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Der Wechsel von Jobe Bellingham zu Borussia Dortmund ist perfekt. In Deutschland tritt er in die Fußstapfen seines Bruders Jude.
Jobe Bellingham wechselt nach langen, intensiven Transferverhandlungen für 33 Millionen Euro zu Borussia Dortmund. Im Mittelfeld des BVB soll der 19-Jährige zukünftig für Furore sorgen. So wie einst sein Bruder Jude, seit inzwischen zwei Jahren Weltstar in Diensten Real Madrids. Die Aufgabe, die dem technisch versierten Rechtsfuß bei seinem Wechsel nach Deutschland bevorsteht, ist nicht nur aufgrund seines Nachnamens eine Große.
In einem neuen Land, mit neuer Sprache und einem kompletten anderen Spielstil, als in der äußerst physisch geprägten Championship, aus der er kürzlich mit Sunderland in die Premier League aufstieg, sieht sich der junge Engländer allein schon deshalb mit etlichen Herausforderungen konfrontiert. Doch ein Mitglied der Familie Bellingham würde seinem Namen nicht alle Ehre machen, wenn er es vorzöge, in seiner Komfortzone zu verweilen.
Jobe Bellinghams Kampf um Eigenständigkeit
Dennoch will er als eigenständiger Charakter wahrgenommen werden. Auf seinem Trikot trägt er den Namen Jobe, da er selbst für Aufsehen sorgen will. Sunderland-Boss Tony Mowbray sagte 2023 über deshalb: „Er will nicht vom Namen seines Bruders leben, er will der Fußballer sein, der er ist, und den Leuten zeigen, was er kann. Er versucht, sich seine eigene Identität zu schaffen.“
Auch wenn sich die bisherigen Karrierewege der beiden Brüder grundsätzlich unterscheiden, haben sie beide einen gemeinsamen Startpunkt: Ihre Wurzeln liegen in Birmingham, wo sie ihre jeweils ersten Schritte im Profibereich gingen. Während Jude direkt den Sprung zum BVB wagte, entschied sich Jobe zunächst zu einem Wechsel nach Sunderland. Im Schatten der Leistungen des älteren Bellinghams ging der zwei Jahre jüngere Sprössling in der öffentlichen Wahrnehmung oft unter.
Le Bris formt Bellingham zum Topspieler
Nun, da sein Wechsel in den Ruhrpott fix ist, lässt sich feststellen, dass auch dieser Karriereweg viel mit der nötigen Weitsicht zu tun hatte. Das Umfeld der Bellinghams steht seit jeher für sportlich gut durchdachte, langfristig angelegte Karriereplanungen. Dass sich der U-21 Nationalspieler Englands derartig entwickelte, hängt neben seinem professionellen Arbeitsethos auch ganz speziell mit einer weiteren Personalie zusammen: Trainer Régis Le Bris.
Der Aufstiegstrainer formte in Sunderland ein Team, dass angeführt vom jungen Bellingham für einen attraktiven Spielstil stand. Le Bris erkannte schnell die Wichtigkeit seines Schützlings in einer Führungsrolle auf dem Platz. Der 1,91-Meter-Hühne besticht neben einer guten Physis ebenfalls durch technische Finesse. Auch wenn die Parallelen des Brüderpaars naheliegend sind, bildet Jobe längst ein eigenständiges Profil, das er mit nach Deutschland bringt.
Jene Attribute sind beim BVB, wo Trainer Niko Kovac ohnehin viel Wert auf Körperlichkeit und Fitness legt, ohne Zweifel gerne gesehen. In einer etwas tieferen Rolle, als Jude sie einst in Dortmund und später vor allem bei Real Madrid ausfüllte, soll Bellingham zum neuen Strippenzieher avancieren.
Nun liegt es am 19-Jährigen, sich in Deutschland einen eigenen Namen zu machen. Dies wird in erster Linie durch gute Leistungen passieren. Die Etikette des „Zweiten Bellinghams“ abzulegen, ist für Jobe auf dem Weg zu einer großen Karriere ohne Zweifel eine große Aufgabe, an der er auch als Persönlichkeit wachsen wird.
In Dortmund versprechen sie sich von ihrem neuesten Transfercoup eine ähnliche Entwicklung, wie die seines Bruders. Sollte es Jobe gelingen, im Schwarz-Gelben Dress ähnliche Leistungen abzurufen, könnte auch sein Weg irgendwann möglicherweise zu einem Weltverein wie Real Madrid führen.