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Das Rouven Schröder neuer Sportchef von Borussia Mönchengladbach wird, gilt inzwischen als sicher. Die krisengeplagten Fohlen tun sich mit der Verpflichtung des 49-Jährige allerdings keinen Gefallen.
Die Spatzen pfeifen es bereits seit Tagen von den Dächern: Rouven Schröder wird neuer Sportchef von Borussia Mönchengladbach. Der 49-Jährige soll die sich im freien Fall befindlichen Fohlen also aus der sportlichen Misere retten. Ob der zuletzt doch recht rastlose Funktionär dieses Unterfangen letztendlich auch zu einem Erfolgreichen machen wird, darf bezweifelt werden.
Seit seinem Abschied aus Mainz im Jahr 2020, der inmitten einer handfesten sportlichen Krise erfolgte, hielt es Schröder bei keinem seiner folgenden Klubs länger als ein Jahr. Während er Schalke 04 ebenfalls in sportlicher Schieflage aus „persönlichen Gründen“ verließ, heuerte er nur wenige Monate später bei RB Leipzig an, wo er als rechte Hand des damaligen Sportvorstands Max Eberl fungierte. Weil es der 49-Jährige nach dem Abschied des heutigen Bayern-Funktionärs ebenfalls nicht lange in Sachsen aushielt, zog es ihn zu Schwesterklub Salzburg.
Wie lange hält es Schröder in Gladbach?
Fernab vom Bundesliga-Trubel plante der Ex-Profi einen Neustart im ruhigeren Nachbarland. Nach nicht mal einem Jahr als Funktionär des Brause-Klubs plant Schröder nun also einen erneuten Tapetenwechsel. In Gladbach winkt dem designierten Sportvorstand in der Theorie eine anspruchsvolle Aufgabe – um sich erneut schnell umzuorientieren? Ein langfristiges Commitment kann man von ihm aufgrund seiner sportlichen Vita wohl kaum erwarten.
Was Fans der Borussia bereits jetzt stutzig machen dürfte, ist, dass man Gefahr läuft, Schröder in einer möglichen sportlichen Krise oder gar im Abstiegsfall schon wieder von Dannen ziehen zu sehen. Aber in Mönchengladbach wird man sich das ja wohl gut überlegt haben, oder? Das von den Verantwortlichen umrissene Profil des starken sportlichen Mannes scheint der rastlose Schröder offenbar zu erfüllen.
Was die Verantwortlichen sportlich im 49-Jährigen sehen, ist nachvollziehbar. Bereits zu Mainzer Zeiten galt der frühere Profi in Sachen Transferplanung als exzellent vernetzt und sorgte immer wieder für ein sattes Transferplus. Auch auf Schalke wurde Schröder für seine sportliche Vision geschätzt. Einzig in Sachen Trainerauswahl ist die Bilanz des designierten Gladbachers gelinde gesagt ausbaufähig. Aus dieser Sicht bleibt für die Fohlen zu hoffen, dass sich Interimscoach Eugen Polanski als Dauerlösung entpuppt.
In vielerlei Hinsicht wird die Inthronisierung Schröders für die abstiegsbedrohte Borussia zur gefährlichen Wundertüte. Mit der Verpflichtung des 49-Jährigen setzen die Verantwortlichen auf ein sportliches Versprechen, welches sich durch charakterliche Ungereimtheiten schnell als Fehlschlag herausstellen könnte. Ob Schröder der richtige Mann für die Zukunft am Borussia Park ist, darf bezweifelt werden.