Der Held einer ganzen Nation

Cristiano Ronaldo – https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Foto: Karsten Stalpaert

Lesezeit: 3 Minuten

Als Cristiano Ronaldo gestern Abend in der 105. Minute zum Elfmeter für Portugal antrat, lastete wieder einmal die Hoffnung einer ganzen Nation auf seinen Schultern. Dass CR7 diesen vergab, beschmutzt sein Denkmal nicht, sondern zeigt nach wie vor, wie viel dieser Spieler seinem Team noch geben kann.

All eyes on him

Einen Elfmeter zu verschießen, ist im Profisport bei weitem keine Seltenheit. Das mediale Echo, welches ein Scheitern des wohl größten Fußballers aller Zeiten hervorruft, allerdings umso mehr. Nirgendwo sonst auf der Welt erfährt ein solch überragender Individualist derartige Aufmerksamkeit, wurde von jeglichen Gazetten schon derart oft totgesagt. Auch im Anschluss dieses Fehlschusses in Frankfurt ereignete sich angesprochenes Schauspiel wieder. Der unermüdliche CR7 war erneut zur Zielscheibe geworden.

Dass der Kapitän seiner Seleção sich von derartigen Rückschlägen noch nie hat aus der Bahn werfen lassen, bewies er auch an diesem späten Montagabend im Frankfurter Waldstadion erneut eindrucksvoll. Trotz seiner Tränen im Anschluss seines Scheiterns machte Ronaldo weiter, trat im Elfmeterschießen zum so wichtigen ersten Schuss an – Und traf! Die mentale Willensstärke dieses Spielers ist ein unerreichtes Phänomen, das seit jeher Generationen inspiriert.

„Nirgendwo sonst auf der Welt erfährt ein solch überragender Individualist derartige Aufmerksamkeit, wurde von jeglichen Gazetten schon derart oft totgesagt.“

Immer noch wichtig

Das zeigte sich auch am gestrigen Abend wieder. Unmittelbar nach seinem Fehlschuss kam die gesamte Mannschaft zusammen, um ihren Anführer, für viele dieser Kicker sogar ihr großes Kindheitsidol, wieder aufzurichten. Es war gegenüber Ronaldo ein Akt der Dankbarkeit, aber auch des Zutrauens in seine immer noch vorhandene Stärke. Seine Mitspieler, sie wissen um seine Wichtigkeit – Auch wenn die Medien stets etwas anderes erzählen wollen.

Ronaldo ist drauf und dran, sich bei dieser Europameisterschaft auf den finalen Metern seiner Karriere noch einmal neu zu erfinden. Weg vom Selbstdarsteller und verbissenen Individualisten, hin zum mannschaftsdienlichen Kapitän, der dem Erfolg bei seiner letzten Europameisterschaft alles unterordnet. Der Auftritt in Frankfurt passt dabei ebenso in dieses Bild. Denn auch wenn CR7 sich unzählige Abschlüsse nahm, Standards an sich riss und einen Elfmeter verschoss, war er es, an dem sich seine Teamkollegen zu jeder Zeit aufrichten konnten.

„Ronaldo ist drauf und dran, sich bei dieser Europameisterschaft auf den finalen Metern seiner Karriere noch einmal neu zu erfinden.“

Das Narrativ des ausgedienten Weltstars, der seinen Zenit längst überschritten hat, ist der Trugschluss eines jeden, der sich davor verschließt, einmal genauer hinzusehen. Besonders bei der Nationalmannschaft wird Ronaldo in diesen Tagen als besonders nahbar wahrgenommen, auch von Nationalcoach Roberto Martínez stets hervorgehoben. Sein Wert wird von denen gesehen, die täglich mit ihm arbeiten.

Dass seine Fans in Zeiten des temporären Misserfolgs ohnehin hinter ihrem großen Idol stehen, steht dabei außer Frage. Das zeigte sich besonders immer dann, als CR7 zu scheitern drohte. So war es immer schon ein Gesetz, dass der Bund zwischen Fans, ihrem Idol als auch seinen Mitspielern umso stärker wurde, wenn er einmal wankte. Und wenn er sich dann wieder aufrichtete, wer er es höchst selbst, der seine Nation im Anschluss zu den größten Erfolgen führte.

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