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Beim FC Bayern gestaltet sich die Personaldecke in dieser Saison äußerst dünn. Trainer Vincent Kompany wird deshalb vermehrt dazu gezwungen sein, dem eigenen Nachwuchs Chancen einzuräumen.
Mit Luis Diaz (FC Liverpool) und Nicolas Jackson (FC Chelsea/ Leihe) hat der FC Bayern auf dem Papier zwei hochkarätige Neuzugänge für Offensive verpflichtet. Auf der anderen Seite tat sich aber auch auf der Abgangsseite so einiges. Mit Leroy Sané, Thomas Müller, Mathys Tel und Kingsley Coman gab der Rekordmeister gleich vier hochkarätige Offensivspieler ab. Bereits auf den ersten Blick wird klar: In Hinblick auf die sportlichen Ambitionen des FCB ist der Kader in der Offensive viel zu dünn besetzt.
Grund dafür, warum man auf weitere Neuzugänge verzichtete, ist neben dem selbst auferlegten Sparzwang der verstärkte Fokus auf den eigenen Campus. Aus der Not wollen die Verantwortlichen gewissermaßen eine Tugend machen. Wie dieser Weg, dem sich auch der in dieser Richtung bislang eher konservativ aufgetretene Vincent Kompany voll verschrieben hat, aussehen könnte, deutete sich bereits in der Vorbereitung an.
Toptalente drängen sich auf
Mit Toptalent Lennart Karl sowie dem ebenfalls hoch veranlagten Wisdom Mike verfügt der deutsche Rekordmeister besonders in der Offensive über zwei hochkarätige Nachwuchskräfte. Erstgenannter sorgte nicht nur als Startelfspieler beim Pokalerfolg gegen Wehen Wiesbaden für Furore, sondern feierte gegen RB Leipzig auch sein Bundesligadebüt. Die Vertragsverlängerung des einst von Real Madrid umworbenen Youngstars drückt das Vertrauen der Verantwortlichen in dessen Fähigkeiten aus. Auch den Vertrag des ein Jahr jüngeren Mike dehnte man vergangenen Monat aus.
Mit dem 16-jährigen Innenverteidiger Cassiano Kiala verfügt man am Campus über ein weiteres Juwel, das in der Vorbereitung gegen die Tottenham Hotspur bereits zum Einsatz kam. Auch Mittelstürmer Jona Kusi-Asare trauen sie trotz dessen Leihwechsel zum FC Fulham in Zukunft den Sprung in die erste Mannschaft zu.
Im Endeffekt wird es für Kompany und seinen Trainerstab um René Maric und Co. darauf ankommen, die jungen Spieler langsam heranzuführen, ohne sie gleich zu verheizen. Klar ist aber auch: Sollte sich aufgrund der enorm dünnen Perosonaldecke in der Offensive kurzfristig akuter Bedarf ergeben, wird der belgische Chefcoach unweigerlich dazu gezwungen sein, jenen Akteuren das Vertrauen zu schenken.
Die Kritik vieler Fans in der vergangenen Saison, Kompany würde zu wenig Vertrauen in den eigenen Nachwuchs besitzen, gilt es in dieser Saison anzunehmen und zu widerlegen. Denn der 39-Jährige muss sich neben der sportlichen Bilanz in seinem zweiten Bayern-Jahr ebenso an der Weiterentwicklung seines Kaders messen lassen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Arbeit mit vielversprechenden Nachwuchskräften.