Nations League: So siegt Deutschland gegen Portugal

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Wenn die deutsche Nationalmannschaft heute Abend gegen Portugal um den Einzug ins Finale der Nations League kämpft, wird es für die DFB-Elf auf die berühmt berüchtigten Kleinigkeiten ankommen. Wir beleuchten heute drei zentrale Erfolgsfaktoren, die der Nagelsmann-Elf zum Erfolg verhelfen werden.

Das Duell Deutschland gegen Portugal hat in den letzten 15 Jahren schon so etwas wie Traditionscharakter. Unzählige Male duellierten sich die beiden Nationen auf der großen Bühne. Bei den letzten Großereignissen ging die DFB-Elf stets als Sieger gegen Cristiano Ronaldo und Co. hervor. Das wohl prägnanteste Aufeinandertreffen: Das 4:0 in der Gruppenphase 2014 auf dem Weg zum vierten WM-Titel in Brasilien.

Das Wiedersehen im diesjährigen Final-Four der Nations League, das nach der Europameisterschaft 2024 erneut in Deutschland stattfindet, besitzt sportlich zwar nicht den allergrößten Charakter, ist für beide Nationen dennoch als prestigeträchtig einzuordnen. Auf dem Weg zum Finaleinzug wird es für die Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann vor allem auf drei ganz zentrale Erfolgsfaktoren ankommen.

Vorsicht vor der PSG-Achse

Dass der aktuell siebtplatzierte der FIFA-Weltrangliste wohl mit drei Spielern in der Startaufstellung agieren wird, die am Samstag noch im Champions-League-Finale aufliefen, ist für die Portugiesen nicht unbedingt als Nachteil anzusehen. Mit Rechtsverteidiger Nuno Mendes sowie dem Duo aus der kreativen Schaltzentrale, Joao Neves und Vitinha, kommt das Team von Roberto Martinez mit drei Akteuren daher, die durch den 5:0-Triumph über Inter Mailand vor Selbstvertrauen nur so strotzen dürften. Jene Akteure kehren nur vier Tage später an den Ort ihres größten Erfolges zurück.

Vor allem Mittelfeldlenker Vitinha befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere, agierte im letzten Saisondrittel als absoluter Unterschiedsspieler von Luis Enriques Paris St. Germain. Im Duo mit seinem fünf Jahre jüngeren Partner Neves bildet er ein kongeniales Duo, welches trotz schmächtigen Erscheinungsbildes auch durch eine überraschend gute Physis besticht.

Sollte Nagelsmann wie erwartet auf das Duo Leon Goretzka und Pascal Groß setzen, wird es für die DFB-Elf in diesen Räumen wichtig sein, den gedankenschnellen Kreativköpfen nur wenig Zeit und Platz zu gewähren. Schnittstellenpässe in die Zone hinter die Abwehr auf den pfeilschnellen Rafael Leao sowie Superstar Cristiano Ronaldo zu unterbinden, wird für die Defensive der Deutschen zur Mammutaufgabe.

Startelfeinsatz für Woltemade

Wie wichtig es für die Nationalmannschaft ist, in vorderster Front einen Zielspieler in den eigenen Reihen zu haben, zeigte sich zumeist dann, wenn ein solcher in den vergangenen Jahren fehlte. Egal ob Kai Havertz, Serge Gnabry oder Timo Werner bei großen Turnieren auf dieser Postion agierten, so richtig Anschluss zum Spiel erhielten sie nie. Mit Niclas Füllkrug besitzt die Nagelsmann-Elf mittlerweile wieder einen solchen Spielertypen. Weil der Ex-Dortmunder allerdings nicht vollends fit sein kann, liegt ein anderer Name nahe: Nick Woltemade.

Beim DFB-Pokalsieger aus Stuttgart hat sich der 23-Jährige in der Rückrunde durch herausragende Leistungen zum absoluten Unterschiedsspieler gemausert. Der von seinen Kollegen aufgrund seiner Ballsicherheit liebevoll „Woltemessi“ getaufte Zielspieler, vereint nicht nur aufgrund seiner Körpergröße von 1,98 Meter genau das, was die Nationalelf derzeit benötigt. Durch seine Strafraumpräsenz sowie Ballsicherheit wird der DFB-Debütant für Entlastung sorgen und Räume für seine Kollegen schaffen.

Präsenz in den Halbräumen

Der wuchtige Stuttgarter wird in Duellen mit Gegenspielern wie Ruben Dias der Schlüssel zu gefährlichen Strafraumaktionen sein, die für Halbraumspieler wie Florian Wirtz allein aufgrund ihrer technischen Fähigkeiten automatisch zustande kommen werden. Der Noch-Leverkusener und sein Pendant Leroy Sané kommen in Sachen Tempo zwar nicht gegen Diogo Dalot und Nuno Mendes an, haben am Ball aber klare Vorteile.

Im offensiven Kombinationsspiel dürften sich deshalb immer wieder gefährliche Räume öffnen, die Nagelsmann Offensive ausnutzen muss. Die zwar formstarken, aber oftmals taktisch ungestüm und überstürzt agierenden Portugiesen im direkten Zusammenspiel auszuhebeln, wird dem Team am Ende das Tor zum Finaleinzug weit aufstoßen.

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