Bundesliga – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de Foto: Marco Verch
Lesezeit: 3 Minuten
Spieltag 26 hinterließ viele von uns staunend zurück. Während Bayer Leverkusen seinem Ruf als Comeback-König mal wieder alle Ehre machte, grüßt beim BVB wieder mal das wöchentliche Murmeltier.
Ein Wochenende, an dem die Länderspielpause bereits ihren unrühmlichen Schatten vorauswarf, ging es für viele Klubs nochmal ums Ganze. Während der FC St. Pauli der Bundesliga am Freitag mit dem 1:0 Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim einen Gefallen tat, entfachten die Heidenheimer mit einem 3:1 gegen Konkurrent Holstein Kiel den Abstiegskampf neu. Platz 16 (Bochum) und Platz 18 (Kiel) trennen aktuell nur drei magere Pünktchen. Es steht uns wohl auch in diesem Jahr wieder ein hochdramatischer sportlicher Überlebenskampf bevor.
Von Abstiegssorgen machen wir einen harten Schnitt hin zum Kampf um die Champions-League-Plätze. Denn auch wenn Vereine wie Mainz 05 oder der SC Freiburg von ihren sportlichen Voraussetzungen her genauso gut da unten mitspielen könnten, kämpfen beide um den Einzug in die Königsklasse. Das 2:2 im direkten Duell zeigte erneut, wie nah diese beiden Vereine derzeit beieinander liegen. Trotz der zweifelhaften roten Karte für Dominik Kohr gaben Henriksens Jungs nie auf. Ein leistungsgerechtes Unentschieden lässt mich festhalten: Einer dieser beiden Klubs im Konzert der ganz Großen hätten definitiv seinen Charme.
Bundesliga-Meisterkampf: Geht da noch was?
Dass der FC Bayern beim 1:1 gegen Union Berlin unerwartet Federn ließ, interessierte bis zum späten Sonntag Abend eigentlich niemanden so recht. Doch dann schlug „Laterkusen“ wieder einmal gnadenlos zu. Was diese Mannschaft unter Xabi Alonso in Sachen Glaube und Zuversicht für eine Mentalität kultiviert hat, ist nahezu beispiellos. Dass es auch in Minute 94 wieder Patrik Schick war, der ein zwischenzeitliches 1:3 noch in ein 4:3 umdrehte, setzte der ganzen Geschichte mal wieder die Krone auf.
Und der FC Bayern? Fängt jetzt möglicherweise wieder zu grübeln an. Sechs Punkte wirken zwar auch in Hinblick auf die hervorragende Tordifferenz des deutschen Rekordmeisters nach wie vor wie eine komfortable Ausgangssituation, könnten sich aber bei einem weiteren Ausrutscher als wackliges Faustpfand erweisen. In Leverkusen haben sie wieder Blut geleckt, während die Kompany-Elf erneut zum unfreiwilligen Gejagten wird.
Wie jede Woche darf auch diesmal in unseren Bundesliga Diaries der BVB nicht fehlen. Bei der 0:2-Niederlage in Leipzig bekleckerte sich der BVB mal wieder nicht mit Ruhm. Trotz eines spielerisch verhältnismäßig ansehnlichen Auftritts fehlte den Schwarz-Gelben das nötige Fortune. Nicht nur die erneute Niederlage, sondern auch die O-Töne der Protagonisten nach dem Spiel ließen tief blicken.
Chefcoach Niko Kovac nahm nach dem erneuten Misserfolg in Leipzig kein Blatt mehr vor den Mund. Seine persönliche Bilanz bezeichnete der Kroate als „Katastrophe“. In die gleiche Kerbe schlug Nico Schlotterbeck, der feststellte, dass die anstehende Länderspielpause vielleicht zu rechten Zeit kommen könnte: „Vielleicht tut es jetzt gut, dass wir mal aus Dortmund rauskommen.“ In Dortmund werden sie ihren Traum vom internationalen Geschäft schon bald gegen die harte Realität eintauschen müssen.