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In Real Madrids Starensemble können vermeintlich unwichtige Akteure schnell mal untergehen. Diese Erfahrung macht Rodrygo in der königlichen Offensive bereits seit Jahren. Dabei ist der Brasilianer der heimliche Unterschiedsspieler seines Teams.
Egal ob sie Vinícius Junior, Kylian Mbappé oder Jude Bellingham heißen, in Madrid gehören klangvolle Namen seit jeher zum guten Ton. Doch was wäre, wenn die gesamte Offensivmaschinerie der Blancos nur dadurch funktioniert, dass ein ganz anderer Name in Wahrheit für den Erfolg seiner Nebenleute verantwortlich ist?
Rodrygo Goes fliegt in der öffentlichen Wahrnehmung seit Jahren quasi dauerhaft unter dem Radar. Auch wenn er keinen derartigen Starappeal wie Bellingham und Co. versprüht, ist der Brasilianer der absolute Unterschiedsspieler im Kader des spanischen Rekordmeisters. Der 24-Jährige ist jemand, den die besten ihrer Zunft gemeinhin als „kompletten“ Fußballer bezeichnen würden. Der Offensivakteur ist technisch versiert, spielintelligent, vielseitig einsetzbar und vor allem eins: Mannschaftsdienlich.
Rodrygo auf den Spuren Benzemas
Während das Publikum im Santiago Bernabeú stets nach dem Besonderen lechzt, personifiziert der Rechtsfuß das Unscheinbare. Anstatt mit einer Pirouette glänzt er mit einem Steckpass, anstatt mit dem Torabschluss glänzt er lieber als Vorlagengeber. Rodrygo ist der Schattenmann des Erfolgs, ein „Bessermacher“, ohne dessen Präsenz auf dem Platz in der Offensive nur wenig Balance herrschen wurde.
Auch die Historie zeigt: Ohne diese Spielertypen funktionierte es in Madrid in der Vergangenheit nur selten. Egal ob sie in der Offensive den Namen Mesut Özil oder Karim Benzema trugen, Spieler, die sich für den Erfolg ihrer Mannschaft aufopfern und die Fähigkeit besitzen, ihre Nebenleute glänzen zu lassen, sind auf diesem Niveau so etwas wie die personifizierten Erfolgsgaranten. Auch wenn sie nicht immer in der ersten Reihe agieren.
Dass sich der Brasilianer nie zu schade dafür ist, auch defensiv mitzuhelfen, ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal unter den Offensivkräften Madrids. Dass der 24-Jährige meist auf rechts agiert, obwohl er eher auf dem linken Flügel bzw. im Zentrum beheimatet ist, spricht abermals für seine Anpassungsfähigkeit. Durch seine Aufopferungsbereitschaft strahlt der Stern seiner Nebenleute noch heller.
Rodrygo, seit 2019 im Club, gilt nicht umsonst als absoluter Trainerliebling. Sowohl mit Zinedine Zidane als auch Carlo Ancelotti schwärmten bereits zwei Legenden des europäischen Spitzenfußballs in den höchsten Tönen vom Mann mit der Nummer 11. Was in der öffentlichen Wahrnehmung häufig zu kurz kommt, wird innerhalb des Teams umso mehr honoriert. Teamkollege Jude Bellingham, adelte den Brasilianer zuletzt als „besten Fußballer im Kader“. Ein absoluter Ritterschlag. Auch in der entscheidenden Phase dieser Saison wird es erneut auf Rodrygos Zutun ankommen.