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„Alea iacta est“ (dt. die Würfel sind gefallen) wie der Lateiner zu sagen pflegt und zwar bei der großen Champions League Auslosung am heutigen Freitag in Nyon. Dabei wurde von Dauerlosfee Hamit Altintop und Barça Legende Patrick Kluivert nicht nur das Viertelfinale ausgelost, das bereits einige Kracher bereithält, sondern auch gleich noch das Halbfinale, welches sogar noch mehr Spannung versprechen dürfte. Im folgenden Kurzkommentar möchte ich zunächst auf die Lose im Viertelfinale eingehen und mich an (steile) Prognosen bezüglich des weiteren Turnierverlaufs wagen.
Zwei Topduelle zum Start
Fangen wir doch direkt mal mit dem wohl größten Los des heutigen Tages an: Aus deutscher Sicht bekommt es der FC Bayern mit dem englischen Meister Manchester City zu tun. Nach Paris St. Germain im Achtelfinale nun also eine in meinen Augen weitere schwere Aufgabe für den FCB. Manchester City um den ehemaligen Bayern Trainer Pep Guardiola schaltete im Achtelfinale Dosenclub RB Leipzig eindrucksvoll mit insgesamt 7:1 aus und befindet sich auf bestem Weg zur Topform. Dass sollte Julian Nagelsmann und seinen Mannen allerdings keine Angst machen, schließlich eliminierten sie in PSG um Topstars wie Messi, Neymar und Mbappé selbst bereits ein anderes Schwergewicht äußerst souverän mit 3:0 nach Hin- und Rückspiel. Man könnte sagen, der Rekordmeister bleibt in der Übung und wird sich mit dem Verein aus der englischen Arbeiterstadt über mindestens 180 Minuten ein Duell auf Augenhöhe liefern, dass meiner Meinung nach trotzdem knapp an die Bayern gehen wird. Trotz aller Schwankungen im bisherigen Saisonverlauf erscheinen mir die Münchener aktuell wieder zu hungrig, zu bissig, zu erfolgshungrig, als dass das Starensemble aus Manchester hier weiterkommt. Zudem haben die Süddeutschen das Rückspiel zu Hause in der heimischen Allianz Arena, was ich seit jeher für einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil halte und den Einzug ins Halbfinale zusätzlich erleichtern könnte. In eben jenem würde mit Real Madrid eventuell ein alter Bekannter drohen, in sofern sich der spanische Rekordchampion in der Runde der letzten Acht gegen den FC Chelsea durchsetzen sollte. Die Blancos gelten in meinen Augen als klar favorisiert und sollten unter normalen Umständen den Einzug in die Vorschlussrunde klar machen können. Zu instabil wirkt mir das Gebilde des FC Chelsea in dieser Saison, als dass die Blues den routinierten Titelhamstern ernsthaft gefährlich werden könnten. Das Rückspiel findet zwar in diesem Jahr genauso wie im möglichen Halbfinale gegen den Sieger von Bayern gegen Manchester City nicht im Estadio Santiago Bernabéu statt, sollte aber für die Mannschaft von Carlo Ancelotti keine Ausrede sein, diesmal bereits im Hinspiel ein gutes Ergebnis mit in die Fremde zu nehmen. Benzema, Vinícius Jr. und Co. ist auch in diesem Jahr wieder einmal alles zuzutrauen.
Viel italienische Magie und „deutsche“ Portugiesen
Im Gegensatz zum recht starken ersten Turnierzweig kommt es auf der anderen Seite zu zwei Duellen zwischen Mannschaften, die so in einem Champions League Viertelfinale vor der Saison wohl nur die wenigsten erwartet hätten. Mit Benfica, das aufgrund der Paarung Milan gegen Neapel das zuvor durch Los erworbene Heimrecht im Rückspiel aufgrund von Stadionengpässen wieder verlor (AC und Inter tragen ihre Heimspiele im gleichen Stadion aus), gegen Inter Mailand tritt die Mannschaft des deutschen Trainers Roger Schmidt als eine der größten Überraschungen im diesjährigen Wettbewerb gegen den italienischen Meister von 2021 an. Während der portugiesische Rekordmeister mit Neapel, zu denen wir übrigens gleich noch kommen, dieses Jahr zu den absoluten Überraschungen zählt, überzeugte Inter mich vor allem im Achtelfinalrückspiel gegen Porto überhaupt nicht, was den den Ausgang des Duells recht klar ersichtlich macht. Die Portugiesen sind für mich einfach extrem stark aufgestellt und scheinen taktisch als auch personell variabel wie lange nicht, was für Inter den klaren Viertelfinal K.o. bedeuten wird. Mit Neapel und der AC Mailand treffen sich in der letzten Partie dieser Runde zwei italienische Teams, deren Saison bisher unterschiedlicher nicht hätte laufen können. Während der Vorjahresmeister aus der Großstadtmetropole immer wieder schwächelte und bis vor wenigen Wochen in einer handfesten sportlichen Krise steckte, räumt Neapel im Stile eines gnadenlosen Spitzenteams die eigene Liga auf und fertigte in Europa bereits Größen wie den FC Liverpool, Ajax Amsterdam oder auch Europa League Sieger Eintracht Frankfurt ab. Mit diesem Team um sein überragendes Offensivtrio bestehend aus Osimhen, Politano und Kvaratskhelia verfügt der stolze Verein vom Vesuv über extrem viele gefährliche Waffen, von denen ich erwarte, dass sie Trainer Luciano Spaletti ins Halbfinale und damit zum Showdown der Überraschungsteams führen werden. Neapel ist für mich auch darüber hinaus in der aktuellen Verfassung ein ganz klarer Titelfavorit und bisher der Verein, den ich am klarsten im Finale sehen kann. Einen möglichen Gegner zu bestimmen, scheint mir ob der Paarungen in den anderen Partien unmöglich und deshalb glaube ich, dass auch in diesem Jahr wieder alles möglich ist. Vielleicht ja sogar ein Sieger aus Italien?