England Fans – https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/ Foto: Stevie Finnie
Lesezeit: 3 Minuten
Der Countdown läuft: Noch rund zwei Tage sind es bis zur Fußball Europameisterschaft in Deutschland. Wir wollen uns in dieser Zeit vor dem Turnier einer neuen Serie widmen – Dem 4Ballers EM-Check, in dessen Rahmen wir diesmal (Mit-) Favorit England genauer unter die Lupe nehmen wollen.
Ein sportlicher Riese
Die Engländer, sie sind ohne jeden Zweifel ein sportlicher Riese. Gespickt mit den besten Spielern der Welt wollen Nationaltrainer Gareth Southgate und Co. in diesem Jahr endlich nach Hause holen, was dem eigenen Selbstverständnis auch nach Hause gehört: Den ersten Titel seit 1966. Wenn sie im Mutterland des Fußballs „It´s coming home“ predigen, sprechen sie mittlerweile viel mehr von einer Obsession, denn von einem frommen Wunsch, endlich wieder eine Trophäe Heim zu holen.
Die Engländer rund um Jude Bellingham, Phil Foden und Co., sie sind so etwas wie das Produkt der eigenen Sehnsüchte, der Symbolfiguren des Aufbruchs in Richtung des eigenen Selbstverständnisses. Was dieser Druck mit einer überwiegend jungen und international recht unerfahrenen Mannschaft macht, steht auf dabei auf einem ganz anderen Blatt Papier.
„Wenn sie im Mutterland des Fußballs „It´s coming home“ predigen, sprechen sie mittlerweile viel mehr von einer Obsession, denn von einem frommen Wunsch, endlich wieder eine Trophäe Heim zu holen.“
Klare Ideen
Neben der Drucksituation wird sich im Mutterland des Fußballs seit Jahren darum bemüht, der aufstrebenden neuen Generation ein taktisches Konzept zu vermitteln, das besonders sportlich erfolgversprechend ist. Taktisch variabel ausgerichtet im 4-2-3-1 liegt der Fokus von Southgate und seinem Trainerteam auf den nötigen Freiheiten für die überragenden Einzelkönner dieser Mannschaft.
Mit Jude Bellingham, Cole Palmer, Phil Foden und Bukayo Saka wirbelt ein junges Rudel hinter Zielspieler Harry Kane, der erst recht nach der Streichung von Harry Maguire und Jack Grealish als Kopf und Anführer dieser Mannschaft fungiert. Die Idee des Trainers ist es, sein Team durch Positionsrochaden sowie die nötige individuelle Klasse zum Erfolg zu führen. Ein Unterfangen, das eben so eine gewisse mentale Stärke erfordert.
„Neben der Drucksituation wird sich im Mutterland des Fußballs seit Jahren darum bemüht, der aufstrebenden neuen Generation ein taktisches Konzept zu vermitteln, das besonders sportlich erfolgversprechend ist.“
Entschlossen, aber wankend
Die Three Lions, sie sind natürlich entschlossen. Entschlossen, (endlich) zu triumphieren. Nach dem unsäglichen Finaldrama gegen Italien im Jahr 2021, wollen sie Rache nehmen und die eigene Ehre wiederherstellen. Man sieht sich als schlafender Riese, der trotz großer Ambitionen spätestens rund um die eigene Kaderverkündung arg ins Wanken geraten ist.
Das alles wirft einen gewissen Schatten auf die Erfolgsaussichten bezüglich der anstehenden Europameistermeisterschaft. Gewannen die Mannen von Gareth Southgate in 2024 nur eins von fünf Spielen und präsentierten sich spielerisch äußerst durchwachsen, wird in Deutschland eine enorme Leistungssteigerung vonnöten sein, um bei diesem Turnier eine gute Rolle spielen zu können. Für sich selbst, aber auch für die eigene Anhängerschaft, damit die eigene Obsession nicht endgültig zum Trauma wird.