Wembley Stadium https://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/ Foto: SpunkieMunkie
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Das Finale vom Wembley zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid, es wirft längst seine Schatten voraus. Während der BVB nach dem großen Wurf strebt, ist für die Königlichen alles ausgerichtet auf Titel Nummer 15 im Lieblingswettbewerb Champions League. Doch wer will es mehr?
Die Unkaputtbaren
Der BVB, er will eine überragende Champions League Saison krönen, die ihren Anfang in einer schier ummachbaren Todesgruppe nahm. Mit Paris St. Germain, der AC Milan und Newcastle United erwartete Trainer Edin Terzić und sein Team eine Vorrunde, von der niemand zu träumen gewagt hätte, der Verein würde sie auf Platz 1 abschließen. Und doch geschah es und stellte sich als Wegbereiter für eine Saison heraus, die das Team als absolute Gipfelstürmer bis ins Finale nach Wembley tragen sollte.
Der BVB steigerte sich von Spiel zu Spiel, schlug nach schwachem Hinspiel die PSV Eindhoven, schickte Betonmischer Atlético Madrid in einem packenden Viertelfinal-Rückspiel mit 4:2 nach Hause und schaffte es gegen PSG in 180 Minuten ohne Gegentor zu bleiben. Diese Serie, sie ist gegenüber den Bundesligaauftritten der Schwarz-Gelben fast schon als kleines Wunder zu betrachten, das in Wembley seinen Höhepunkt finden soll.
„Und doch geschah es und stellte sich als Wegbereiter für eine Saison heraus, die das Team als absolute Gipfelstürmer bis ins Finale nach Wembley tragen sollte.“
Business as usual
Für Real Madrid hingegen, stellt sich die Ausgangslage ein wenig anders dar. Die Königlichen, als Meister in der heimischen Primera Division souverän wie eh und je, trotzten gegen Manchester City und auch gegen den FC Bayern allen Widerständen und wurden ihrem Ruf als König des Wettbewerbs wieder einmal gerecht.
Von der vermeintlich leichten Aufgabe Borussia Dortmund wird sich trotz reichlich Finalerfahrung in Madrid niemand blenden lassen, zu viel hat man dafür in Spaniens Hauptstadt schon erlebt. Dennoch geht Real als klarer Favorit ins Rennen, befindet sich in überragender Form und wird auch im Finale die eigene Identität in Spielweise und Charakter nicht verändern. Ein weiteres Finale, in dem Los Blancos der eigenen Sieger-DNA frönen wollen werden.
Verschieden und doch so ähnlich
Brechen wir nun die Gesamtsituation auf dieses Endspiel in Wembley herunter, ergibt sich eine durchaus spannende Gemengelage. Borussia Dortmund ist allein aufgrund seiner Inkonstanz sowie der fehlenden sportlichen Identität für Carlo Ancelotti und Co. schwerer auszurechnen als so mancher erwarten würde.
Welch paradox anmutende Situation sich im Hinblick auf den direkten Vergleich besonders für die Königlichen ergibt, brachte nicht zuletzt Reals Trainer selbst so zutreffend zum Ausdruck, als er sagte, der BVB und Real Madrid seien zwei total „unterschiedliche Teams“ die sich doch wiederum sehr „ähnlich“ seien. Auch in Madrid wird bewusst auf eine fixe sportliche Identität verzichtet, ist dieses überragend besetzte Kollektiv doch jederzeit dazu in der Lage, sich der jeweiligen Spielsituation anzupassen.
„Auch in Madrid wird bewusst auf eine fixe sportliche Identität verzichtet, ist dieses überragend besetzte Kollektiv doch jederzeit dazu in der Lage, sich der jeweiligen Spielsituation anzupassen.“
Kein 50/50 Spiel
Im Endeffekt ist dieses Finale wie jedes andere Endspiel ein Ereignis, das sich im Vorhinein schwer prognostizieren lässt. Der Favorit ist klar, die individuelle Klasse ebenso und auch die Historie zeigt einen klaren Favoriten auf. Fragt man allerdings mal in Paris oder bei Reals Lokalrivale Atlético nach, dürften sich weitere Spekulationen erübrigen.
Der BVB steht zurecht da, wo er ist und wird in der erfolgreich praktizierten Gallier-Mentalität nach dem großen Triumph greifen. Ein Triumph den Real Madrid im eigenen Selbstverständnis zum Abschied von Vereinslegende Toni Kroos ebenso anstrebt. Aber auch beim BVB gibt es noch so einen Unvollendeten, für den sein Team alles geben wird. Egal wer gewinnt, sie werden sich beide in der Geschichte dieses Wettbewerbs verewigen.
