Bundesliga – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de Foto: Marco Verch
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Was macht so ein Bundesliga-Kicker am Wochenende eigentlich am liebsten? Er netzt gegen die Topteams der Liga ein, weil er eben einfach ein entspannter Typ ist. Wenn du sein willst wie Lee Jae-Sung oder Sehrou Guirassy, kommst du in der neuesten Ausgabe Bundesliga Diaries ganz sicher auf deine Kosten.
Dem durchschnittlichen Mainzer bietet sich in seiner Bundesliga-Karriere für gewöhnlich nicht allzu oft die Möglichkeit, den FC Bayern zu bezwingen. Doch diese Truppe ist besonders zu Hause gegen den deutschen Rekordmeister in den letzten vier Jahren erstaunlich oft dazu in der Lage, die Naturgesetze des Habitats Bundesliga zu umgehen.
Während der FC Bayern antriebslos und ausgelaugt quasi sehenden Auges in Verderben schlitterte, erwischten hungrige Mainzer einen Sahnetag. Durch zwei Tore von Lee Jae-Sung bezwangen leidenschaftlicher 05er ihren persönlichen Endgegner. Das alles war möglich, weil dieser sympathische Südkoreaner einfach ein entspannter Typ ist.
Starke Rheinhessen fügen dem FC Bayern somit die erste Saisonniederlage zu und sorgen im Meisterschaftsrennen wieder für etwas Spannung. Auch wenn Ur-Bayer Thomas Müller die Pleite gerne mit dem schlechten „Dezember-Rasen“ erklären wollte, sind sie da in München schon ganz allein dran Schuld.
Jäger Leverkusen & Skandal in Berlin
Die Geschehnisse in Mainz nahm vor allem einer mit Wohlwollen zur Kenntnis: Der neue Münchner Erzfeind aus Leverkusen. Weil die Werkself, die offenbar kurz vor einer Vertragsverlängerung mit Florian Wirtz steht, mit 2:0 in Augsburg gewann, befindet man sich in der Tabelle nur noch vier Punkte hinter den Bayern. Die Invincibles aus dem Rheinland kommen so langsam wieder in Schwung. Bahnt sich da offenbar doch noch einmal ein spannendes Meisterschaftsrennen an, Herr Hoeneß?
Am dramatischsten wurde es an diesem Wochenende allerdings nicht da, wo in der VIP-Lounge die Häppchen angereicht werden, sondern in Berlin-Köpenick. Nachdem sich der in Unterzahl agierende VfL Bochum und das kriselnde Union Berlin über die gesamte Partie einen intensiven Fight lieferten, sorgte der Feuerzeugwurf auf Bochums Keeper Patrick Drewes für den traurigen Höhepunkt der Partie. Das Spiel wurde verständlicherweise eine gefühlte Ewigkeit unterbrochen und nur unter Widerwillen des Teams von Dieter Hecking fortgesetzt.
Dennoch ein Bild für die Götter: VfL-Stürmer Philipp Hofmann im Torwarttrikot. Was dann noch folgte war ein Nicht-Angriffspakt, der das 1:1 auf dem Rasen besiegelte. Dass die Bochumer am grünen Tisch gegen die Wertung des Spiels Protest einlegen werden, ist verständlich, denn: Im Abstiegskampf braucht man jeden Punkt. Auch wenn Didi Hamann das nicht versteht, aber das ist ja nichts neues.
Bundesliga am Sonntag
Am Sonntag standen dann drei Spiele im Mittelpunkt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zunächst erwartete der formschwächste aller Bundesligisten aus Heidenheim den VfB Stuttgart. Dass die Schwaben mit 3:1 gewinnen konnten, kommt daher nur bedingt überraschend. In Heidenheim müssen sie langsam die Kurve kriegen. Zu gönnen wäre es Frank Schmidt und Co. definitiv.
Der BVB hingegen begab sich gegen die TSG Hoffenheim zu Hause wieder auf Meisterterrain. Denn im Signal-Iduna-Park sind die Borussen einfach eine Macht. Dennoch schaffte es das blaue Plastikprodukt in letzter Sekunde, einen nicht ganz unverdienten Punkt aus Westfalen zu entführen. Auch hier versehen wir mit einem ganz dicken Ausrufezeichen: Der BVB ist nur noch Achter!
Das letzte Spiel des Sonntags hieß dann erneut Red Bull Leipzig gegen Eintracht Frankfurt. Doch leider schaffte es die SGE, ähnlich wie im Pokal, erneut nicht, etwas Zählbares aus dem Osten mitzunehmen. Das 1:2 besiegelte für die Adler das vierte Pflichtspiel in Folge ohne Sieg. Auch hier eine Warnung zum Ende: Achtung, Eintracht – Am nächsten Wochenende kommen formstarke Mainzer. Ob ausgerechnet dann die Wende gelingt? Wir werden sehen.