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Eintracht Frankfurt befindet sich formtechnisch weiterhin im Sinkflug. Nach dem enttäuschenden Remis beim Ligaschlusslicht aus Heidenheim schlägt Trainer Dino Toppmöller von Seiten der Fans immer mehr Unmut entgegen.
Auch wenn das Stimmungsbild der Anhängerschaft keinen Ausschlag dafür geben sollte, ob ein Cheftrainer letztendlich von seinen Aufgaben entbunden wird oder nicht, ist der Fantenor in diesen Tagen bezeichnend. Bei Eintracht Frankfurt braut sich etwas zusammen, das neben einer mangelhaften Transferperiode sowie individueller Formschwäche eben auch auf die fehlende Lernkurve des eigenen Coachs zurückzuführen ist.
Nicht das erste Mal steht Toppmöller in Frankfurt in der Kritik. Immer wieder zeigte sich die Eintracht schwankend, zu unbeständig für die Ansprüche eines Klubs, der sich dauerhaft in der Ligaspitze etablieren möchte. Auch wenn zur Wahrheit gehört, dass die SGE aufgrund ihres profitablen Verkaufskonzepts immer wieder Abgänge diverser Leistungsträger hinnehmen muss, zählt es zu den Kernaufgaben eines Cheftrainers, Konstanz in die eigenen Auftritte zu bringen.
Toppmöller schafft Unsicherheiten
Das dies dem 44-Jährigen bislang vor allem in dieser Spielzeit nur unzureichend gelingt, hat mehrere Gründe. Zum einen liegt dies in der taktischen Grundordnung des Teams begründet. Die Kaderplanung von Sportvorstand Markus Krösche wurde im Sommer klar auf eine Viererkette ausgelegt. Zuletzt setzte der ehemalige Co-Trainer von Julian Nagelsmann allerdings verstärkt auf eine Dreierkette. Mit dem Ziel die defensive Fehleranfälligkeit zu minimieren, sorgte er allerdings eher für das Gegenteil.
Auch die Torwartpersonalie nimmt in diesem Rahmen eine große Rolle ein. Nach dem Abgang von Kevin Trapp hütete zunächst Neuzugang Michael Zetterer das Tor, musste dann, wie vorher kommuniziert, allerdings für Toptalent Kaua Santos weichen. Nach diversen Wacklern des Brasilianers kassierte der 44-Jährige seine Entscheidung für den jungen Schlussmann allerdings wieder und setzt fortan erneut auf Zetterer. Eine, vor allem in der Außenwirkung, katastrophale Entscheidungsfindung, die auch Santos nachhaltig schwächte.
Der Trainer muss liefern
Weil die Eintracht in dieser Spielzeit einfach keine Konstanz in die eigenen Auftritte bekommt, wird im Fanlager immer wieder heiß über die Personalie Toppmöller debattiert. Während einige Anhänger dem Coach immer wieder zu Gute halten, Akteure wie Omar Marmoush oder Hugo Ekitike zu angehenden Weltstars entwickelt zu haben, glauben andere nicht an den dauerhaften Erfolg unter ihm.
Nach dem Abrutschen auf Platz 8 in der Liga rumort es im Umfeld der SGE gewaltig. Im Vorfeld der Champions-League-Partie in Neapel, die der Club ohne Auswärtsfans bestreiten muss, fordern bei ausbleibender Entwicklung immer mehr die Entlassung des 44-Jährigen. Auch wenn die Partie gegen den Tabellenführer der Serie A nicht ausschlaggebend für Toppmöllers Zukunft sein wird, würde sich eine weitere Niederlage in das Bild der letzten Wochen einreihen.
Bislang steht Sportvorstand Markus Krösche klar hinter seinem Cheftrainer. In der Vergangenheit betonte er immer wieder, dass die langfristige Entwicklung des Teams Priorität genieße. Auch wenn die Überzeugung nach wie vor da ist, wird auch der Frankfurter Chefcoach irgendwann an den eigenen Zielen gemessen werden.
Eine Qualifikation für das europäische Geschäft ist mit dem teuersten Kader der Vereinsgeschichte im Sinne der sportlichen Weiterentwicklung eine Pflichtaufgabe. Setzt sich die Inkonstanz auch in den kommenden Wochen und Monaten fort, könnte es für den 44-Jährigen tatsächlich eng werden.
