Seoane vor dem Aus: Warum Gladbach endlich handeln muss

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Foto: Marc B. – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0

Borussia Mönchengladbach lieferte gegen Werder Bremen mal wieder einen Auftritt zum Vergessen ab. Für Trainer Gerardo Seoane muss jetzt Schluss sein.

In Gladbach brennt mal wieder der Baum. Nach dem schmerzhaften 0:4-Heimdebakel gegen Werder Bremen ist das Stimmungsbild im Vereinsumfeld eindeutig. Die Verantwortlichen stehen unter Zugzwang, die Entlassung des überfordert wirkenden Gerardo Seoane ist längst überfällig. Ein ‚Weiter so‘ mit dem seit Monaten unter Dauerbeschuss stehenden Schweizers darf es nicht geben.

Seitdem der 46-Jährige in Mönchengladbach des Zepter übernommen hat, ist quasi keine Weiterentwicklung zu sehen. Einer guten sportlichen Phase folgen immer wieder unbegreifliche Rückschläge, die Seoane selbst nicht so recht zu erklären weiß. Vielmehr bemüht der einstige Meistertrainer der Young Boys aus Bern Durchhalteparolen und verweist auf das Potenzial der Mannschaft. Doch das unbestrittene Potenzial der Fohlenelf hilft auch nichts mehr, wenn sie es nicht schafft, dieses regelmäßig abzurufen.

Virkus als schützende Hand über Seoane

Und genau dafür ist in erster Linie der Trainer Verantwortlich. Ein Trainer, der in seiner rund zweijährigen Amtszeit weit mehr Kredit erhalten hat, als es in diesem schnelllebigen Geschäft heutzutage üblich ist. Seit seinem Amtsantritt im Juni 2023 wirkt der 46-Jährige wie ein uneingelöstes Versprechen. Noch treffender wie eine defekte Piñata, die ihren Zweck auf keiner Ebene erfüllt. Seoane schwingt hin und her zwischen den Erwartungen des Traditionsklubs und der eigenen Ratlosigkeit, doch entlassen wurde er bisher (noch) nicht.

Verantwortlich dafür ist allen voran Geschäftsführer Sport Roland Virkus, der stets seine schützende Hand über Seoane hielt. Doch auch der 58-Jährige, der selbst mehr und mehr ins Kreuzfeuer der Kritik gerät, rückte nach dem denkwürdigen Auftritt gegen Bremen von „seinem“ Chefcoach ab. In Gladbach herrscht nach nur drei Spieltagen Endzeitstimmung. Die gesamte Gladbacher Führungsriege steht mehr denn je unter Beobachtung.

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Dabei hätten sie genau dieses Szenario schon vor Monaten verhindern können. Bereits die Entscheidung, mit dem Schweizer auf dem Trainerposten in die neue Spielzeit zu gehen, war eine fatale Fehleinschätzung. War Seoane bereits in der vergangenen Saison mehrmals angezählt, entschieden sich die Verantwortlichen aus unerklärlichen Gründen, Seoane eine weitere Saisonvorbereitung einzuräumen. Welchen Preis sie dafür bezahlen, hängt maßgeblich von der Schnelle der eigenen Entscheidungsfindung ab.

Wie es geht, machte den Gladbachern zuletzt ausgerechnet der verhasste Rivale aus Leverkusen vor, der den heftig kritisierten Erik ten Hag nach nur zwei Spieltagen entließ und den sportlich eingeschlagenen Kurs schnellstmöglich korrigierte. Sollten Virkus und Co. daran interessiert sein, mit der Borussia nicht ein weiteres Jahr im Abstiegskampf zu verbringen, sollten sie Seoane schnellstmöglich von seinen Aufgaben entbinden.

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