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Tom Bischof gilt als eines der größten Talente des deutschen Fußballs. Während der 19-Jährige in Hoffenheim längst nicht mehr wegzudenken ist, verfolgt auch die europäischen Elite die hervorragende Entwicklung des Spielers mit Argusaugen. Doch wer ist dieser aufstrebende Linksfuß und was macht ihn so stark? Ihr erfahrt es heute in einer weiteren Episode von Rising Ballers.
Tom Bischof: Dieser Name fällt in den vergangenen Wochen und Monaten immer häufiger, wenn es um die größten Talente des Landes geht. Die Entwicklung des 19-Jährigen Mittelfeldmannes im Stahlbad Bundesliga ist vor allem aufgrund ihrer Umstände definitiv als beachtlich einzustufen. In Hoffenheim gilt der hochbegabte Linksfuß längst als unumstrittener Stammspieler, der seinem Alter weit voraus zu sein scheint. Doch was genau zeichnet den Mann eigentlich aus, an dem unter anderem der FC Bayern bereits seit Monaten starkes Interesse zeigt?
Bischofs Werdegang folgt erst auf den zweiten Blick einem erkennbaren Muster. Seit 2015 in der Jugend der TSG Hoffenheim ausgebildet, schnupperte der gebürtige Aschaffenburger bereits im Jahr 2021 erstmals Bundesliga-Luft. Zu dieser Zeit entschloss sich der heutige Coach des VfB Stuttgart, Sebastian Hoeneß, dazu, Bischof auch im Dunstkreis der ersten Mannschaft erstmals eine Bewährungschance zu verschaffen. So mancher Talentespäher würde jetzt vielleicht sagen: Eine lange Zeit bis ins Hier und Jetzt, ohne purzelnde Rekorde und Nationalmannschaftsdebüt mit 16 Jahren. Doch bei Bischof laufen die Uhren etwas anders.
Toptalent Bischof: Schritt für Schritt zum Superstar
Was folgte, war eine nicht immer steile, aber beständige Entwicklung. In Hoffenheim legten sie stets großen Wert darauf, den jungen Linksfuß nicht zu verheizen. Eine Einstellung, die sich im schnelllebigen Zeitalter des Profifußballs als absoluter Glücksfall erweist. Die Vergleiche zu frühreifen Emporkömmlingen wie Lamine Yamal sind allein schon deshalb wenig zielführend.
Während bei großen Vereinen wie dem FC Barcelona das Scheinwerferlicht bereits früh auf hochveranlagte Teenager fällt, erhält Bischof im beschaulichen Hoffenheim alle Zeit der Welt, um abseits des medialen Rummels als Spieler aber auch als Charakter zu reifen. Beim Dorfklub entwickelten sich schon gestandene Bundesliga-Spieler wie Nadiem Amiri, Niklas Süle oder Kevin Volland in ihrem ganz eigenen Tempo. Talent wird bei den Verantwortlichen der TSG bereits früh identifiziert und der weitere Karriereweg von langer Hand geplant.
Scouting-Profil
Schon vor etlichen Jahren fiel der Mittelfeldspieler den Hoffenheimer Verantwortlichen als kommender Superstar ins Auge. Bereits in jungen Jahren besticht der 19-Jährige durch eine gute Physis, die sich körperlich durch eine gewisse Robustheit ausdrückt. Mit 1,83 Meter bringt Bischof auf seiner Position im zentralen Mittelfeld so etwas wie Gardemaß mit.
Auch in Sachen Spielverständnis agiert der Linksfuß stets umsichtig und mit der nötigen Ruhe. Im Spiel mit dem Ball findet Bischof oft gute Lösungen, um das Spiel bei Bedarf entweder schnell zu machen, oder den eigenen Ballbesitz zu halten (ausführlicher Scouting-Bericht). Bei Bedarf schaltet sich der Lenker des TSG-Spiels auch Offensiv gerne mal in die Angriffsbemühungen der Mannschaft ein. Bischof ist ein echter Allrounder, der auch für Trainer Christian Ilzer einen unverzichtbaren Baustein im Mannschaftsgefüge darstellt.
Der Chefcoach bezeichnete seinen Schützling unlängst als „unbekümmerten Jungen“, der auch dann Leistung zeigt, wenn „mannschaftlich nicht alles funktioniert“. Vor allem Bischofs gutes Elternhaus sowie dessen Berater, „die sich um das außen herum kümmern“, beschreiben dessen Attitüde perfekt. Die Ruhe auf dem Spielfeld legt der 19-Jährige auch neben dem Platz an den Tag. Eine Fähigkeit, die in vielerlei Hinsicht längst die Aufmerksamkeit der Spitzenklubs geweckt hat.
Auch Coach Ilzer bezeichnete es unlängst als „logisch, dass er Interesse weckt“. In seiner Spielweise erinnert der Mittelfeldmann oftmals an Bayern-Leader Joshua Kimmich. Auch wenn Bischof natürlich die Erfahrung abgeht, könnte sich der 19-Jährige für den deutschen Rekordmeister langfristig als optimale Ergänzung erweisen. Doch Bischofs vertragliche Situation (Vertragsende 2025), ruft auch andere nationale Schwergewichte auf den Plan. Unter anderem Eintracht Frankfurt sowie der VfB Stuttgart um Förderer Sebastian Hoeneß sollen längst ihr Interesse hinterlegt haben. Auch die TSG Hoffenheim buhlt weiterhin um eine Vertragsverlängerung ihres Juwels. Der U-20 Nationalspieler kann sich seinen nächsten Verein quasi aussuchen.
Fakt ist: Bischof hat sich trotz seines jungen Alters in einer schwierigen sportlichen Situation bereits nachhaltig profiliert. Sein Spielverständnis sowie dessen körperliche Reife sind gewichtige Argumente für einen Weg als kommender Topspieler. Sowohl dessen Anlagen als auch sein bodenständiger Charakter neben dem Platz bieten dem Linksfuß eine große Zukunft. Wie er diese plant, liegt ganz allein in den Händen dieses 19-Jährigen Wunderknaben. Doch Bischof scheint gut genug beraten, um seinen nächsten Schritt mit Bedacht zu wählen.