Bundesliga – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de Foto: Marco Verch
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Bundesliga Diaries ist back! Verrückter den je lassen wir heute einen 5. Spieltag revue passieren, der so einiges für uns zu bieten hatte. Kartenschlachten, wilde Aufholjagden und Schützenfeste – Da war auf jeden Fall für jeden was dabei.
An welchem Punkt starten wir also am besten in einen Spieltag, der vor Highlights nur so überläuft? Wir machen es heute ganz klassisch und starten am Freitag. Im Blickpunkt dabei: Ein wackeliger BVB, der einem gewissen Myron Boadu wohl bis heute danken dürfte. Gingen überraschend couragierte Bochumer im Signal Iduna Park mit 2:0 in Führung, versiebte der 23-Jährige Offensivmann die Chance zum dritten Tor für den VfL und damit gleichzeitig die faustdicke Überraschung. Eine Situation, die die Leihgabe aus Monaco wohl noch einige Zeit lang verfolgen wird. Nuri Şahin und sein BVB gehen mit einem am Ende als Arbeitssieg deklariertem Erfolgserlebnis fürs Erste wohl einer Trainerdiskussion aus dem Weg. Wie dynamisch der Fußball doch sein kann…
Weiter im Text geht es für uns an einen Bundesliga-Samstag, der vor Highlights nur so überlief. Beginnen wir kurz und schmerzlos bei der Kartenschlacht in Mainz, die beide Teams nur noch zu zehnt beendeten. Heidenheim befreite sich mit einem souveränen 2:0 aus der Misere und lässt ideenlose Mainzer mehr und mehr ins Grübeln kommen.
Deutlich größere Aufregung gab es in der VW-Arena, wo Schiedsrichter Sven Jablonski Atakan Karazor mal eben für einen Nichtigkeit des Feldes verwies. Auch wenn der Unparteiische seinen Fehler im Nachhinein zugab, half das den Stuttgartern im weiteren Verlauf nur wenig. Dass dieser Witz-Platzverweis zum Ende der Partie noch sein verdientes Gegenstück fand, ist besonders Deniz Undav zu verdanken, der die Schwaben tief in der Nachspielzeit noch zum 2:2 schoss. Mit Karten haben sie an diesem 28. September in jedem Fall nicht gespart.
Ein 50%-Topspiel
Abseits der Samstags-Konferenz galt der volle Fokus dem Spitzenspiel. Wo Bayern gegen Leverkusen draufstand, war eigentlich nur Bayern München drin. Der FCB, unter Kompany ohnehin extrem stark, beherrschte die Werkself quasi nach Belieben. Hinzukommt in jedem Fall eine enttäuschende Leistung des deutschen Meisters. Angsthasen-Fußball und Xabi Alonso passt irgendwie nur so semi zusammen. Kompanyola machte seinem Spitznamen durch einen auch taktisch extrem disziplinierten Auftritt wieder mal alle Ehre und konnte sich im vielbeachteten Trainer-Duell in jedem Fall als heimlicher Gewinner betrachten.
Während die Münchener über die gesamte Partie hinweg konstant in die Halbräume vorstießen und Bayer vor allem zwischen den Linien überragend bespielten, blieb dem deutschen Meister meist nur die Rolle des verteidigenden Zuschauers. Dennoch sind sie in Leverkusen zu großen Teilen selbst der Verursacher eines vermeidbaren Dilemmas. Die defensive Herangehensweise des Teams wirkte von Anfang an einkalkuliert, der berüchtigte Offensivfußball von vornherein auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Schluckst du deine Stärken derart herunter, kannst du in München trotz zwischenzeitlichem Führungstor einfach nicht bestehen.
Bundesliga-Sonntag in Bestform
Omarma Mia! Der Ägypter schoss die Eintracht zu einem ungefährdeten 2:4-Auswärtserfolg in Kiel, der die Adler ins Träumen bringt. Der Toppmöller-Fußball, er scheint endlich zu zünden und die Eintracht geradewegs auf ein Topspiel mit breiter Brust zuzuführen. Gegner am kommenden Sonntag: Kein geringerer als der FC Bayern München. Ob die Hessen gegen den Rekordmeister zu Hause eine aktivere Rolle einnehmen werden als die Angsthasen aus Leverkusen? Es bleibt zu hoffen!
Den Wahnsinn komplett machte am Sonntagabend der SV Werder Bremen. Eine 3:0 Führung der zuletzt wahnsinnig schlechten TSG Hoffenheim konterten die Hanseaten mit vier eigene Toren. Ein Stage-Hattrick sowie der nächste Platzverweis rundeten auch an diesem Sonntag den ganz normalen Bundesliga-Wahnsinn ab. Über Hoffenheim und Pellegrino Matarazzo schwebt längst das berüchtigte Damoklesschwert. Dass es den Namen Wagner trägt, scheint dabei immer wahrscheinlicher zu werden. Ob es Sandro oder David heißt, spielt da auch keine große Rolle mehr…