Viktor Gyökeres – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Foto: James Boyes
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Obwohl Viktor Gyökeres mit inzwischen 26 Jahren definitiv nicht mehr zu den allerjüngsten Spielern zählt, ging sein Stern erst in den vergangenen Jahren so richtig auf. Bei Sporting Lissabon stellt der Stürmer mittlerweile regelmäßig unter Beweis, warum er der nächste Spieler aus Portugal ist, der eine Ablösesumme jenseits der 100 Millionen Euro Marke einbringen wird.
Bei Sporting Lissabon gilt Viktor Gyökeres längst als unangefochtener Superstar des Teams. Die Fans lieben ihn und auch sein Trainer erkannte das Potenzial des Schweden bereits, bevor alle anderen es taten. Das Vertrauen der Verantwortlichen zahlt der 26-Jährige Woche für Woche mit überragenden Leistungen zurück. Im bisherigen Saisonverlauf kommt der Offensivmann bislang auf eine überragende Ausbeute von neun Toren und drei Assists aus sieben Spielen. Allesamt Fabelzahlen, die sonst so wohl nur Erling Haaland nachweisen kann. Gyökeres ist ein verkappter Superstar, der über kurz oder lang ohne Zweifel bei einem europäischen Topteam landen wird.
Die Karriere des Schweden, sie verlief dennoch zu keiner Zeit wie die typische Erfolgskurve eines Mannes, der seinem Verein in naher Zukunft eine dreistellige Millionenablöse einbringen wird. Nachdem der 26-Jährige 2017 aus seiner schwedischen Heimat in die weite Welt hinauszog, sollte für den Stürmer für viele Jahre eine Odyssee von Leihstationen folgen. Von Brighton ging es über Swansea City auch zum FC St. Paul, wo man das vielversprechende Offensivtalent gerne länger gehalten hätte. Weiter ging es für Gyökeres zu Coventry City, wo er mit nun 23 Jahren erstmals wieder eine sportliche Heimat fand.
So verpflichteten die Sky Blues den Spielern für eine vergleichsweise geringe Ablösesumme von 1,2 Millionen Euro. Ein absolutes Schnäppchen und wie sich später herausstellen sollte, für den Zweitligisten das Investment des Jahrzehnts. Nachdem Gyökeres in seiner zweiten Saison auf starke 21 Treffer in 46 Spielen kam, wurden folglich auch erstmals Europas Topclubs auf die Leistungen den Schweden aufmerksam. Den Zuschlag erhielt letztendlich Sporting Lissabon, dessen Trainer Ruben Amorim ein weiterer Garant für steile Entwicklung des Spielers darstellen sollte.
Visionär Amorim
Der junge Coach des amtierenden portugiesischen Meisters sah in Gyökeres das, was sonst niemand sah: Das Potential, es zukünftig an die Weltspitze zu schaffen. So glaubte der Visionär Amorim zu jeder Zeit an den Erfolg seines Schützlings – Und Gyökeres zahlte dieses Vertrauen mit Toren auf dem Platz zurück. Mit 43 Toren aus insgesamt 50 Pflichtspielen avancierte der Shootingstar der Liga auch leistungsmäßig zum absoluten Superstar der Liga.
Das Interesse europäischer Schwergewichte lies deshalb erneut nicht lange auf sich warten. Doch Coach Amorim schaffte es durch die spezielle Verbindung zu seinem Schützling ein weiteres Mal, Gyökeres von Sporting Lissabon zu überzeugen. Die vielzitierte Vision des 39-Jährigen ist für den Offensivmann bis heute der Schlüssel zum Erfolg. Die Fabelzahlen, die auch in dieser Saison bisher wieder zu Buche stehen, sind Ausdruck dieser Vision. Im 3-4-3 System Amorims gilt Gyökeres als absoluter X-Faktor des Erfolgs. Eine starre Rolle ist für den vielseitigen Offensivakteur ohnehin nicht vorgesehen, würde dies Gyökeres doch seiner größten Stärke berauben.
Wann folgt der nächste Schritt?
Gyökeres Stärken liegen, untypisch für einen Stürmer seiner Gattung, besonders in seiner starken Ballführung und seinen unberechenbaren Tempodribblings. Seiner formellen Rolle kommt der 26-Jährige aufgrund seiner unfassbaren Torausbeute nur auf dem Papier nach. Als verkappter linker Flügel beschwört er so regelmäßig brandgefährliche Eins-gegen-Eins-Duelle herauf.
Als absoluter Leistungsträger stellt sich zwangsläufig dennoch die Frage danach, wann der 26-Jährige den Schritt zu einem europäischen Topclub schlussendlich vollziehen wird. Vieles deutet darauf hin, dass es im kommenden Sommer soweit sein könnte. Gyökeres scheint ohnehin bereits seit einem Jahr bereit für die nächste Stufe der Karriereleiter. Performt er weiterhin konstant auf diesem Level, werden auch die Anforderungen einer sportlich stärkeren Liga für den 26-Jährigen nach kurzer Zeit zur wöchentlichen Routine verkommen.