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Der FC Bayern hat mit dem 3:1-Erfolg zum Champions-League-Auftakt gegen den FC Chelsea ein echtes Statement gesetzt. Auch für die Reputation der Bundesliga besitzt dieser Sieg Symbolcharakter.
Dass der deutsche Rekordmeister beim 3:1 gegen den amtierenden Klub-WM und Conference-League-Sieger am Mittwochabend auf ganzer Linie überzeugte, stellt für das Team von Vincent Kompany den ersten Meilenstein der noch jungen Saison dar. Neben seinem sportlichen Wert besitzt dieser Erfolg auch auf höherer Ebene eine Menge Aussagekraft.
Denn mit den Blues kam an diesem Abend nicht nur ein hochdekorierter Gegner in die Allianz Arena. Das Konsortium um Eigentümer Todd Boehly verkörpert gleichzeitig alles, was die Verantwortlichen des FC Bayern, allen voran Uli Hoeneß, in München seit jeher verachten. Während man in der bayrischen Landeshauptstadt mit seinen finanziellen Mitteln haushaltet, investieren die Blues in Spieler, als gäbe es kein morgen.
Ein Triumph für die Bosse
Dass Teams der Premier League ohnehin über absurde finanzielle Mittel verfügen (TV-Geld-Tabelle im Vergleich), ist hinlänglich bekannt. Doch in den letzten Jahren kam immer wieder erschwerend hinzu, dass die Bundesliga auf der Insel gerne als „Farmers League“ belächelt wurde. Trotzdem konnte der FC Chelsea, der in den letzten drei Jahren auf ein Transfer-Gesamtvolumen von über einer Milliarde Euro kommt, sportlich in der Allianz Arena nur die weiße Flagge hissen.
Sowohl für die Vereinsbosse als auch Kompany und sein Team ein echter Coup, der auch für die Bundesliga eine klare Botschaft in sich trägt: Hohe Investitionen sind noch lange kein Erfolgsgarant. Obwohl der FC Chelsea auch in diesem Sommer mächtig investierte, wirkt ein personell auf Kante genähter Kader des FC Bayern schlichtweg stärker und besser austariert.
Für alle, die es mit dem englischen Fußball halten, dürfte der überzeugende Bayern-Sieg nicht nur sportlich ein echter Fingerzeig gewesen sein. In England sollte man den Rekordmeister und deutschen Fußball keinesfalls unterschätzen. Dass sich jene Verunglimpfungen aus dem Mutterland des Fußballs auch in Zukunft nicht vermeiden lassen werden, ist dennoch nicht von der Hand zu weisen.
Auch wenn der FC Bayern sich sportlich nur dreier weiterer Punkte bereichert hat, dürfte dieser Sieg gegen die Blues vor allem im Stillen als Coup betrachtet werden. Sollte sich dies in naher Zukunft wiederholen lassen, könnten Hoeneß und Co. vielleicht im nächsten Sommer mal wieder das Festgeldkonto plündern, um der Premier League auch auf dieser Ebene ein Schnippchen zu schlagen.
