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Nach seinem Platzverweis gegen Hoffenheim steht Dominik Kohr erneut im Kreuzfeuer der Kritik. Doch welche Gefahr stellt der 31-Jährige für seine Mitspieler wirklich dar?
Nach seinem harten Foulspiel gegen Hoffenheims Max Moerstedt kassierte Dominik Kohr nicht nur seinen insgesamt neunten Platzverweis, sondern schwang sich in dieser Statistik zum alleinigen Rekordhalter der Bundesliga-Historie auf. Auch wenn dies schon lange nichts mehr mit fairem Sportsgeist zu tun hat, muss man die Personalie differenziert betrachten.
Klar ist: Moerstedt war nicht der erste Akteur, der Kohrs überharte Gangart in den letzten Monaten zu spüren bekam. Immer wieder entstanden zuletzt hitzige Diskussionen um den 31-Jährigen. Laut Stuttgarts Deniz Undav sei der Mainzer „bekannt dafür, Gegenspieler zu verletzen“. Ein Vorwurf, der mit Blick auf die nackten Zahlen plausibel daherkommt, allerdings erst einmal belegt werden muss.
Kohr auf Kosten der Gesundheit?
Fakt ist, die Statistiken des Ex-Frankfurters lesen sich auf dem Papier deutlich: Neben neun Hinausstellungen ist Kohr auch in Sachen gelbe Karten auf Rekordjagd. Mit 114 Verwarnungen liegt Spitzenreiter Stefan Effenberg nur noch zwölf Verwarnungen vor seinem Verfolger. Dass Kohr auch hier noch vorbeiziehen wird, darf getrost als Frage der Zeit angesehen werden.
Ein Punkt, der in dieser Statistik nicht unter den Tisch gekehrt werden sollte, ist die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Auch wenn das Mainzer Raubein als Kartensünder verschrien ist, war Kohrs glatte rote Karte gegen Hoffenheim die erste seiner Karriere. Ein harte Gangart macht Kohr selbstredend nicht zum Unikat, sorgt aber aufgrund der Häufigkeit seiner ungestümen Aktionen für Wirbel.
Die Meinung der deutschen Anhängerschaft ist dennoch einhellig: Kohr ist allein aufgrund seiner Herangehensweise eine potenzielle Gefahr für jeden Gegenspieler. Auch wenn der 31-Jährige durch seinen Spielstil sicherlich nicht mit dem Ziel antritt, gesundheitsgefährdend zu agieren, hat er sich diesen Ruf unweigerlich selbst erarbeitet. Mit dem Medienecho muss er klarkommen. Schwarz-Weiß-Denken ist im Zirkus Profifußball seit jeher ein anerkanntes Stilmittel.
Nachdem der Mainzer Innenverteidiger seine Drei-Spiele-Sperre abgesessen hat, wird der öffentliche Fokus erneut auf ihn gerichtet sein. Ein gewisses Grundverständnis für Kohrs Spielweise sowie seine Motive, wird ihn wohl kaum erwarten.
