleistungen glänzt, dürften diese Attribute wenig überraschend daherkommen. So glänzt der 28-Jährige nicht erst seit dieser Saison als Topscorer des Teams, sondern führt seine Mannschaft auch regelmäßig als Kapitän aufs Feld. Das er jetzt auch für Nagelsmann, seinen einstigen Förder aus Hoffenheimer Zeiten, der Amiri nach der Partie ein Sonderlob aussprach, immer wichtiger wird, ist da nur der logische nächste Schritt.

Amiris Entwicklung in Rekordtempo

Der logische nächste Schritt für einen Spieler, der vor etwas mehr als eineinhalb Jahren bei Bayer Leverkusen noch als gescheitert galt. Als fünftes Rad am Wagen unter dem späteren Meistertrainer Xabi Alonso kam der 28-Jährige nur selten auf Spielzeit, ein Vereinswechsel ließ sich in der Folge monatelang nicht realisieren. Nachdem seinerzeit ein Abgang mehrmals scheiterte, warf man dem Ausnahmekönner im Rheinland vor, einen schlechten Umgang zu pflegen.

Amiri erreichte sein persönliches „Rock bottom“, ein Wechsel nach Mainz zu seinem ehemaligen Auswahlcoach Jan Siewert galt schnell als Verzweiflungstat. Auch wenn der FSV, damals in tiefen Abstiegsnöten, sportlich eine unattraktive Adresse darzustellen schien, vollbrachte der Edeltechniker nach einem erneuten Trainerwechsel hin zu Bo Henriksen das Unfassbare: Mit einem überragenden Schlussspurt hielten die Mainzer letztendlich doch noch die Klasse und Amiri avancierte schnell zum Unterschiedsspieler des Teams.

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Dass Amiri bis heute seine Schuhe für die Mainzer schnürt, hat vor allem mit dem passenden Umfeld sowie seiner persönlichen Überzeugung zu tun. In Mainz findet er alles vor was nötig ist, um sich auch mit 28 noch mit großen Schritten weiterzuentwickeln. Der Nationalspieler ist vom Enfant Terrible längst zum Überzeugungstäter avanciert. Sein hervorragendes Verhältnis zur Mainzer Kultfigur Bo Henriksen sowie sein Status innerhalb des Teams machen ihn zu einem der begehrtesten Spieler der Liga.

Und auch wenn sich Amiri in Mainz eigenen Worten zufolge wohlfühlt, könnte die WM im kommenden Jahr für den Rechtsfuß nochmal eine Art Schaufenster darstellen, um mit dann 29 Jahren doch nochmal einen Wechsel zu einem der ganz großen Klubs zu vollziehen. Klar ist: In Mainz würden sie ihrem Star das in keinem Fall verübeln. So oder so, die Entwicklung Amiris ist ohne Zweifel bemerkenswert.

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