Lesezeit: 5 Minuten
Foto: Werner100359 – https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
Vincent Kompany kam als Wagnis, nicht als Heilsbringer. Doch wer ihn heute erlebt, erkennt: Der FC Bayern hat mit ihm nicht nur einen Trainer gefunden, sondern auch ein neues Selbstverständnis.
Nach dem Aus von Thomas Tuchel im vergangenen Sommer fand der FC Bayern in Vincent Kompany eine Lösung, die dem Klub nach diversen Absagen quasi aufgezwungen wurde. Der Belgier brachte als Ex-Spieler mit internationalem Profil zwar das nötige Standing mit, aber auch ein gewisses Risiko: Seine Trainerlaufbahn war noch vergleichsweise kurz.
Die ersten 16 Monate beim Rekordmeister zeigten allerdings schnell: Der Belgier hat sich nicht nur behauptet, sondern das Team seit dessen Amtsübernahme spürbar geprägt. In seiner Debütsaison eroberten Kompany und sein Team die Vormachtstellung in Fußball-Deutschland zurück und feierten den 34. Meistertitel der Vereinsgeschichte. Was der Rekordmeister in der laufenden Saison bislang auf den Platz bringt, ist weit mehr als nur ein Statement.
Kompany bleibt bis 2029
Die Entscheidung zur Vertragsverlängerung bis 2029 ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Zum einen ist sie ein absolutes Commitment. Präsident Herbert Hainer spricht von einem „starken Vertrauensbeweis“ der Vereinsführung gegenüber Kompany. Ein klares Zeichen für Kontinuität und Stabilität beim FC Bayern. Zum anderen sendet sie ein ganz zentrales Signal nach innen, aber auch nach außen: An den Kader, an potenzielle Neuzugänge und vor allem an die Konkurrenz. Es geht in München nicht mehr um willkürliche Fluktuation an der Seitenlinie, sondern um ein langfristiges Projekt.
Sportvorstand Max Eberl bringt es auf den Punkt, wenn er Kompany als „Identifikationsfigur, die Spieler, Fans und alle im Klub vereint“ bezeichnet. In München hat der 38-Jährigre längst die Herzen erobert. Mit seiner Art Fußball zu spielen aber auch seinem hervorragende Charakter. Der Ex-Profi vereint vieles auf sich, wofür auch der FC Bayern steht.
Ein klares Zeichen an die Konkurrenz
Für Kompany selbst ist die Botschaft eindeutig: „Ich bin dankbar, fühle mich geehrt und möchte dem FC Bayern für das Vertrauen und das Arbeitsumfeld danken, das er mir vom ersten Tag an geboten hat“, so der Belgier. Der Belgier agiert getreu dem Motto: Loyalität ist keine Einbahnstraße.
Der gemeinsam eingeschlagene Weg soll also langfristig fortgesetzt werden. In einer Zeit, in der große Klubs innerlich zerrissen werden durch häufige Trainerwechsel, besitzen die Bayern mit Kompany wieder jemanden, der langfristig Verantwortung übernimmt. Dass der Belgier sich langfristig dem sportlichen Projekt im Süden der Republik verschreibt, ist nicht weniger als ein Glücksfall für den Klub.
Klar ist im schnelllebigen Fußballkosmos natürlich auch: Erfolg ist nie garantiert. Eine Vertragsverlängerung schützt keinen Trainer vor Rückschlägen. Der Druck bei einem Klub wie Bayern München ist immens, die Erwartungen hoch. Doch genau diese Kombination aus Vertrauen, Geduld und Anspruch kann ein Fundament sein, auf dem langfristig Großes entsteht.
Mit der Vertragsverlängerung von Kompany setzt der FC Bayern in jedem Fall ein deutliches Zeichen: Man baut auf den Belgier, schätzt die Arbeit, die der Ex-Profi Tag für Tag verrichtet. Der Klub zeigt, ganz bewusst, dass er an seinen Mann glaubt. Und damit auch an den Weg, den er mit ihm einschlägt.
Ich weiß, aktuell sehr viel Bayern-Content. Wenn der FCB aber so performt und Personalien wie Kane oder VK so im Vordergrund stehen wie derzeit, gehört das zum guten Ton, diese Arbeit auch entsprechend zu würdigen.