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Spätestens seit seinen starken Leistungen Bundesliga-Auftakt dürfte der erst 18-Jährige Rohdiamant Paul Wanner den meisten Menschen in Fußballdeutschland inzwischen ein Begriff sein. Unter Frank Schmidt soll er wachsen, beim FC Bayern die Zukunft prägen. Paul Wanner – Ein echter „One to watch“.
Im Alter von nur 18 Jahren hat Paul Wanner schon vieles erreicht, wovon andere Fußballprofis ein Leben lang träumen. Profivertrag beim FC Bayern mit 16 inklusive Bundesligadebüt, die ersten Scorerpunkte im deutschen Oberhaus sowie die erfolgreiche Qualifikation fürs europäische Geschäft. Nicht umsonst halten sie beim deutschen Rekordmeister seit Jahren große Stücke auf ihr hochveranlagtes Eigengewächs. Ein echter Rising Baller eben.
Eine der letzten Amtshandlungen von Hermann Gerland beim FC Bayern soll beispielsweise die dringende Empfehlung gewesen sein, das Supertalent unbedingt langfristig beim FC Bayern zu halten. Der Förderer von Vereinslegenden wie Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger oder Phillip Lahm galt klubintern als großer Fan Wanners. Nicht zuletzt deshalb brachte er den jungen Offensivspieler immer wieder als Spieler für die erste Mannschaft ins Gespräch.
Wanners „Heroes“: Nagelsmann & Schmidt
Dass Wanner bereits im zarten Alter von 16 Jahren in der Bundesliga debütierte, hatte schließlich Ex-Bayern-Coach Julian Nagelsmann zu verantworten. So setzte der heutige Bundestrainer erstmals auf den hochveranlagten Offensivmann. Auch zwei Jahre später zeigte sich Nagelsmann auf einer Pressekonferenz in Herzogenaurach von der Qualität Wanners nach wie vor überzeugt. So bescheinigte er Wanner eine „gute Entwicklung“ und betonte ganz klar die hervorragende Perspektive des Heidenheimers. Auch in der Nationalelf.
Dennoch verlief auch der Weg des Paul Wanner nicht immer steil nach oben. In seiner Anfangsphase degradierte Nagelsmann den damals 16-Jährigen nach wenigen Kurzeinsätzen für die erste Mannschaft einst erneut zum Jugendspieler. Der damalige Chefcoach forderte trotz unbestrittenem Potential eine gewisse Ernsthaftigkeit sowie Resilienz des Youngsters ein. Weil ihm das beim FC Bayern nicht gelang, musste Wanner sich die nötige Wettkampfhärte für Profigeschäft eben woanders holen.
Bei Frank Schmidt soll der 18-Jährige auf höchstem Niveau weiter zu einem gestandenen Bundesligaprofi reifen. Auch Nagelsmann bezeichnete den FCH-Coach in diesem Kontext als zentralen Erfolgsfaktor für Wanners weitere Entwicklung. Der 1. FC Heidenheim scheint mit seinem unaufgeregten Chefcoach sowie einer positiven Arbeitsatmosphäre genau der richtige Ort für die Entwicklung eines derartigen Rohdiamants zu sein. Zusätzlich lockt der FCH in diesem Jahr mit der Teilnahme am internationalen Geschäft. Dazu wies man bereits nach, Nachwuchsspieler nachhaltig auf Bundesliganiveau weiterentwickeln zu können.
Der neue Musiala?
Nach dem Ablauf seiner Leihe soll Wanner bestenfalls als vollwertiges Kadermitglied zum deutschen Rekordmeister zurückkehren. Nach zwei Leihen an Elversberg und Heidenheim ist Wanner nach Ansicht der Verantwortlichen optimalerweise auch sportlich eine Option für den Profikader.
Die Verantwortlichen des Rekordmeisters glauben an Wanner, nicht umsonst gilt der 18-Jährige Edeltechniker als „Nächster Musiala“. Auch wenn derartige Vergleiche zum jetzigen Zeitpunkt Wanners Karriere noch vermessen erscheinen, sind sie aufgrund diverser Attribute auch nicht komplett von der Hand zu Weisen. Die Stärken im Tempodribbling, die enge Ballführung sowie eine hohe Torgefahr vereint das Spielerprofil beider Akteure.
Performt Wanner in Heidenheim weiter auf einem derartigen Niveau, wird auch sein endgültiger Durchbruch bei den Profis des FC Bayern nicht mehr weit sein. Bewahrt sich der 18-Jährige weiterhin die nötige Ernsthaftigkeit und bleibt mit beiden Beinen auf dem Boden, wird auch die damalige Vision Hermann Gerlands schnell zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden.